Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
Vom Netzwerk:
nickte, während sie die Kühlschranktür aufzog und einen Karton mit Eiern und eine Packung Frühstücksspeck herausnahm. „Es wurde ziemlich viel verkauft.“ Sie hatte nicht die Absicht, ihrem Vater zu erzählen, dass sie nach der Versteigerung noch auf der Sugar-Creek-Ranch aufgehalten worden war, genauso wenig, wie sie erzählen würde, von wem und warum.
    „Hat die Sugar Creek Cattle Company vor, noch mehr Vieh zu kaufen?“, fragte ihr Vater interessiert.
    Weil sie sich nicht traute, seinem fragenden Blick zu begegnen, beschäftigte Cheyenne sich damit, die Speckstreifen in die Pfanne zu legen. „Mir wurde gesagt, dass wir diese Herden verkaufen und durch neues Vieh ersetzen.“
    Ihr Vater runzelte die Stirn. „Was ist schlecht an den Herden, die wir haben? Sind Black-Angus-Rinder nicht mehr gut genug für die feinen Herrschaften aus den großen Unternehmen?“
    „Natürlich gibt es an unseren Rindern nichts auszusetzen.“ Sie drehte sich um und schob zwei Scheiben Brot in den Toaster. „Wir werden weiterhin Black-Angus-Rinder aufziehen und verkaufen. Aber es werden Freilandrinder sein, die nach ökologischen Gesichtspunkten gezüchtet und gehalten werden.“
    „Es wird ein kleines Vermögen kosten, das gesamte Vieh auszutauschen. Warum, zum Teufel, wollen die das tun?“ Der Richter schüttelte ungläubig den Kopf. „Man sollte meinen, es macht mehr Sinn, die Herden, die sie bereits haben, zu behalten und ihnen einfach nur kein zugekauftes Futter mehr zu geben.“
    „Da hängt noch viel mehr dran, Daddy.“ Cheyenne hatte Eier und Speck gebraten, gab beides auf die Teller und stellte sie auf den Tisch. Nachdem sie Kaffee für sich und ihren Vater eingeschenkt hatte, nahm sie ihm gegenüber Platz. „Außerdem ist es nicht meine Aufgabe, das zu hinterfragen, was auf der Sugar-Creek-Ranch geplant wird. Mein Job ist es, den Anweisungen zu folgen und den Plan umzusetzen.“
    „Das ist das Problem mit diesen Unternehmern, die ein bisschen Rinderzüchter spielen wollen“, meinte er angewidert. „Sie springen auf den Wagen auf, sobald irgendetwas Neues am Markt auftaucht. Und dann wundern sie sich, wieso sie kein Geld verdienen.“
    Cheyenne zuckte mit den Schultern. „Ich finde es ehrlich gesagt eine gute Entscheidung. Der Markt für Biofleisch wächst stetig, und es sieht nicht so aus, als wäre das Ende der Fahnenstange schon bald erreicht. Immer mehr Menschen möchten, dass das, was sie zu sich nehmen, natürlich produziert wird, und dazu gehört auch Fleisch ohne Wachstumshormone.“
    Er lächelte. „Du kannst wirklich gut argumentieren, Prinzessin. Wenn du es für eine gute Idee hältst, dann bin ich überzeugt davon, dass es eine gute Idee ist.“
    Sie aßen schweigend ihr Frühstück, und Cheyenne versuchte sich zurechtzulegen, wie sie ihrem Vater am besten beibringen konnte, dass Nick Daniels nicht nur wieder in der Gegend war, sondern dass er der neue Besitzer der Sugar Creek Cattle Company war und damit verantwortlich für die anstehenden Veränderungen. Sie wusste, je länger sie es hinauszögerte, ihrem Vater von Nick zu erzählen, desto schwieriger würde es werden.
    Zum einen würde er nicht sonderlich glücklich über die Tatsache sein, dass Nick zurück war. Und zum anderen würde er sich darüber empören, dass sie ihm nicht sofort davon berichtet hatte. Aber sie musste seinen hohen Blutdruck und die Gefahr eines weiteren Schlaganfalls ebenfalls in Betracht ziehen. Wenn ihr Vater sich aufregte, konnte es sein, dass er weitere gesundheitliche Probleme bekam.
    Da Cheyenne völlig in Gedanken versunken gewesen war, dauerte es einen Moment, bis sie mitbekam, dass ihr Vater ihr eine Frage gestellt hatte. „Es tut mir leid. Was hast du gesagt, Daddy?“
    „Ich habe gefragt, ob du gestern Abend bei der Auktion jemanden getroffen hast, den du kennst.“
    Hastig stand Cheyenne auf, um die Teller abzuräumen. Ihr schlechtes Gewissen plagte sie immer mehr. „Ich war nicht gerade begeistert, dort sein zu müssen, daher habe ich nicht sonderlich darauf geachtet. Aber ich vermute, dass die üblichen Leute da waren.“
    Ihr Vater schwieg einen Augenblick, dann sagte er leise: „Es tut mir leid, Prinzessin.“
    Cheyenne fuhr herum. „Was tut dir leid?“
    „Du solltest nicht so hart arbeiten oder dich an Orten rumtreiben müssen, an denen du gar nicht sein willst. Wenn ich den Schlaganfall nicht gehabt hätte, wärst du jetzt Lehrerin und müsstest nicht Schulden abarbeiten, die du nicht

Weitere Kostenlose Bücher