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Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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Stich ins Herz, und er fragte sich, ob er womöglich den Verstand verloren hatte. Es ging ihn überhaupt nichts an, mit wem sie zusammen war, nachdem er sie verlassen hatte. Das Recht darauf hatte er vor langer Zeit verwirkt.
    Er stand auf und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. „Wollen wir weiter?“
    Als sie seine Hand ergriff, zuckte er zusammen, als hätte er einen Stromschlag erhalten, und ein eigenartiges Gefühl breitete sich in ihm aus. Cheyenne schien das Gleiche zu spüren, denn sobald sie stand, ließ sie seine Hand so hastig los, als hätte sie sich die Finger an ihm verbrannt.
    „Du bist nicht der Einzige, der nach Hause muss“, sagte sie mit einem Blick auf die Uhr.
    „Hast du eine heiße Verabredung?“, neckte er sie grinsend.
    Sie bedachte ihn mit einem Lächeln, das seinen Blutdruck in die Höhe schnellen ließ. „Um ehrlich zu sein, ja.“
    Sofort verschwand sein Grinsen, und das Brennen in seiner Brust, das er schon verspürt hatte, als er daran gedacht hatte, sie könnte mit einem anderen Mann zusammen sein, kehrte mit voller Kraft zurück. „Dann sollten wir uns besser auf den Weg machen.“ Er ging zu den Pferden und schwang sich auf die Stute, dann zog er Cheyenne hinter sich in den Sattel. „Wenn du deinen Liebsten nachher triffst, dann sag ihm, dass du morgen Abend keine Zeit für ihn hast.“
    „Wieso?“
    „Du wirst arbeiten.“
    „Und was genau soll ich tun?“, fragte Cheyenne empört.
    Traditionsgemäß hatten die Angestellten auf einer Ranch am Samstagabend frei. Doch aus Gründen, die er sich nicht einmal selbst eingestehen wollte, war Nick nicht bereit, Cheyenne den Abend mit jemand anderem verbringen zu lassen.
    „Ich habe mich entschlossen, dich auf die Viehauktion mitzunehmen.“
    Während Nick sich ansah, wie die Cardinals die Diamondbacks schlugen, haderte er noch immer mit sich, weil er so versessen darauf gewesen war, dass Cheyenne ihn zu der Viehauktion begleitete. Eigentlich hatte er gar nicht vorgehabt, sie mitzunehmen. Was zum Teufel war also in ihn gefahren?
    Er hatte es ziemlich belustigend gefunden, dass sie fälschlicherweise angenommen hatte, eine Frau spiele eine Rolle in seinen Plänen für den heutigen Abend. Aber als sie zugegeben hatte, dass sie selbst eine Verabredung hatte, war er so entsetzt gewesen, dass es ihn fast umgehauen hätte. Und das Schlimmste an der ganzen Sache war, er hatte absolut keine Ahnung, warum das so war.
    Ihre Beziehung war längst Vergangenheit, und es war völlig absurd zu glauben, sie hätte ihr Leben nicht weitergelebt. Das hatte er schließlich auch getan. Er hatte während der vergangenen Jahre nicht gerade enthaltsam gelebt. Es hatte schon eine Reihe von Frauen gegeben. Allerdings war er nicht sonderlich stolz auf die Tatsache, dass es ihm nicht gelungen war, eine Beziehung über mehr als ein paar Monate zu führen, ohne das Interesse an der jeweiligen Frau zu verlieren.
    Aber ob es nun rational war oder nicht, allein der Gedanke, Cheyenne könnte in den Armen eines anderen Mannes liegen, verursachte einen stechenden Schmerz in seiner Brust, und er verspürte den Drang, sich mit jemandem zu schlagen.
    Nick nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche und starrte, ohne etwas wahrzunehmen, auf den Bildschirm. Er hatte das Gefühl, genau zu wissen, wo sein Problem lag. Als er und Cheyenne noch Kinder gewesen waren und sich hinter dem Rücken ihres Vaters heimlich getroffen hatten, war er niemals zu weit gegangen. Sie hatten nie miteinander geschlafen. Nicht dass er es nicht gewollt hätte oder dass sie nicht willig gewesen wäre. Aber er war entschlossen gewesen, nicht so zu werden wie der Mann, der seine Mutter geschwängert und sie dann sitzen gelassen hatte, ohne sich um die Konsequenzen zu kümmern. Aus diesem Grunde war es für ihn selbstverständlich gewesen, nicht mit Cheyenne zu schlafen, bevor er sie geheiratet hatte.
    Er atmete tief durch. Natürlich konnte er nicht erwarten, dass sie im Alter von neunundzwanzig Jahren noch Jungfrau war, aber der Gedanke, dass ein anderer Mann sie berührt und ihr die Unschuld genommen hatte, genügte, um ihn zur Weißglut zu treiben. Das wäre sein Recht gewesen, sein Recht als ihr Ehemann. Aber das stand nach all der Zeit nicht mehr zur Debatte.
    Er schloss die Augen und lehnte seinen Kopf an die Sessellehne. Vor dreizehn Jahren hatten seine an Besessenheit grenzende Liebe zu Cheyenne und der unerklärliche Hass, den ihr Vater ihm entgegenbrachte, ihm fast eine

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