Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
Vom Netzwerk:
verursacht hast.“
    Die Traurigkeit, die sich in seinen einstmals attraktiven Zügen abzeichnete, und das Bedauern, das sie in seinen blauen Augen erkannte, brachen ihr das Herz. Tränen brannten ihr in den Augen, als sie zu ihm hinüberging und sich neben seinen Rollstuhl kniete. „Oh, Daddy, bitte gib dir doch keine Schuld. Du kannst doch nichts dafür, dass du krank geworden bist. Und es macht mir wirklich nichts aus, auf der Ranch zu arbeiten.“ Sie lächelte trotz ihrer Tränen. „Erinnerst du dich, was du immer gesagt hast, als ich noch jünger war? Du meintest, ich wäre der beste Cowboy, den du je gesehen hättest.“
    Er schlang die Arme um ihre Schultern und drückte sie so eng an sich, wie es der Rollstuhl erlaubte. „Du bist das Beste, was mir in meinem Leben widerfahren ist, Prinzessin. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde.“
    Cheyenne erwiderte seine Umarmung. „Ich möchte, dass du dir darüber keine Sorgen machst, denn ich werde dich nie allein lassen. Ich kümmere mich um alles.“
    Später an diesem Abend fütterte Cheyenne ihren Wallach und Mr. Nibbles, das Pony, das sie zu ihrem fünften Geburtstag bekommen hatte. Anschließend sah sie nach einigen Kälbern, die sie von den anderen getrennt hatte, weil sie Anzeichen einer ansteckenden Augenentzündung zeigten. Während dieser Arbeiten dachte sie darüber nach, was sie ihrem Vater erzählt und was sie ihm verschwiegen hatte. Sie hatte versucht, so ehrlich wie möglich zu sein und ihm keine wirklichen Lügen aufzutischen. Um die Wahrheit herumzureden wurde aber mit jedem Tag schwieriger. Inzwischen lastete das schlechte Gewissen, ihm nicht von Nick erzählt zu haben, wie eine tonnenschwere Last auf ihren Schultern.
    Sie setzte sich auf einen Heuballen vor dem Pferdestall und überdachte ihre Möglichkeiten. Die Gesundheit ihres Vaters war ziemlich angegriffen, und sie wollte ihm nicht noch weitere Probleme bereiten. Aber sie musste noch vier Jahre lang für Nick oder Emerald Inc. arbeiten. Und es war unmöglich, Nicks Anwesenheit über einen so langen Zeitraum vor ihm geheim zu halten.
    Sie atmete tief durch und machte sich auf den Weg zum Haus. Ihr Vater hatte einen relativ guten Tag gehabt, und vielleicht machten ihm die Neuigkeiten gar nicht so sehr zu schaffen, wie sie befürchtete. Sie musste ihm nur glaubhaft versichern, dass keine Gefahr für sie bestand, noch einmal auf Nick hereinzufallen. Das einzige Problem war, sie wusste nicht genau, wen sie tatsächlich davon überzeugen wollte, ihren Vater oder sich selbst.
    Als sie die Küche betrat, sank ihr Mut jedoch. An seiner anklagenden Miene konnte sie erkennen, dass ihr Vater bereits von Nick wusste.
    „Ich kann dir gar nicht sagen, wie enttäuscht ich von dir bin, Prinzessin. Warum hast du mir nicht erzählt, dass dieser Mistkerl Daniels wieder zurück ist?“
    Cheyenne fühlte eine ungeheure Erleichterung. „Es tut mir leid, Daddy. Ich wollte dich nicht aufregen, und ich wusste nicht, wie ich es dir erzählen sollte, ohne genau das zu tun.“
    Ihr Vater schüttelte traurig den Kopf. „Ich hätte es lieber von dir gehört als von Schaefer.“
    „War er gestern Abend auch auf der Auktion?“ Sie war nicht überrascht, dass einer von den Bekannten ihres Vaters sie und Nick gesehen hatte. Als ehemaliger Richter in einem kleinen Bezirk war Bertram Holbrook den Menschen bekannt, genau wie seine Tochter.
    „Er hat ein paar Reihen hinter euch gesessen“, sagte ihr Vater. „Aber das ist nicht wichtig. Mich interessiert vor allem, warum Daniels wieder zurück ist. Und warum warst du mit ihm auf der Versteigerung? So wie er sich hier vor dreizehn Jahren wie ein Dieb in der Nacht davongeschlichen hat, kann ich nicht verstehen, wieso du überhaupt noch etwas mit ihm zu tun haben willst.“
    Cheyenne widerstrebte es, ihm auch noch den Rest der Neuigkeiten mitzuteilen. Er war ohnehin schon ziemlich aufgeregt, und sie fürchtete, ihn womöglich noch mehr in Rage zu versetzen. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Er musste alles erfahren.
    „Nick ist der neue Besitzer der Sugar Creek Cattle Company, Daddy. Er ist jetzt mein Chef. Er hat mich gebeten, ihn zu der Auktion zu begleiten, also hatte ich keine andere Wahl.“
    Ihr Vater starrte sie einige Sekunden lang an und wurde zu ihrem großen Entsetzen auf einmal sehr ruhig. „Tatsächlich? Ich frage mich, wie er zu so viel Geld gekommen ist.“ Nachdenklich schüttelte er den Kopf. „Hat er dir irgendeine Erklärung dafür

Weitere Kostenlose Bücher