Julia Collection Band 21
das Baby von mir ist, aber du solltest nicht ahnen, dass du mich schon wieder verletzt hattest, also wollte ich dir zuerst wehtun.“
Sie hatte ihn verletzt? Hatte er das wirklich gesagt?
„Von Anfang an habe ich gegen meine Gefühle für dich angekämpft, aber das kann ich nicht mehr“, erklärte er mit rauer Stimme. „Ich habe alles getan, um dir zu widerstehen …“
„Ich bin doch keine Krankheit“, flüsterte sie.
„Dich nicht zu sehen war das Einzige, was half. Dann kamst du in diesem Kimono zum Frühstück herunter und … mir wurde klar, dass das mit dem Widerstand nichts wird.“
„Du warst beleidigend.“
„Das tut mir leid. Ich war auf mich selbst wütend, nicht auf dich. Ich war zornig, weil ich mein Verlangen nach dir nicht kontrollieren konnte. Daher flüchtete ich mich in beißenden Spott. Das ist ein unglücklicher Verteidigungsmechanismus.“
„Es war der letzte Strohhalm.“
„Es wird nicht wieder vorkommen“, versprach er. „Das alles ist noch so neu für mich, und ich bin noch nicht sehr gut darin. Glaubst du, du kannst mir noch eine Chance geben?“
Mit Tränen in den Augen schüttelte sie den Kopf, unfähig, eine ablehnende Antwort in Worte zu fassen.
Roel ergriff ihre Hände. „Bitte …“
Erneut schüttelte sie den Kopf. „Ich will keinen Mann, der nur versucht, aus einer Beziehung mit mir das Beste zu machen“, erklärte sie schluchzend. „Oder einen, der so sehr auf meine gesellschaftliche Stellung herabsieht, dass er sich sogar Mühe geben muss, mich sexuell attraktiv zu finden.“
„So ist es nicht. Wenn es nur um Sex ginge, hätte ich das alles nicht so sehr vermasselt. Sex ist nichts Neues für mich, das andere schon. Damit kenne ich mich nicht aus. Ist dir denn gar nicht klar, wie viel du mir bedeutest?“ Roel hielt ihre Hände weiter fest und sah Hillary tief in die Augen. „Du hast es auf Sardinien selbst gesagt. Du meintest, ich sei ganz zufrieden damit gewesen, in deiner Fantasie-Ehe zu leben. Du hattest recht … ehrlich gesagt, ich war noch nie glücklicher.“
Hillary war so erschüttert von diesem Geständnis, dass sie ihn nur verblüfft ansehen konnte.
„Jetzt kannst du dir ungefähr vorstellen, wie ich mich fühlte, als dieser Traum zerplatzte. Ich dachte, du liebst mich, und diese Vorstellung hatte angefangen, mir zu gefallen.“
„Wirklich?“, fragte sie kaum hörbar.
„Ich hatte mich in dich verliebt. Aber ich war vorher noch nie verliebt gewesen, und dummerweise begriff ich deshalb nicht, was eigentlich mit mir nicht stimmte …“
„Was mit dir stimmte, meinst du wohl“, verbesserte Hillary ihn.
„Nun, zu Anfang kam es mir eher so vor, als würde etwas nicht stimmen. Plötzlich standest du zwischen mir und meiner Arbeit.“
„Du liebe Zeit, war das wirklich so?“
Roels Miene war ernst. „Manchmal wanderten meine Gedanken selbst in wichtigen Sitzungen zu dir.“
„Das ist mehr, als ich mir je erhofft hatte.“ Hillary schämte sich ihrer Tränen nicht mehr und legte ihm die Arme um den Nacken. „Ich liebe dich auch. Ich liebe dich so sehr und werde dich sehr, sehr glücklich machen.“
Er drückte sie fest an sich, und in seiner Umarmung lag all das, was er für Hillary empfand. Lange Zeit standen sie einfach nur da, hielten einander fest und genossen die Nähe des anderen, die sie schon für immer verloren geglaubt hatten.
„Bei dir fühle ich mich gut, amata mia “, sagte er heiser.
„Siehst du, so schlecht ist es gar nicht, mich zu lieben“, neckte sie ihn.
„Nur wenn du verschwindest oder mir drohst, mich zu verlassen“, widersprach er.
„Ich werde nie mehr verschwinden und dir nie wieder androhen, dich zu verlassen, ganz gleich, wie wütend du mich machst“, schwor sie ihm feierlich.
Er gab ihr einen so zärtlichen Kuss, dass ihr Herz vor Liebe überfloss. Mit seinen dunklen Augen betrachtete er ihr Gesicht. „Ich glaube, in gewisser Hinsicht wusste ich schon vor vier Jahren, dass du meinem geliebten Junggesellendasein sehr gefährlich werden könntest.“
„Damals war ich noch ein wenig unreif. Trotzdem habe ich mich gleich bei unserer ersten Begegnung in dich verliebt.“
„Ich habe es mir nie eingestanden, aber ich fühlte mich sehr zu dir hingezogen. Deshalb kam ich auch immer wieder in den Friseursalon, in dem du gearbeitet hast.“ Er küsste sie erneut, und sie schloss verträumt die Augen. „Sobald wir die Hochzeit hinter uns hatten, traute ich mir selbst nicht mehr, wenn ich in deiner
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