JULIA COLLECTION Band 20
Räumen war. „Du würdest Sasha mögen, Tim. Sie kann sehr gut mit Babys umgehen. Sie hat auch den Anwalt aufgetrieben, damit wir alles in Rekordzeit regeln konnten.“
„Ich verlasse mich auf dein Urteil, Dad. Aber ist mit Cheryl auch alles okay?“
„Ihr geht’s ganz gut. Du solltest dir aber noch mal Gedanken über den Namen der Kleinen machen. Auf der Geburtsurkunde steht jetzt Tuesday Smith, ohne einen zweiten Vornamen. Wenigstens hat Cheryl ihr deinen Nachnamen gegeben.“
Sie sprachen noch eine Weile miteinander, bis Corporal Timothy Burrus Smith auflegen musste. „Dad, ich muss jetzt los. Ich liebe dich, Dad.“
Jake schluckte. „Ich dich auch, mein Junge. Pass bloß gut auf dich auf. Wir halten hier die Stellung, da mach dir mal keine Gedanken.“
Mein Sohn, der Soldat, dachte er und rieb sich die Augen. War es tatsächlich schon so lange her, seit er seinem Sohn die Windeln gewechselt und ihn mit püriertem Spinat gefüttert hatte, während Rosemary Glasperlen aufgefädelt hatte, um die Ketten an einen Souvenirshop zu verkaufen?
Jetzt war Rosemary tot, und Timmy wurde mit seiner Einheit in den Mittleren Osten verlegt. Für Jake schien alles von vorn zu beginnen, diesmal mit einer Enkeltochter. Er wusste nicht genau, ob er sich dadurch älter oder jünger fühlte. Vielleicht beides zugleich.
Kurze Zeit darauf machte Jake auf dem Weg zum Strand noch drei Zwischenstopps. Zweimal überprüfte er fehlerhaft arbeitende Alarmanlagen, und beim dritten Halt kaufte er sich Kaffee und ein Sandwich mit Käse, Putenbrust und Apfelscheiben. Anschließend rief er bei Sasha an, die ihm versicherte, alles sei bestens und sie sei gerade dabei, das Baby wieder schlafen zu legen.
„Während sie schläft, versuche ich, einiges zu erledigen. Ist dir überhaupt klar, wie oft dieses Baby ein Fläschchen kriegen muss? Alle drei Stunden! Bist du darauf überhaupt eingestellt?“
Im Grunde war Jake sich in gar nichts mehr sicher. Leise lachend verabschiedete er sich von Sasha.
Er hatte unglaublichen Hunger, doch er beschloss, erst seinen Beobachtungsposten einzunehmen. Dann konnte er in Ruhe essen.
Die ersten Mieter waren bereits in die Cottages eingezogen, und Jakes üblicher Parkplatz war besetzt. Langsam fuhr Jake die schmale Straße entlang und suchte nach einem unauffälligen Platz zum Parken.
„Da soll mich doch …“, murmelte er, als er ein Auto direkt vor Driftwinds stehen sah. Er erkannte es nur deshalb als den Wagen der Maklerin der Ferienhausagentur, weil Hack ihr Nummernschild gleich am ersten Tag überprüft hatte, als Jake mit seinen Observationen begonnen hatte. Damals hatte er die Frau auch gesehen, eine attraktive Brünette knapp unter dreißig. „Lady, Sie sind mir im Weg“, sagte er leise und überlegte, ob er überhaupt noch warten oder den Posten gleich wieder verlassen sollte.
Andererseits wartete Jamison vielleicht genau wie er nur darauf, dass die Frau das Cottage wieder verließ und wegfuhr. Vielleicht überprüfte die Maklerin nur, ob Sasha mit ihrem Job fertig war, das konnte ja nicht allzu lange dauern.
Endlich entdeckte er ganz am Ende der Sackgasse einen freien Stellplatz mit Blick auf das Jamison-Cottage. Jake parkte rückwärts ein, stellte den Motor aus und klappte die Sonnenblende herunter.
Er hatte gerade sein Sandwich aufgegessen, als die Maklerin aus dem Haus trat und auf ihr Auto zuging. „Okay, vielleicht kommt jetzt doch noch etwas Bewegung ins Spiel“, sagte er sich und wartete darauf, dass sie wegfuhr.
Er trank seinen Kaffee aus und wollte gerade im Büro anrufen, als ein Mann in Bermudashorts und gelbem T-Shirt aus dem Cottage kam, sich hastig umschaute und auf das Auto der Maklerin zusteuerte. Dieser Mann kam ihm irgendwie bekannt vor.
Jake hatte zwar ein gutes Gedächtnis, doch im Moment wusste er nicht genau, wo er diesen Mann schon mal gesehen hatte. Und wo stand das Auto dieses Mannes? Und was hatte er in dem Cottage gemacht? Wollte er es später in der Saison buchen?
Die attraktive Maklerin stand immer noch neben dem Wagen, als der Mann zu ihr kam. Sie sprachen kurz miteinander, während Jake auf seinem Sitz immer tiefer rutschte und die beiden durch seine Sonnenbrille beobachtete. Er wünschte, er könnte von den Lippen lesen. Es gelang ihm nicht ganz, sich auf das zu konzentrieren, was sich vor seinen Augen abspielte. Immer wieder musste er an die Frau denken, mit der er erst vor wenigen Stunden geschlafen hatte.
Er spreizte die Beine etwas weiter,
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