Julia Collection Band 22
Kopf. „Falls du Angst um deinen Job hast …, nun, da musst du dir keine Sorgen machen. Ich habe nicht die Absicht, dich oder sonst irgendjemanden zu entlassen.“
Einerseits war es eine große Erleichterung zu wissen, dass sie nicht auf einen Schlag Tausende von Dollar aufbringen musste, um ihre Schulden zurückzuzahlen. Andererseits wurde ihr schwer ums Herz, denn ihr schien nichts anderes übrig zu bleiben, als auch in den nächsten Jahren für Nick arbeiten zu müssen.
„Es ergibt für mich irgendwie keinen Sinn, dass ich für dich und die Sugar Creek Cattle Company arbeite und trotzdem Schulden bei der Emerald Inc. habe. Ich hätte gedacht, dass du auch die Kontrolle über meinen Vertrag bekommen hättest, als du die Firma gekauft hast.“ Sie starrte durch die Windschutzscheibe auf die unzähligen Sterne, die am mitternächtlichen Himmel funkelten. „Ist es bei allen Arbeitsverträgen so oder nur in meinem Fall? Oder passt bei dem gesamten Deal etwas nicht zusammen?“
Nick, der nicht bereit war zuzugeben, dass ihm die Sugar Creek Cattle Company überlassen worden und dass Emerald Larson seine Großmutter war, von der er erst kürzlich erfahren hatte, schwieg auf ihre Frage. Das Verflixte war, dass er sich selbst noch nicht an den Gedanken gewöhnt hatte, der Besitzer der Ranch zu sein. Außerdem musste er erst mit Emerald sprechen, bevor er diese Dinge mit Cheyenne diskutierte.
Oberflächlich betrachtet sah es so aus, als würden sie und ihr Vater ihm das Geld schulden. Aber Nick hatte so ein Gefühl, dass Emerald beabsichtigte, die Kontrolle über Cheyennes Vertrag zu behalten, bis die Schulden getilgt waren. Er verstand nur nicht, wieso. Und solange er nicht mit seiner herrischen, geschäftstüchtigen Großmutter gesprochen hatte, war es das Beste, gar nichts zu sagen. Also zuckte er nur mit den Schultern und fuhr schweigend weiter.
Nachdem er den Pick-up auf die Einfahrt der Sugar-Creek-Ranch gelenkt und neben dem Haus geparkt hatte, stieg er aus und wollte die Beifahrertür öffnen, doch Cheyenne war schneller. Sie war bereits auf dem Weg zu ihrem Wagen, als es Nick gelang, sie aufzuhalten.
„Möchtest du noch mit hineinkommen?“
„Ich glaube, das wäre keine gute Idee“, meinte sie und schüttelte den Kopf.
Ohne nachzudenken, legte Nick seine Arme locker um ihre Taille. „Was ist los? Hast du Angst, dass Sebastian es herausfinden könnte?“
„Vielleicht.“
Cheyenne legte die Hände auf seine Brust, doch sie stieß ihn nicht von sich. Es kam Nick vor, als würde sie ihn durch sein Hemd hindurch streicheln.
„Wie ernst ist es dir mit diesem Sebastian?“, fragte er und überlegte, wie weit sie ihr Spielchen wohl treiben würde.
„Warum interessiert dich das?“, wollte Cheyenne wissen.
„Es interessiert mich nicht.“ Nick schob seinen Hut in den Nacken und senkte den Kopf, um mit den Lippen sanft über die satinweiche Haut ihres Halses zu streifen. „Wann wirst du endlich zugeben, dass dieser Sebastian der Held in Baxter Armstrongs neuestem Krimi ist?“ Mit Befriedigung nahm er zur Kenntnis, dass Cheyenne leicht erschauerte.
„Wie kommst du auf die Idee, dass Sebastian nur ein Romanheld ist?“
Nick lachte. „Ich habe das Buch vor ein paar Wochen gelesen.“
„Und warum hast du das nicht gleich gesagt?“
„Ich wollte sehen, wie weit du es mit deiner kleinen Geschichte wohl treiben würdest.“ Er küsste die Falte, die sich auf ihrer Stirn gebildet hatte, und lächelte.
„Es war keine Geschichte“, entgegnete Cheyenne. „Ich habe die Wahrheit gesagt. Ich habe das Buch mit ins Bett genommen, und als ich heute Morgen aufgewacht bin, lag es neben mir auf der Matratze. Es ist ja nicht meine Schuld, dass du angenommen hast, ich hätte eine heiße Nacht mit einem Mann verbracht.“
Nick wusste, er sollte die Sache damit auf sich beruhen lassen. Dennoch zog er Cheyenne fester an sich. Aus Gründen, über die er lieber nicht nachdenken wollte, verspürte er das dringende Bedürfnis, die Erinnerung an die anderen Männer, die es in ihrer Vergangenheit gegeben haben mochte, auszulöschen.
„Das ist Wahnsinn, Nick. Was zwischen uns war, ist Vergangenheit.“
Er spürte, dass sie leicht zitterte. „Da hast du recht, Darling.“ Den Arm fester um sie gelegt, senkte er den Kopf und berührte ihre Lippen mit seinen. „Die Vergangenheit ist mir auch gleichgültig. Es ist die Gegenwart, die ich gern näher erkunden möchte.“
Als er sie küsste, nahm Nick deutlich wahr,
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