Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
Empfindungen aus. Ihr Puls raste, im Bauch kribbelte es, die Wangen röteten sich, und die Knospen wurden fest.
„Bitte“, wiederholte er.
„Danke.“ Es überraschte sie, wie ruhig ihre Stimme klang. Sie zog den Mantel fester um sich und stieg aus.
Er schloss die Fahrertür und ging zum Eingang. Als Celia zögerte, drehte er sich zu ihr um und zog eine Augenbraue hoch.
Aaron trug einen seiner eleganten Anzüge, einen schwarzen Mantel aus feinstem Kaschmir, schwarze Schuhe und Handschuhe. Eigentlich hätte er hier, am Hintereingang zu Caitlins hölzernem Saloon, deplatziert wirken müssen. Doch das tat er nicht. Er strahlte nichts als Selbstsicherheit aus. Denn hier war er nicht weniger zu Hause als in seinem riesigen Kasino in Las Vegas.
Ihr wurde weh ums Herz.
Ich komme darüber hinweg, dachte sie beschwörend.
„Celia?“
Sie warf die Beifahrertür zu und eilte zu ihm. Er ließ ihr den Vortritt und folgte ihr hinein. Vor ihnen erstreckte sich ein langer, mit knorrigem Pinienholz getäfelter und zwei nackten Glühbirnen erhellter Korridor. Celia hörte Stimmengewirr, lautes Gelächter und die Geräuschkulisse, die von Flippern, Glücksspielautomaten und Videospielen stammte. Und sie roch die brutzelnden Hamburger und das frisch gezapfte Bier. Erneut zögerte sie.
„Ich vermute, sie sind alle in der Bar“, sagte Aaron leise. „Gehen Sie am Ende des Korridors nach rechts.“
Sie sah über die Schulter. „Ich weiß, wo die Bar ist, Aaron. Ich bin auch hier aufgewachsen.“
Er lächelte. „Richtig. Stimmt ja.“ Er wurde wieder ernst. „Aber eigentlich sind Sie nicht wie ich hier aufgewachsen, sondern in einem richtigen Haus, mit Geschwistern und einer Mom und einem Dad.“
Sie drehte sich ganz zu ihm um. „Aaron, stimmt etwas nicht?“
Seine Augen glänzten. „Erinnern Sie sich?“, fragte er sanft. „Sie müssen sechs oder sieben gewesen sein. Sie fuhren mit einem Rad auf die Hauptstraße. Es war zu groß für Sie. Sie schafften es nur mit Mühe, oben zu bleiben. Dann verloren Sie das Gleichgewicht und fielen direkt vor dem Saloon um.“
„Acht. Ich war acht …“
Seine Lippen verzogen sich wieder zu dem lässig angedeuteten Lächeln, das ihr unter die Haut ging. „Sie erinnern sich.“
„Sie kamen mir zu Hilfe.“
„Sagen wir, ich habe Ihnen aufgeholfen.“ Er schmunzelte. Es war ein tiefer, warmer, melodischer Laut. „Sie haben kein Wort gesagt. Ihre Augen waren so groß wie Untertassen. Ich war einer der verrückten Bravo-Jungs, und Sie hatten Angst vor mir.“
„Hatte ich nicht.“ Irgendwie war sie immer weiter zurückgewichen und stand jetzt buchstäblich mit dem Rücken zur Wand. Er war ihr gefolgt und stand jetzt so dicht vor ihr, dass sie seinen aufregenden Duft und die Wärme seines Körpers wahrnehmen konnte.
Und es war … anders als noch vor einer Minute, als die Berührung im Wagen. Es kam ihr nicht mehr seltsam oder fremd vor, es erschien ihr plötzlich ganz natürlich, mit Aaron Bravo zu flirten.
Flirten?
Taten sie das?
Es fühlte sich so an.
„Celia.“ Er schnalzte mit der Zunge. „Lügen Sie mich nicht an. Sie haben sich vor mir gefürchtet.“
„Na gut“, gab sie zu. „Vielleicht ein wenig. Aber ich …“
Sie brachte den Satz nicht zu Ende, denn am anderen Ende des Korridors ertönte Caitlin Bravos heisere Stimme. „Aaron, was zum Teufel tust du dahinten?“
Sein Lächeln wurde wehmütig, aber er sah Celia noch immer in die Augen. „Geh weg, Ma. Ich bin beschäftigt.“
„Wen hast du bei dir?“
Aaron seufzte leise. „Sie geht nicht weg“, flüsterte er.
Celia nickte. „Stimmt“, wisperte sie zurück.
„Kommt sofort her, alle beide“, befahl Caitlin. Sie trug schwarze Jeans, so eng, dass Celia sich fragte, ob sie darin Luft bekam. Dazu rote Cowboystiefel, ein Westernshirt mit schwarzen Pailletten, die bei jedem Atemzug glitzerten, und ein rotes Tuch um den Hals.
Aaron wedelte mit einer Hand. „Nach Ihnen.“
„Wow, danke“, erwiderte Celia.
Sie straffte die Schultern und hob das Kinn, als sie auf seine Mutter zu ging.
„Ah“, sagte Caitlin, als Celia ins Licht trat. „Die kleine Celia Tuttle. Wie geht es Ihnen, Süße?“
„Gut, danke, Mrs. …“
„Nein.“ Caitlin legte einen rot lackierten Fingernagel an ihre noch röteren Lippen. „Nennen Sie mich Caitlin. Mrs. Bravo klingt, als würde ich einem Mann gehören. Und das tue ich seit dreißig Jahren nicht mehr – jedenfalls nicht, dass ich wüsste.“
Caitlin sah
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