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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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Fausthieb. Seine Assistentin sah vom Schreibtisch auf. „Stimmt etwas nicht?“
    „Ja, das heißt, nein. Ich meine … ich denke nur nach.“
    „Worüber?“
    „Nichts Besonderes.“ Er fuhr sich durch das Haar, knackte mit den Fingern, suchte nach irgendetwas – irgend jemand –, an dem er sich abreagieren könnte.
    „Ich gehe schwimmen“, sagte er abrupt.
    „Jetzt? Aber wir müssen doch noch …“
    „Sagen Sie mir Bescheid, wenn jemand anruft.“
    Fiona dachte, Lachlan würde anrufen und mit einer neuen Ausrede kommen, warum es am Donnerstagmorgen leider nicht ging.
    Nichts geschah. Kein Anruf kam, keine Nachricht war auf dem Anrufbeantworter.
    Er konnte doch nicht allen Ernstes beabsichtigen, sich nackt vor sie hinzustellen, und von ihr erwarten, aus einem Tonklumpen eine Skulptur zu zaubern.
    Fiona trat der Schweiß auf die Stirn.
    Sie telefonierte mit Hugh und bestellte die Tonerde. Sie bat ihren Bruder Paul, ihr bei der Anfertigung einer Armatur zu helfen und einen Ständer dafür herzustellen. Sie holte jedes Buch über Bildhauerei aus dem Regal und begann, fieberhaft zu lesen.
    Sie sagte sich ein ums andere Mal, dass er nicht kommen würde.
    Und wenn er doch kam – was dann?
    In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag machte Lachlan kein Auge zu. Seine letzte Hoffnung war eine Naturkatastrophe – Erdbeben, Flutwelle, Hurrikan, was auch immer. Oder gleich der Weltuntergang.
    Sein Wunsch ging nicht in Erfüllung, und um fünf Uhr morgens kroch er mit dem Enthusiasmus eines zum Tode Verurteilten aus dem Bett, zog die Jeans an und verließ leise das Hotel. Vor dem Eingang blieb er einen Moment stehen und starrte auf die Silhouette des Strandkönigs . Er drehte sich um und betrachtete das Moonstone Inn – sein Werk, seine Zukunft.
    „Nichts im Leben wird einem geschenkt“, pflegte sein Vater zu sagen, worauf Lachlan jedes Mal ernsthaft nickte – er war bereit, das Seine zu tun. Dass er eines Tages für Fiona Dunbar nackt Modell stehen müsste, hätte er in seinen wildesten Träumen nicht für möglich gehalten.
    Die Straße zum Kai, in dessen Nähe sich ihr Haus befand, war menschenleer, und um Viertel vor sechs erklomm er die Stufen und klopfte an die Tür. Seine Handflächen waren feucht, und er verspürte ein Flattern in der Magengegend. Er kannte die Symptome noch aus seiner Zeit als Torwart, sie waren nichts Ungewöhnliches und bedeuteten lediglich eine Steigerung des Adrenalinspiegels und die Beschleunigung des Blutkreislaufs. Allerdings konzentrierten sie sich heute ausschließlich auf die Regionen unterhalb der Gürtellinie. Er biss die Zähne zusammen und sah sich um.
    Am Horizont zeigte sich ein erster Silberstreifen, sonst war der Himmel noch dunkel. Im Hafen tanzten vereinzelt Lichter auf dem Wasser – Fischerboote, die zur Ausfahrt klargemacht wurden. Er beneidete die Männer an Bord und hätte liebend gern mit ihnen getauscht.
    Er klopfte erneut – vorsichtig, nicht wie neulich. Es war früh, und man musste an die Nachbarn denken. Es bestand kein Grund, sie um diese Zeit aufzuwecken.
    Vielleicht hört sie mich nicht und verschläft, ging es ihm durch den Kopf, sie ist keine Frühaufsteherin.
    Er wartete – nichts geschah. Ein leises Gefühl der Erleichterung stieg in ihm auf. Er hatte seine Pflicht getan, sein Wort gehalten. Wenn sie nicht aufmachen wollte, dann …
    Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren, und Fiona stand vor ihm. Dunkle Ringe lagen unter ihren Augen und gaben ihr eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Waschbären. Anscheinend hatte auch sie nicht gut geschlafen.
    „Da bist du“, sagte sie.
    Täuschte er sich, oder war da ein Anflug von Bedauern in ihrer Stimme? Hatte sie etwa gehofft, er würde sich drücken? Er? Da kannte sie ihn schlecht.
    „Donnerstagmorgen, sechs Uhr. Das war doch die Abmachung, oder?“
    Sie blinzelte verschlafen und sah trotz Augenringen zum Anbeißen aus. Er verdrängte den unpassenden Gedanken.
    „Es ist noch nicht sechs“, sagte sie anklagend nach einem Blick auf die Armbanduhr.
    „Ich konnte es kaum erwarten.“
    Sie sah ihn verwirrt an, dann stieß sie die Fliegentür auf und machte eine Kopfbewegung: „Komm rein.“
    Lachlan folgte ihr ins Haus. Wie beim letzten Mal war sie barfuß, in einem zerknitterten T-Shirt und Shorts. Das kupferrote Haar fiel ihr wirr auf die Schultern, und Lachlan juckte es in den Fingern, eine Strähne hochzuheben. Schnell schob er die Hände in die Hosentaschen.
    „Hast du die Tonerde?“,

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