Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
zugesehen, während er ein frisches Hemd anzog. Noch nie hatte sie es als Folter empfunden. Bis jetzt.
Ihr Leben war so eng mit seinem verbunden. Sie wohnten beide dort, wo sie arbeiteten. Aaron hatte ein Penthouse, Celias Zimmer waren natürlich kleiner und lagen mehrere Stockwerke unter seinen.
Sie hatte es immer geliebt, hier zu wohnen. Das Leben im Kasino war voller Glamour und Aufregung. Es war eine eigene Welt, in der man essen, schlafen, arbeiten und sich vergnügen konnte, ohne die Anlage jemals zu verlassen.
Celia war ein zurückhaltender Mensch, aber seit sie für Aaron arbeitete, hatte sie das Gefühl, dass sein glitzernder Lebensstil ein wenig auf sie abfärbte. Als junges Mädchen war sie schüchtern gewesen – nicht unattraktiv, aber niemand, nach dem die Jungs sich umdrehten. Sie stammte aus einer großen Familie, war das vierte von sechs Kindern. Ihre Eltern waren immer gut zu ihr gewesen, aber so viele Geschwister hatten um ihre Zuneigung konkurriert. Celia fühlte sich Jane Elliott und Jillian Diamond, ihren beiden besten Freundinnen, näher als ihren Brüdern und Schwestern.
Nach ihrem Abschluss in Betriebswirtschaft hatte sie erst für einen Wirtschaftsprüfer in Sacramento und dann für einen seiner Klienten, den Moderator einer morgendlichen Talkshow im Lokalfernsehen, gearbeitet.
Celia hatte den Job geliebt. Er war perfekt für sie gewesen. Sie hatte sich um die Korrespondenz und die Buchhaltung gekümmert, um die Einkäufe und die spontanen Dinnerpartys für illustre Gäste. Kein Tag war wie der vorherige gewesen.
Ihr damaliger Chef hatte eine Reportage über das High Sierra gemacht, und Aaron hatte sich zu einem Interview bereit erklärt. Hin und wieder war er bei den Dreharbeiten im Kasino aufgetaucht – und hatte sich später an das Mädchen aus seiner Heimatstadt erinnert.
Zwei Monate danach wechselte der Talkmaster zu einem Sender in Philadelphia. Celia hätte ihn dorthin begleiten können, aber sie entschied sich dagegen.
Aarons Personalabteilung lud sie zu einem Bewerbungsgespräch ein. Sie flog nach Las Vegas, und er engagierte sie vom Fleck weg.
„Sie sind genau das, worauf ich immer gewartet habe, Celia“, sagte er. „Effizient. Sachlich. Diskret. Intelligent. Und dann auch noch aus meiner Heimat. Das gefällt mir.“
Von Anfang an war es eine äußerst erfolgreiche Arbeitsbeziehung gewesen – auf unpersönliche Weise intim, so hatte Celia sie immer gesehen. Aaron konnte sich jederzeit auf sie verlassen. Inzwischen verdiente sie zweimal so viel wie zu Beginn. Ihr Job gefiel ihr. Sie fand sich nicht mehr schüchtern, sondern reserviert. Gelassen. Unerschütterlich.
Sie war das ruhige Auge in jedem Sturm, der sich im Kasino zusammenbraute. Aaron verließ sich darauf, dass sie seine Termine organisierte, seine Briefe schrieb und seine persönlichen Angelegenheiten so regelte, dass es keinerlei Probleme gab. Und genau das tat sie. Mit großem Geschick und Erfolg. Sie war eine angesehene, zufriedene Karrierefrau – bis sie sich in ihren Chef verlieben und dadurch alles ruinieren musste.
Denn plötzlich war alles anders. Aaron Bravo faszinierte und erregte sie in jeder Hinsicht. Ein Blick, eine Geste, eine flüchtige Berührung genügte, und sie schmolz dahin.
Am vierten Tag war sie so verzweifelt, dass sie daran dachte, ihm ihre Gefühle zu offenbaren.
Aber wozu? Um alles noch schlimmer zu machen? Um ihre Erniedrigung komplett zu machen? Denn wenn er interessiert wäre, und sei es auch nur ein wenig, hätte er ihr doch längst irgendein winziges Zeichen gegeben, oder?
Sie sagte ihm nichts.
Am sechsten Tag fragte sie sich, ob sie das Unmögliche tun und kündigen sollte.
Doch das tat sie auch nicht.
Stattdessen hoffte sie inständig, dass es irgendwie besser werden würde.
Der siebte Tag verging, und es wurde nicht besser.
Und dann, am achten Tag, bekam Celia einen Anruf von ihrer Freundin Janice aus New Venice.
Es war nach Mitternacht. Celia hatte gerade ihr Apartment betreten. Am Nachmittag war eine Gruppe japanischer Geschäftsleute angekommen. Wichtige Leute. Die Art, die sich nichts dabei dachten, jeden Tag eine Million Dollar an den Spieltischen zu lassen.
Aaron hatte mit ihnen zu Abend gegessen und Celia vorher gebeten, ihnen Gesellschaft zu leisten. Sie hatte neben ihm gesessen und sich um all das gekümmert, was die Kellner und das andere Hotelpersonal nicht für ihn erledigen konnten.
Das Telefon läutete, gerade als sie ihr Wohnzimmer betrat. Sie
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