Julia Collection Band 22

den Gang entlang geleitet wurde. Alissa trug ein langes weißes und mit Spitze besetztes Seidenkleid, und noch nie hatte sie so wunderschön ausgesehen. Ohne Caleb aus den Augen zu lassen, kam sie auf ihn zu, und als Malcolm ihre Hand in Calebs legte, traf ihn ihr strahlendes Lächeln mitten ins Herz.
    „Ich liebe dich, Darling. Bist du bereit, meine Frau zu werden?“
    „Ich habe mein ganzes Leben lang auf diesen Moment gewartet“, flüsterte sie.
    „Sie sind wirklich ein hübsches Paar“, murmelte Emerald und sah zu, als Caleb Alissas Schleier hob.
    „Stimmt“, meinte Luther Freemont.
    Während sie beobachtete, wie ihr Enkel seine bezaubernde Braut küsste, lächelte Emerald. Sie hatte Recht gehabt, Caleb mit Alissa zusammenzubringen. Vom ersten Augenblick an, als sie mit der jungen Frau telefoniert hatte, war sie von Alissas Intelligenz und ihrem Geschäftssinn beeindruckt gewesen. Nachdem sie dann diskrete Nachforschungen über Alissas Herkunft angestellt hatte, war sie überzeugt gewesen, dass die beiden genau das waren, was der jeweils andere brauchte. Caleb war eine natürliche Führungsperson und Alissa eine sensible Intellektuelle. Sie passten perfekt zusammen, und gemeinsam würden sie ein unschlagbares Team abgeben und zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz auf dem Finanzmarkt werden. Und sie würden ihr hübsche, intelligente Nachfahren bescheren.
    Äußerst zufrieden über das Ergebnis ihrer ersten Unternehmung wandte Emerald ihre Aufmerksamkeit ihren beiden anderen Enkeln zu. Hunter und Nick stellten weitere Herausforderungen dar. Beide hatten in der Vergangenheit das eine oder andere durchgemacht, und das mussten sie erst überwinden, bevor sie ihr Glück finden konnten.
    Aber sie machte sich keine Sorgen. Sie und Luther hatten sich gründlich umgehört und waren dabei, ihre Pläne umzusetzen. Sie war sehr zuversichtlich, dass sich in Bezug auf Hunter und Nick in den kommenden Monaten auch alles zum Besten wenden würde.
    Als Caleb und Alissa als frisch getrautes Paar den Gang entlang kamen, wandte Emerald sich mit einem selbstzufriedenen Lächeln an Luther. „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich.“
    – ENDE –
     
     
     

Kathie DeNosky
    Küsse sind süßer als Rache

PROLOG
    E-Mail von Emerald Larson, Inhaberin und Geschäftsführerin der Emerald Inc. an ihren Assistenten Luther Freemont:
    Betrifft: Mein Enkel Nick Daniels
    Mein Enkel Nick wird gegen Ende der Woche in Wyoming eintreffen und die Leitung der Sugar Creek Cattle Company und somit auch die der Sugar-Creek-Ranch übernehmen. Wie Sie wissen, wird er nicht gerade glücklich sein, wenn er herausfindet, dass den Posten des Vorarbeiters die Frau innehat, die er vor dreizehn Jahren heiraten wollte. Um sicherzustellen, dass mein Plan funktioniert, und um mir seine Missfallensäußerungen zu ersparen, weise ich Sie hiermit an, bis auf Weiteres alle seine Anrufe entgegenzunehmen und nicht an mich durchzustellen.
    Wie immer verlasse ich mich auch in dieser Angelegenheit auf Ihre Diskretion.
    Emerald Larson

1. KAPITEL
    „Lassen Sie die Stacheldrahtrolle fallen, und treten Sie von Ihrem Wagen zurück.“
    Nick Daniels atmete tief durch und versuchte die Aufregung zu ignorieren, die seinen Körper in Alarmbereitschaft versetzte. Es war jetzt dreizehn lange Jahre her, dass er diese weiche, angenehme Stimme zuletzt gehört hatte. Aber er würde sie überall und jederzeit wiedererkennen. Der melodische Klang hatte ihn oft bis in seine Träume verfolgt, und er war zu häufig voller Verlangen erwacht, um diese Stimme jemals vergessen zu können.
    „Ich sagte, Sie sollen den Stacheldraht weglegen und von Ihrem Wagen zurücktreten.“
    Als er hörte, wie ein Gewehr entsichert wurde, legte Nick langsam die Drahtrolle auf die Ladefläche seines Pick-ups und hob die Hände, um zu zeigen, dass er bereit war, den Befehl zu befolgen. Dann drehte er sich langsam um und betrachtete die Frau, die ihn damals veranlasst hatte, Wyoming mit den Gesetzeshütern im Nacken Hals über Kopf zu verlassen.
    „Es ist lange her, Cheyenne“, meinte er mit einem bitteren Lächeln.
    Ihre aufgerissenen Augen und das leichte Zittern des doppelläufigen Gewehrs, das sie auf ihn gerichtet hielt, waren die einzigen Anzeichen dafür, dass sie überrascht war, ihn nach all den Jahren wiederzusehen. „Ich weiß nicht, was dir einfällt, dich hier draußen herumzutreiben, Nick Daniels, aber ich rate dir, dich in deinen Pick-up zu setzen und dahin zu