Julia Collection Band 23
recht gehabt, als sie behauptete, dass sie, Fiona, Leidenschaft habe. Sie besaß sie im Übermaß, und sie galt dem Mann neben ihr, den sie aus tiefster Seele liebte und der ihr so unvorstellbar viel gegeben hatte.
Sie drehte sich zu ihm und sagte leise: „Es tut mir so leid, dass ich an dir gezweifelt habe. Ich wusste nicht …“
Zart streichelte Lachlan ihre Wange. „Es war meine Schuld, obwohl ich dir nicht wehtun wollte. Ich wollte dir helfen. Aber es stimmt – es war Manipulation. Die einzige Entschuldigung, die ich habe, ist … ich wollte dich überzeugen, dass du und ich … dass wir zusammengehören.“
Sie lächelte. „Das weiß ich schon seit zwanzig Jahren.“
„Von wegen.“
„Es stimmt.“
„Das nehme ich dir nicht ab.“
„Willst du mit mir streiten?“
Sie sahen sich an – und lachten. Sie versetzte ihm einen Schubs, und er schubste zurück. Dann balgten sie sich wie zwei Kinder. Und dann wurde aus der Balgerei eine Umarmung. Sie pressten sich aneinander, spürten einander. Sie erkannten sich und wurden eins.
„Was ich dir vorhin gesagt habe, ist kein Witz“, versicherte Lachlan etwas später, als sie in Fionas Stammlokal saßen, wo sie Spagetti mit Knoblauchsoße gegessen und Rotwein getrunken und drei verschiedene Eiskremesorten zum Nachtisch probiert hatten. Alles war ausgezeichnet gewesen, doch das Beste war, dass er mit ihr zusammensein konnte. Er hatte Pietro kennengelernt und Giulia und deren Cousins, sogar den geheimnisvollen Vittorio.
„Was ist kein Witz?“
„Dass ich hierbleiben will.“ Er nahm ihre Hand und küsste sie. „Ich habe meine Lektion gelernt.“
„Und die Hotels? Das Moonstone, der Sandpiper …“
„Die sind kein Problem, ich kann mich sehr gut von hier aus um sie kümmern. Wir können bleiben, solange du möchtest.“
„Bist du sicher?“
„Ganz sicher.“ Er schwieg einen Moment. „Ich habe meine Träume verwirklicht. Den Fußball, die Hotels … Jetzt bist du an der Reihe. Ich dachte, wir fliegen nach Hause, um zu heiraten, und dann kommen wir zurück.“
„Heiraten?“
„Was sonst? Hast du dir vorgestellt, dass du meine Geliebte bleibst und ich ein ewiger Junggeselle?“ Er lachte ein wenig nervös. „Niemand soll sagen, dass ich für jemand anderen als meine Frau Modell gestanden habe.“
Fiona lachte. „Meine Lehrerin sagt, du kommst ihr bekannt vor.“
„Sagt sie das? Mehr als die Skulptur bekommt sie nicht zu sehen. Also, was ist?“
Sie sah ihn an, und für eine Sekunde hörte sein Herz auf zu schlagen. Was, wenn sie Nein sagte …?
Dann warf sie ihm die Arme um den Hals. „O Lachlan!“
Er atmete tief ein. „Soll das heißen, dass du einverstanden bist?“
„Natürlich bin ich einverstanden“, sagte sie und küsste ihn stürmisch.
Sie heirateten an Weihnachten. Die Trauung fand in der kleinen türkisfarbenen Kirche auf Pelican Cays imposantestem Hügel statt. Verglichen mit der Toskana war er mehr als bescheiden, aber es war ihr Zuhause und für sie der schönste Platz auf Erden. Und die ganze Insel kam zur Hochzeit.
Zur Feier des Tages trug Hugh keine Sandalen, sondern richtige Schuhe – wenn auch keine Krawatte. Molly, Fionas Brautjungfer, schrubbte das Motoröl von den Händen, lieh sich eins von Carins Kleidern und überraschte jeden mit ihrem femininen Look. Die Pelikane erschienen vollzählig, um dem Brautpaar das Geleit zu geben, und David Grantham kam mit einer Gruppe Touristen aus England, um sie mit einheimischen Sitten und Gebräuchen bekannt zu machen. Adela gehörte ebenfalls zu den Gästen – sie wollte sich, wie sie Fiona anvertraute, den Anblick des Bräutigams in einem Anzug nicht entgehen lassen. Und selbstverständlich fehlten auch Lachlans Freunde Lars Erik und Joaquin nicht.
Die Hochzeitsfeier im Moonstone war, nach Ansicht aller Anwesenden, einmalig. Fiona hatte sich angeboten, die Vorbereitungen zu treffen, und Lachlan hatte ihr freie Hand gelassen. Nur ihren Vorschlag, eine Eisskulptur von seinem nackten Selbst zur Dekoration aufzustellen, lehnte er ab.
Sparks erschien nicht zur Trauung, aber zum Hochzeitsessen, wo er sich an Muschelsuppe, farcierten Krabben und Hummer gütlich tat. Den Hochzeitskuchen ließ er unbeachtet; stattdessen suchte er sich ein ruhiges Plätzchen in der Sonne, um sich auszuruhen.
„Er weiß zu leben“, sagte Lachlan ein wenig neidisch, als er ihn davonschleichen sah. Er wusste, dass die Party als eins der denkwürdigsten Ereignisse in die Annalen von Pelican
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