Julia Collection Band 22
nickte. „Komm, jetzt kann sie sich hinlegen. Dann werden wir sehen, was passiert.“
Ohne weitere Ermunterung legte sich die Stute sofort auf das dicke Strohbett, das Nick vorbereitet hatte, und begann zu pressen, um ihr Fohlen auf die Welt zu bringen. Innerhalb von wenigen Minuten erschien erst ein winziger Huf, dann der nächste.
Nick hielt den Atem an, während er darauf wartete, dass auch der Kopf des Fohlens sichtbar wurde. Als dann das kleine Maul zu sehen war, musste er sich sehr beherrschen, um nicht in einen lauten Freudenschrei auszubrechen.
Doch das Glücksgefühl währte nur kurz, denn die Stute entspannte sich plötzlich, so als wäre ihre Arbeit getan. Nick kniete sich neben das Tier und tastete dessen Leib ab. Die Wehen hatten aufgehört.
„Verdammt! Ich habe schon befürchtet, dass etwas in der Art passieren würde.“
„Sie ist zu müde. Ich glaube, du wirst ihr helfen müssen.“ Sorge breitete sich auf Cheyennes Gesicht aus, während sie fortfuhr, den Hals der Stute zu streicheln. Nick sah ihr an, dass sie um das Leben von Stute und Fohlen bangte. Genau wie er.
Nick wäre froh gewesen, wenn er nicht hätte eingreifen müssen, aber es schien so, als hätte er jetzt keine andere Wahl. Die Natur nahm nicht ihren gewohnten Lauf, und ihm blieb nichts anderes übrig, als nachzuhelfen.
Er setzte sich hinter die erschöpfte Stute, stemmte seine Füße fest auf den Stallboden, um nicht wegzurutschen, packte die Fesseln des Fohlens und begann vorsichtig zu ziehen. Er hoffte, dass durch seine Bemühungen die Kontraktionen der Stute noch einmal beginnen würden. Als abzusehen war, dass dies nicht passieren würde, hockte Cheyenne sich neben ihn, und ohne dass er ihr sagen musste, was zu tun war, ergriff sie eins der Vorderbeine des Fohlens.
„Bist du bereit?“, fragte Nick und biss vor Anstrengung die Zähne zusammen.
Cheyenne nickte, und sie begannen langsam und vorsichtig, um der Stute nicht unnötig wehzutun, das Fohlen aus der Stute herauszuziehen. Es war eine so mühsame Arbeit, dass es ihnen vorkam, als würden Stunden vergehen, obwohl es tatsächlich nur wenige Minuten dauerte, bis das Fohlen aufs Stroh glitt.
Während Cheyenne wegen der körperlichen Anstrengung erschöpft nach Atem rang, wischte Nick schnell die Nüstern des Tieres sauber. Anschließend reinigte er seine Hände. Erleichtert stellte er fest, dass das Fohlen sofort den Kopf hob und ohne weitere Hilfe zu atmen begann. Als Nick seine Aufmerksamkeit auf die Stute richtete, war er höchst erfreut zu sehen, dass sie wohlauf zu sein schien, obwohl sie geschwächt von der strapaziösen Geburt war.
„Wir haben es geschafft“, sagte Cheyenne überglücklich und fiel Nick heftig um den Hals.
Sie hockten noch immer auf Knien im Stroh, und als Cheyenne ihn umarmte, warf die plötzliche Bewegung ihn beinahe ins Stroh, aber das machte ihm nichts aus. Er fühlte sich genauso euphorisch wie sie. Sie hatten der Stute durch diese Krise geholfen und hatten daher allen Grund zu feiern.
„Das haben wir tatsächlich.“ Er umarmte Cheyenne und drückte sie an sich. „Wir sind ein wunderbares Team, Darling. Wenn ich dich nicht gehabt hätte, dann hätte ich vermutlich die Stute und das Fohlen verloren.“
Er sah sie an und empfand ein starkes Gefühl der Verbundenheit, das aus der Tatsache resultierte, dass sie ein Problem gemeinsam bewältigt hatten. Als er sich nun auch noch ihres weichen Körpers bewusst wurde, der sich an ihn schmiegte, konnte er nicht mehr widerstehen. Ohne nachzudenken, beugte er sich zu ihr, um Cheyenne zu küssen.
Er schob seine Hände in ihr glänzendes Haar und genoss die Berührung der goldbraunen Strähnen, die weich wie Seide durch seine Finger glitten. In dem Moment, als seine Lippen ihre streiften, blieb ihm fast das Herz stehen, und übermächtiges Verlangen überkam ihn. Noch nie hatte er eine Frau so sehr begehrt wie Cheyenne. Er wollte ihren wunderbaren weichen Körper spüren, sich in ihr verlieren und vergessen, dass sie dreizehn Jahre lang getrennt gewesen waren und wohl niemals eine gemeinsame Zukunft haben würden. Das Einzige, was in diesem Moment zählte, war das Hier und Jetzt.
Begierig küsste und streichelte er sie. Als Cheyenne ihn umarmte und an sich schmiegte, sodass ihre Brüste sich an ihn pressten, durchzuckte es ihn heiß.
Cheyenne stieß einen Seufzer aus, und instinktiv wusste Nick, dass sie das gleiche Verlangen verspürte wie er. Die Bereitwilligkeit, mit der sie seinen Kuss
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