Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
Tequila und ein Bier hatten nicht ausgereicht, ihn betrunken zu machen, aber immerhin hatten sie seine Entschlossenheit geschwächt, sich die verführerische Nachbarin aus dem Kopf zu schlagen. Cade hielt vor seinem Haus, schaltete den Motor aus und starrte auf die verschwenderische Blütenpracht in Janes Vorgarten.
Sie selbst musste hinter dem Haus sein. Es war Sonntag, da arbeitete sie immer in ihrem Garten. Nachdem sie mit ihrer Mutter in die Kirche gegangen war. Manchmal trug sie einen riesigen, hässlichen Strohhut. Manchmal aber auch nicht. Dann hatte sie ihr langes kaffeebraunes Haar hochgesteckt. Und stets trug sie alte Sachen, die er, gerade weil sie so weit waren, äußerst reizvoll fand.
Also gut. Er kannte ihre Gewohnheiten. Morgens, mittags und abends beobachtete er, wie sie das Haus verließ oder betrat, auf dem Weg zu oder von ihrer Buchhandlung, und wie der Wind in ihrem langen, offenen Haar spielte.
Manchmal hatte sie ein Fenster geöffnet, und er konnte hören, wie sie telefonierte. Ihr Lachen war melodisch … und warm. Der Klang ihrer Stimme wirkte auf ihn genauso wie ihr Anblick. Sie ließ ihn darüber fantasieren, wie es wohl wäre, wenn Jane nackt vor ihm stünde und er das Gesicht in ihrem Haar vergrub. Wie es wäre, ihrer Stimme zu lauschen, wenn sie Dinge sagte, die nur für sein Ohr bestimmt waren.
Cade wusste, dass sie eine wilde Seite hatte. Er wusste auch, dass sie sie fest im Griff hatte. Das konnte ihm jeder bestätigen. Seit Rusty Jenkins vor acht Jahren bei einem Überfall auf eine Tankstelle umgekommen war, führte Jane Elliott ein geregeltes Leben. Sie hatte ihren Studienabschluss in Stanford gemacht, sie pflegte den Garten und das Haus ihrer Tante und ging nur mit aufstrebenden Typen mit festen Jobs aus.
Cade dagegen hatte sein Geld beim Pokern verdient und war vor Jahren häufiger mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Janes Onkel J. T. Elliott war damals Sheriff gewesen und hatte ihn mehrfach verhaftet.
Aber das war lange her und hatte nichts mit dem Verlangen zu tun, das ihm so zu schaffen machte. Seit sein Bruder Janes Freundin Celia geheiratet hatte, war es noch schlimmer geworden. Jetzt trafen Jane und Cade sich manchmal bei gesellschaftlichen Anlässen. Und immer wieder unternahm er die üblichen Annäherungsversuche: Er stellte sich ein wenig zu dicht neben sie – und sie rückte von ihm ab. Er flirtete mit ihr – und sie reagierte höflich, aber kühl. Er bot an, ihr etwas vom Büfett zu holen. „Danke, Cade, aber ich habe keinen Hunger“, lautete die übliche Antwort darauf.
Einmal hatte er sogar mit ihr getanzt. Ihr Duft betörte ihn, und als er den Druck ihrer Brüste spürte, raubte ihm das fast den Verstand.
Die Musik verstummte, Jane bedankte sich und löste sich von ihm. „Wie wäre es mit noch einem Tanz?“, schlug er vor.
„Ich bin keine große Tänzerin, Cade“, hatte sie geantwortet, dann hatte sie die Tanzfläche verlassen.
Er kannte sich mit Frauen aus und spürte schnell, ob eine ihm Avancen machte oder ob sie nicht einmal bereit war, seine Avancen zuzulassen. Genau das schien bei Jane der Fall zu sein. Warum wurde bloß sein Verlangen immer stärker? Es war wie verhext!
Cade ahnte, was schließlich passieren würde. Immer näher kam der Moment, in dem er kein Blatt mehr vor den Mund nehmen würde. Indem er Jane einfach fragte, ob sie mit ihm ausgehen würde. Und er wusste auch, wie sie reagieren würde. Sie würde Nein sagen.
Der Tag wurde immer heißer. Cade zog die Lederjacke aus und warf sie auf den Beifahrersitz. Dann stieg er aus. Dieser Irrsinn musste ein Ende finden. Heute wollte er sie endlich fragen, dann würde er auch eine deutliche Antwort bekommen. Und dann würde er sich Jane Elliott endlich aus dem Kopf schlagen und normal weiterleben können.
3. KAPITEL
Jane hatte die reifsten Tomaten gepflückt, Karotten aus der Erde gezogen und danach fast eine Stunde lang Unkraut gejätet. Sie spürte die Anstrengung im Rücken und richtete sich leise stöhnend auf. Dann zog sie die Handschuhe aus, nahm den Strohhut ab und hob das Haar an, damit die Nachmittagsbrise den Nacken ein wenig kühlen konnte. Anschließend rieb sie sich das schmerzende Kreuz.
Ja, so war es schon viel besser …
„Jane.“
Sie erstarrte. Sie brauchte sich nicht nach der tiefen Stimme umzudrehen, um zu wissen, wer es war. Sie hatte nicht gehört, wie er durch die Hinterpforte kam. Wie lange hatte er Jane wohl schon beobachtet? Ihre Beine fühlten sich
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