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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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solcher interessierte sie nicht, er war ihrer Meinung nach überbewertet. Damit würde sie warten, bis sie dem Mann begegnete, mit dem sie ihr Leben verbringen und Kinder haben wollte.
    Aus irgendeinem Grund brachte McGillivray sie auf ganz andere Ideen. Bei dem bloßen Gedanken an ihn lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken.
    Seltsam.
    Es war rätselhaft und gleichzeitig aufregend.
    Sie beschloss, jetzt nicht weiter darüber nachzugrübeln. Dies war der erste Tag ihres neuen Lebens.
    Voll Energie sprang sie aus dem Bett und zog sich an. Womit sollte sie beginnen?
    McGillivrays Haus war wirklich sehr schön, wenn man von der Unordnung absah. Kein Palast wie die Villa auf Long Island, in der sie aufgewachsen war, oder das Penthouse ihres Vaters in Manhattan. Beide waren elegant und luxuriös; sie zeugten von Reichtum und dem exquisiten Geschmack ihrer Mutter.
    Fly Guys Heim erwies sich als eine kunterbunte Mischung von Möbeln und anderen Dingen, die alle schon bessere Tage gesehen hatten, aber es war hell und luftig und behaglich und der Blick auf das türkisfarbene Meer mit dem weißen Strand einmalig.
    Strahlende Sonne strömte durch die Fenster, als Sydney die Jalousien im Wohnzimmer öffnete, und ließ das alte Sofa mit den blauen Polstern, den Schaukelstuhl aus Korbgeflecht mit dem farbenprächtigen Bezug, die vielen bunten Kissen noch einladender aussehen. Alles war zweckmäßig und bequem, an Stil hatte man bei der Einrichtung nicht gedacht, und dadurch bekam der Raum ein ganz besonderes Flair: unbekümmert, frisch und ein bisschen draufgängerisch.
    Sydney gefiel es – es passte zu McGillivrays Persönlichkeit. Mit etwas mehr Ordnung würde alles noch besser aussehen.
    Also machte sie sich ans Aufräumen.
    Sortieren und ausrangieren, für alles den richtigen Platz finden war eine Aufgabe nach ihrem Geschmack. McGillivray hasste es ganz offensichtlich, weshalb sie es für ihn tun würde.
    Sie begann mit dem Abstellraum, den sie in ein Gästezimmer – ihr Zimmer – umwandelte. Danach nahm sie sich den Rest des Hauses vor, und während sie darin Ordnung schuf, räumte sie auch in ihrem Leben auf. Während sie Bücher in einem Regal unterbrachte, Maschinenteile an der Wand aufreihte, den Fußboden schrubbte und Staub wischte, zählte sie im Geist ihre verschiedenen Talente auf, rief sich ihre bisherigen Leistungen ins Gedächtnis und machte eine Liste ihrer zukünftigen Projekte.
    Als sich schließlich alles am richtigen Platz befand und das ganze Haus vor Sauberkeit strahlte, kam sie selbst an die Reihe.
    Sie duschte und zog die sauberen Sachen an, die McGillivray für sie bereitgelegt hatte, suchte und fand einen Gürtel für die Shorts, und da Mr. Fly Guy keinen Föhn besaß, fasste sie das lange Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen, wie sie ihn seit ihrem zehnten Geburtstag nicht mehr getragen hatte.
    Damals hatte ihr Vater sie in die Schweiz in die ehemalige Klosterschule ihrer Mutter geschickt, damit sie eine „junge Dame“ würde. Sie erinnerte sich noch gut an ihre Lehrerin Schwester Ermintrude.
    „Damen sind keine Pferde“, hatte sie verkündet, und das war das Ende von Sydneys Pferdeschwanz.
    Als sie jetzt in den Spiegel sah, erblickte sie jemanden, den sie kaum wiedererkannte. Von der perfekt geschminkten, makellos frisierten und stets elegant gekleideten Margaret St. John war nichts mehr übrig. Stattdessen sah ihr eine jüngere, natürlichere Frau entgegen, deren Nase sich schälte. Das einzig Unveränderte waren die Sommersprossen – was hatte sie nicht alles unternommen, um sie loszuwerden! Jetzt empfand sie sie nicht mehr als störend – im Gegenteil: Irgendwie passten sie zu dem neuen Gesicht.
    Sie legte den Kopf zur Seite und lächelte zögernd. Die Frau im Spiegel lächelte zurück. Das Lächeln wurde mutiger, kecker und schließlich zu einem verschmitzten Lachen, und Sydney erkannte in diesem Gesicht die junge Sydney wieder, bevor Margaret St. John aus ihr wurde. Es war ein eigenartiges Gefühl, so, als habe sie plötzlich eine liebe Freundin wiedergefunden.
    Sie nickte ihrem neuen Ich aufmunternd zu, dann wandte sie sich um und verließ das Haus.
    Der Strand war so gut wie leer, nur ein paar Schwimmer tummelten sich im Wasser, und ein paar Kinder spielten Volleyball. Und er war viel schöner als der des Hotels, in dem sie und Roland gestern übernachtet hatten. Der weiße Sand war fast rosa und fühlte sich wie Puderzucker an.
    Sydney blieb stehen und sah sich um. Was sie

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