Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
Jetzt.“
„Komm, Hans. Es wird alles gut. Komm mit mir …“ Caitlin führte Hans am zerbrochenen Hocker und den Billardtischen vorbei in den Lagerraum. Aaron blieb allein in der Bar zurück, mit Glassplittern im Haar und Tequila auf der schwarzen Lederjacke und dem Poloshirt darunter. Was zum Teufel war mit ihm los?
Er hätte niemals herkommen dürfen.
Und erst recht hätte er seinen Zorn an Caitlin und nicht an dem armen Hans auslassen müssen, der nichts verbrochen hatte – nun ja, abgesehen davon, dass er sich in Caitlin verliebt und dann auch noch ihren Beschützer zu spielen versucht hatte. Aaron fragte sich, wann seine Mutter sich endlich alt genug fühlen würde, um sich nicht mehr mit unpassenden Männern einzulassen.
Sein schlechtes Gewissen wurde immer quälender. Er sah sich um und beschloss, wenigstens das Chaos zu beseitigen, das er angerichtet hatte. Also holte er den Besen und die Schaufel heraus, beseitigte die Glasscherben und wischte den Tequila vom Tresen und dem Fußboden. Danach sammelte er die Teile des zerbrochenen Hockers auf und legte sie auf einen Billardtisch, um sie später in den Müllcontainer zu werfen.
Als die Bar wieder einigermaßen präsentabel aussah, setzte er sich an den Tresen. Keine zwei Minuten später ging die Tür zum Lagerraum auf. Caitlin kam allein heraus.
Aaron stand auf. „Ist er okay?“
„Ja“, sagte sie gepresst. „Du hast Glück gehabt.“ In ihren hochhackigen Westernstiefeln schlenderte sie auf ihn zu und lehnte sich in herausfordernder Pose an den Tresen. „Also … leg los. Sag mir die Meinung. Beschimpf mich.“
Aaron öffnete den Mund, um genau das zu tun. Und schloss ihn wieder, ohne ein Wort zu sagen.
Denn irgendwann zwischen dem zerborstenen Hocker und der zerschmetterten Tequilaflasche war ihm die Reise nach Hause sinnlos erschienen – nichts als eine Gelegenheit, Möbel zu zertrümmern und sich mit jemandem zu prügeln.
Was sollte er jetzt tun?
Das Übliche. Er würde seine Mutter anschreien. Sie würde zurückschreien.
Es würde so ablaufen, wie es sein ganzes Leben lang abgelaufen war. Caitlin Bravo und einer ihrer Söhne lautstark miteinander streitend.
„Ach, was soll’s?“, murmelte er und wandte sich zum Gehen.
„Aaron. Warte.“
Irgendetwas in der Stimme seiner Mutter ließ ihn stehen bleiben. Etwas Ungekünsteltes. Etwas Echtes, Ehrliches. Voller Schmerz.
Er drehte sich zu ihr um. Selbst im Halbdunkel der Bar registrierte er, wie sehr ihr Gesicht sich verändert hatte. Sie sah älter und erschöpft aus – und unendlich traurig.
„Aaron. Ich will nur dein Bestes. Das weißt du doch, oder?“
Er knurrte etwas Unverständliches und schüttelte den Kopf. Doch als er sprach, klang seine Stimme sanft. „Ja. Ja, das weiß ich.“
„Ich habe euch beide zusammen gesehen, dich und Celia, am Abend deines Geburtstags. Und ich wusste es sofort. Ich wusste, dass sie die einzig Richtige für dich ist. Mir ist klar, dass dein Vater nie für dich da war. Dass ich dir keine besonders gute Mutter gewesen bin. Es ist kein Wunder, dass du niemanden in dein Herz lassen willst. Trotzdem hast du gefunden, worauf es ankommt. Ich wollte unbedingt verhindern, dass du es verdirbst.“
Er dachte über ihre Worte nach und schüttelte erneut den Kopf. „Ich glaube, das habe nicht ich getan, sondern du. Du hast es für mich verdorben.“
„Oh.“ Ihre grellroten Lippen zitterten. „Habe ich das? Wirklich? Bist du da ganz sicher?“
„Verdammt, Ma. Fang jetzt nicht an zu weinen. Das ertrage ich nicht“, fuhr er sie an.
Mit dem Handrücken wischte sie sich die Nase ab. „Ja. Du hast recht. Weinen ist ein billiger Frauentrick.“ Sie strich an ihrer viel zu engen Hose hinab. Dann holte sie tief Luft, straffte die Schultern und stieß sich vom Tresen ab. „Ich bin zu zäh für so etwas.“
Fast hätte er gelächelt. „Ja, das bist du. Verdammt zäh. Es gibt niemanden, der zäher ist als du.“
Sie stellte einen Fuß auf den Hocker zwischen ihnen und legte einen Arm auf den Tresen. Dann zögerte sie. Allein das kam bei ihr nur selten vor. „Es war Celia, die die Hochzeit abgesagt hat?“, fragte sie schließlich.
„Ja.“
„Hast du … ihr gesagt, dass du sie liebst?“
„Das wollte ich. Aber sie ließ mich nicht ausreden.“
Caitlin runzelte die Stirn. „Und das hast du dir gefallen lassen?“
Er schob die Hände in die Jackentaschen und warf ihr einen frostigen Blick zu. „Du hast kein Recht, mir Vorwürfe zu machen. Du
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