Julia Collection Band 22
mit mir nach Roswell fahren. Nach den Besuchen bei Mr. Sanchez und Mrs. Bailey fahren wir dann zurück.“ Entschlossen, schnell zu verschwinden, bevor A.J. weitere Ausreden finden konnte, eilte Caleb zur Tür. „Ich hole Sie morgen um zehn zu Hause ab.“
„Da…das wird nicht nötig sein“, sagte sie, und er blieb stehen. Als er sich umdrehte, fügte sie hinzu: „Ich muss morgen früh erst noch ein paar Sachen im Büro erledigen. Wir können von hier aus starten.“
Caleb sah, dass sie nicht gerade glücklich war, aber das ließ sich nicht ändern. Er selbst war auch nicht sonderlich begeistert davon, sich auf A.J.s Sachverstand verlassen zu müssen, damit er sich bei den Kunden nicht blamierte.
„In Ordnung“, meinte er. „Ich werde Geneva bitten, uns ein Zimmer für morgen Nacht in Roswell reservieren zu lassen.“
„Ein Zimmer?“, fragte sie entsetzt, bevor sie sich wieder fasste und hinzufügte: „Sie meinen, für jeden von uns ein Zimmer, oder?“
„Selbstverständlich.“
Während er nach draußen ging, um mit Geneva zu sprechen, huschte ein verschmitztes Lächeln über Calebs Gesicht. Ganz offensichtlich machte er A.J. Merrick nervös.
Die nächsten beiden Tage versprachen äußerst interessant zu werden, und zwar auf eine Weise, mit der er nicht gerechnet hatte. Nicht nur, dass er sehen konnte, wie A.J. mit Kunden umging, er hatte auch das Gefühl, dass er vielleicht miterleben würde, wie ihre kühle Selbstbeherrschung ins Wanken geriet.
3. KAPITEL
Nach einer ereignislosen Fahrt hinunter nach Roswell, einem Rundgang durch „Ortiz Industries“ und einem ausgesprochen erfolgreichen Abendessen mit Mr. Ortiz, wollte A.J. nur noch auf ihr Zimmer gehen und ein entspanndes heißes Bad nehmen. Sie war völlig erschöpft von einer unruhigen Nacht, in der sie sich stundenlang im Bett hin und her gewälzt hatte. Und nach einem Tag, den sie in Calebs beunruhigender Gegenwart hatte verbringen müssen, brauchte sie dringend ein wenig Abstand und Zeit für sich.
„Warum checken Sie uns nicht ein, während ich die Sachen aus dem Wagen hole?“, schlug Caleb vor, als er seinen Pick-up vor dem Motel parkte.
A.J. öffnete die Beifahrertür. „Ich nehme an, die Zimmer sind unter dem Firmennamen gebucht?“
„Ja. Geneva meinte, sie hat die letzten beiden Zimmer in Ros…“ Er hielt abrupt inne, als eine Familie Außerirdischer mit lang gezogenen, absurd aussehend Köpfen und großen blinkenden Augen vor dem Pick-up vorbeiging und in einen blauen Wagen stieg.
„Es ist Festivalwoche“, erklärte A.J. Sie musste lachen über den ungläubigen Ausdruck auf Calebs Gesicht. „Wahrscheinlich werden wir noch mehr solchen merkwürdigen Gestalten begegnen.“
„Ich habe die Plakate gesehen, als wir durch die Stadt gefahren sind.“ Caleb schüttelte den Kopf. „Aber mir war nicht klar, dass die Leute die Sache mit den Außerirdischen so weit treiben würden.“
A.J. stieg aus. „Es ist der Jahrestag des berühmten Roswell-Ereignisses. Aus der ganzen Welt versammeln sich die Menschen in der ersten Julihälfte hier, um Seminare zu besuchen, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen, die sie angeblich mit Außerirdischen gemacht haben, und um an einer Reihe von Veranstaltungen teilzunehmen. Heute Abend ist anscheinend der große Kostümwettbewerb.“
Caleb lachte, als ein weiterer Alien, dieser mit Fühlern auf dem Kopf und silbernen Augen, winkend in seinem gelben VW Käfer an ihnen vorbeifuhr. „Mir scheint, wir können uns glücklich schätzen, dass Geneva überhaupt noch Zimmer für uns buchen konnte.“
„Es hat mich auch überrascht, dass sie so kurzfristig noch fündig geworden ist.“
A.J. schloss die Wagentür, ging hinüber zum Motel und steuerte direkt den Empfang an. Sie war wirklich erleichtert, dass sie bald Zeit für sich haben würde. „Ich arbeite bei ‚Skerritt and Crowe‘. Sie müssten zwei Zimmer für uns reserviert haben.“
Das junge Mädchen hinter dem Empfang blies sein Kaugummi zu einer großen Blase und ließ sie platzen, während es etwas in den Computer eingab. „Wir haben ein Zimmer mit zwei Betten.“
„Da muss ein Fehler unterlaufen sein“, sagte A.J. und schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass Geneva Wallace viel zu korrekt war, als dass sie aus Versehen nur ein Zimmer reservieren würde. „Könnten Sie bitte noch einmal nachschauen?“
Achselzuckend gab das Mädchen die Information noch einmal ein. Einen Augenblick später sah sie auf und schüttelte den
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