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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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zu halten.
    „Du siehst direkt … äh … feminin aus.“
    Molly sagte nichts. Sie wartete.
    „Ich …“, er zögerte, „… hoffe bloß, du machst dir keine falschen Hoffnungen.“
    „Wovon sprichst du?“
    „Von Joaquin.“ Lachlan steckte die Hände in die Hosentaschen und wippte auf den Zehen. „Er ist ein prima Kerl und mein bester Freund. Aber das heißt nicht, dass er dir …“
    „Halt“, sagte sie. „Hör sofort auf.“
    „Ich wollte bloß …“
    „Sei still!“ Drohend ging sie auf ihn zu. „Was ich privat mache, ist meine Angelegenheit. Ob und mit wem ich mich treffe, ob wir zusammen essen gehen oder ein Bier trinken oder Sex haben …“
    Lachlans Gesicht wurde dunkelrot. „Du hast mit ihm geschlafen?“
    „Nein, aber selbst wenn, dann ist das mein Problem und nicht deins. Ich bin erwachsen, falls du das vergessen hast, und niemand schreibt mir vor, was ich zu tun und zu lassen habe. Das weiß ich selbst. Und obwohl es dich nichts angeht – es gehört nicht zu meinen Angewohnheiten, mit einem anderen Mann ins Bett zu gehen, solange ich verlobt bin.“
    Lachlan sah sie verständnislos an, dann fiel der Groschen. „Hol’s der Teufel. Carson hatte ich ganz vergessen“, sagte er und grinste.
    Dass ihr das gestern einen Moment lang auch passiert war, brauchte er nicht zu wissen; zum Glück war sie noch rechtzeitig zur Besinnung gekommen. „Dann erinnere dich gefälligst wieder an ihn. Ist das alles, oder wolltest du sonst noch etwas?“ Sie lächelte honigsüß.
    „Nein“, entgegnete er mit einem schiefen Lächeln und zauste ihr Haar. „Der Haarschnitt ist wirklich spitze, Molly. Carson wird begeistert sein.“
    Hoffentlich, dachte sie, nachdem ihr Bruder gegangen war. Wenn er doch bloß schon da wäre! Plötzlich erschien ihr die Zeit bis zu Carsons Ankunft wie eine Ewigkeit. Wie konnte sie sicher sein, dass ihr, wie Hugh sich so treffend ausgedrückt hatte, ein gewisser spanischer Playboy nicht vorher den Kopf verdrehte?
    Zu jeder Schlacht gehört ein Plan, und um zu siegen, muss man seinen Gegenspieler kennen.
    Joaquin beschloss, seinem Freund und ehemaligem Teampartner einen kleinen Besuch abzustatten, um mehr herauszufinden.
    „Hallo, Suzette. Wie geht’s?“ Er schenkte Lachlans Assistentin sein charmantestes Lächeln. „Ist Ihr Chef zu sprechen?“
    „Er telefoniert, aber Sie können ruhig hineingehen.“
    Joaquin bedankte sich und betrat das Büro. Lachlan, der gerade eine Trainingsstunde mit den Pelikanen absolviert hatte, war noch in T-Shirt und Shorts; er sah zerzaust und verschwitzt aus. Mit einer Kopfbewegung bedeutete er Joaquin, sich zu setzen, während er das Telefongespräch beendete. Dann ließ er sich in seinen Schreibtischsessel fallen.
    „Du bist doch nicht etwa gekommen, um deine Dienste anzubieten“, sagte er schmunzelnd. „Wir könnten einen guten Offensivtrainer gebrauchen.“
    „Danke, kein Interesse.“ Joaquin wusste, sein Freund meinte es gut, aber mit Fußball wollte er nichts zu tun haben. Er überlegte, wie er sein Anliegen möglichst beiläufig zur Sprache bringen konnte, aber nichts fiel ihm ein. Schließlich fragte er geradeheraus: „Was ist das eigentlich für ein Typ, mit dem Molly verlobt ist?“
    „Carson?“ Lachlan blinzelte. „Warum willst du das denn überhaupt wissen?“
    „Nur so. Sie erwähnte ihn neulich, als wir uns unterhielten. Pelican Cay ist nicht groß, und ich frage mich, warum ich ihm nie begegnet bin.“ Das hörte sich wohl beiläufig genug an.
    „Kein Wunder, Carson ist fast nie zu Hause. Er hat die Absicht, Nummer eins im internationalen Wirtschaftsleben zu werden.“
    „Wirklich?“ Er lehnte sich zurück und verschränkte die Hände im Nacken. „Das klingt ja recht beeindruckend.“
    „Allerdings, vor allem, wenn man weiß, woher er kommt. Sein Vater war Fischer. Er ertrank, als Carson fünfzehn war und gerade anfing, mit ihm auf Fischfang zu gehen. Ein paar Bekannte wollten ihm das Boot und die Ausrüstung abkaufen, und seine Mutter hat versucht, ihn dazu zu überreden. Aber Carson wollte nicht, er sagte, dass er wie sein alter Herr fischen wollte, und das hat er auch getan, nur in weit größerem Umfang.“ Lachlan lächelte, als er sich an den jungen Carson Sawyer erinnerte. „Am Anfang halfen ihm zwei alte Männer, mit denen er Tag und Nacht auf Fischfang ging. Dann, mit achtzehn, kaufte er ein zweites Boot und heuerte eine Mannschaft. Aber die zwei Alten hat er nie vergessen, und er kümmert sich auch

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