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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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würde ihre Zeit vergeuden. Einer meinte, er könne ohnehin nur am Wochenende arbeiten, da er während der Woche auf einer Baustelle in Nags Head beschäftigt sei.“ Über den Zeitrahmen hatte sie noch kein Wort verloren, aber das war sicherlich kein Problem. Die Umbauten waren nicht sonderlich zeitaufwendig.
    „Hier ist es.“ Sie machte eine ausladende Geste und wies auf den oberen Flur, wo das Gästezimmer lag, das ihr neues Schlafzimmer werden sollte, damit sie ihr jetziges Schlafzimmer zum Wohnzimmer umfunktionieren konnte.
    Die Wände hier oben hatte sie vor nicht mal zwei Jahren in einem hellen Gelb und in Weiß gestrichen. Damals hatte sie gehofft, durch die freundlichen hellen Töne ihrem Gehirn morgens ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.
    Der Mann sah sich um, klopfte Wände ab und begutachtete die Decke.
    Er wird es schaffen, sagte Marty sich. Er macht diese Umbauten, und mein Leben kann weitergehen. Dass alles vor dem Zusammenbruch steht, bilde ich mir nur ein, weil die Zeit so sehr drängt. Ich strenge mich schon so lange an, habe bisher aber nichts erreicht.
    Sie folgte ihm von einem Raum in den anderen und versuchte, sich nicht allzu große Hoffnungen zu machen. Außerdem bemühte sie sich, nicht den Duft dieses Mannes zu bemerken. Er roch nach Leder, irgendwie würzig und harzig. Außerdem sah er aus wie …
    Sein Aussehen sollte mir völlig egal sein, ermahnte sie sich.
    Sie standen neben einem Schrank, den Marty für ihre neue Küche verwenden wollte, als Cole sagte: „Zeigen Sie mir jetzt Ihre Zeichnungen?“
    Wieso hatte sie eigentlich den Eindruck, die Wände würden auf sie zukommen und sie beide aneinanderdrängen? „Kommen Sie.“ Marty klang atemlos. „Aber ich bin kein Architekt. Erwarten Sie nicht zu viel von meinen Entwürfen.“ Sie wandte sich von den hellen Wänden ab und wunderte sich, wie früh es Ende Januar schon dunkel wurde. „Ich mache uns einen Kaffee.“ Marty hätte ihm auch ein 5-Gänge-Menü gekocht, wenn sie ihn dadurch dazu bringen konnte, ihren Auftrag anzunehmen.
    Sie sah, wie er einen Blick in ihr Gästezimmer warf, in dem sie Dutzende von Kartons mit Taschenbüchern gestapelt hatte und wo auch ihre Anschlagbretter standen, an die sie früher die Covers von Neuerscheinungen und Fotos mit Autogrammen von Autoren gepinnt hatte. Marty hasste Unordnung, doch im Moment herrschte bei ihr überall das Chaos. Faylene, ihre frühere Haushaltshilfe, die sie sich jetzt nicht mehr leisten konnte, hätte dazu gesagt: „Du hast dir die Suppe eingebrockt, also musst du sie auch auslöffeln.“
    Musste Marty das eigentlich allein tun? Oder konnte sie diesem Mann auch einen Löffel geben?

2. KAPITEL
    „Die Zeichnungen liegen auf dem Couchtisch.“ Marty ließ Cole die Entwürfe in aller Ruhe betrachten, während sie Kaffee kochte. Sie waren jetzt wieder im Erdgeschoss, und Marty wünschte sich, sie hätte sich oben schnell die Haare gekämmt und Schuhe angezogen. Vielleicht hätte sie auch ihren neuen getönten Lippenbalsam mit Kokosnussgeschmack aufgetragen. Marty war nicht eitel, aber im Moment fror sie an den Füßen.
    Also schön, dieser Mann war attraktiv, aber das war auch alles. Marty stand nicht auf einen bestimmten Männertyp, doch selbst wenn, so hätte Cole Stevens sicher nicht dazugehört. Mit achtzehn hatte Marty Alan geheiratet, dessen Mutter ihm dieses Haus vererbt hatte. Was immer Marty an ihm gefunden hatte, war bereits während der Flitterwochen abhandengekommen. Doch sie hatte sich nach einer Familie gesehnt, und so war sie bei Alan geblieben. Nachdem er an multipler Sklerose erkrankt war, hatte sie ihn ohnehin nicht mehr verlassen können.
    Nach Alans Tod hatte sie ein paar Jahre später wieder geheiratet. Diesmal Beau Conrad, den wortgewandten Sprössling einer reichen und angesehenen Familie aus Virginia. Leider stellte sich heraus, dass Beau das schwarze Schaf der Familie war.
    Wenn sie jetzt zurückdachte, konnte sie ganz ehrlich sagen, dass ihre beiden Ehemänner besser ausgesehen hatten als Cole Stevens. Was faszinierte sie so sehr an seiner schäbigen Kleidung, dem wirren Haar und diesen Gesichtszügen, die man bestenfalls als markant bezeichnen konnte? Lechzte sie so sehr nach männlicher Aufmerksamkeit? Anscheinend.
    Als Marty Sasha zum ersten Mal von ihrem Umbauvorhaben erzählt hatte, hatte ihre Freundin sofort Pläne geschmiedet, wie Marty den bestaussehenden Handwerker finden konnte. Dabei lag Marty doch viel mehr an den handwerklichen

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