Julia Collection Band 25
dass ihm sogar ansonsten unerreichbare Stars ihre Türen öffneten und Interviews gewährten.
Ohne Frage mochte und bewunderte Dorland die Berühmten wirklich, und sie spürten das und verhalfen ihm zu Exklusivberichten, wegen deren die Chefredakteure anderer Zeitschriften vor Neid mit den Zähnen knirschten.
Auch wenn Nick vorgab, Dorland zu verabscheuen und zu verachten, fragte sich Julia, ob er ihm nicht insgeheim einfach seinen Erfolg und seinen Reichtum missgönnte.
Sie, nicht Nick, hatte die beiden aufwendigen Events für Dorland organisiert und koordiniert. Und dabei mit mehr Mammutegos fertig werden müssen, als ein normaler Mensch je kennenlernen wollte. Währenddessen war Nick die meiste Zeit unterwegs gewesen und hatte Gespräche mit potenziellen neuen Kunden geführt. Die wirklich harte Arbeit hatte er Julia überlassen. Jetzt war er allerdings hier und sammelte die Lorbeeren ein.
Kummer und Schuldgefühle bedrückten ihr Herz. Früher hatte sie einmal davon geträumt, dass Nick und sie zusammenziehen oder sogar heiraten würden. Doch er hatte sie abserviert, kurz nachdem sie ihn mit Lucy bekannt gemacht hatte. Natürlich hatte sie ihr Bestes getan, um ihre Gefühle zu verbergen. Wieder und wieder hatte sie sich versichert, dass Herzen nicht wirklich brachen. Trotzdem war sie nach dem Ende der Affäre so deprimiert gewesen, dass sie befürchtet hatte, sich nie wieder davon zu erholen.
Ihre Wortwahl ließ sie das Gesicht verziehen. Nick und sie hatten ja nicht einmal eine Affäre gehabt. Er hatte sie verfolgt und ihr geschmeichelt, aber über einige leidenschaftliche Küsse war die Sache nie hinausgekommen. Und zum Glück hatte sie keine Gelegenheit gehabt, sich ihren Freundinnen anzuvertrauen.
Seit Kurzem beklagte sich Nick bei ihr. Seine Ehe stecke in Schwierigkeiten und er glaube, einen Fehler gemacht zu haben. Und auch Lucy, so loyal sie Nick gegenüber auch sein mochte, sah seit einiger Zeit unglücklich aus.
Nachdem sie sich mit einem prüfenden Blick überzeugt hatte, dass draußen im Moment alles in Ordnung war, wollte Julia ins Haus gehen, um zu sehen, wie Dorland mit dem Interview vorankam. Plötzlich aber tauchte Nick vor ihr auf. Wieder legte er ihr die Hand auf die nackte Schulter und streichelte langsam die glatte sonnengebräunte Haut.
„Nicht“, sagte Julia warnend.
„Was nicht?“, fragte er spöttisch. „Hör nicht auf? Du willst es doch ebenso sehr wie ich.“
„Das stimmt nicht. Von allem anderen einmal ganz abgesehen, bist du mit Lucy verheiratet.“
„Erinnere mich bloß nicht daran!“
Unwillkürlich wich Julia vor ihm zurück. Sie wollte das nicht hören, und sie wollte diese Situation nicht. Aber Nick hielt sie fest und schloss den Abstand zwischen ihnen wieder.
„Weißt du noch, wie schön es mit uns war?“, flüsterte er heiser. „Wozu hältst du dich zurück? Warum sollen wir keinen Spaß miteinander haben, wenn wir uns doch beide danach sehnen? Ich könnte nachher in dein Zimmer kommen. Niemand braucht es zu erfahren, und wir …“
„Nein! Zwischen uns ist es aus, Nick. Ich meine das ernst. Und ich werde es mir nicht anders überlegen.“
„O doch, das wirst du“, sagte er leise und neigte den Kopf.
Jeden Moment würde Nick sie küssen. Panik und Schuldgefühle überwältigten Julia. Zuletzt hatte er sie im mondbeschienenen Garten des Luxushotels in den Tropen geküsst, wo sie ihn kennengelernt und sofort angenommen hatte, dass aus ihnen ein Liebespaar werden würde. Aber am Ende des Urlaubs hatte er erklärt, er würde Lucy lieben. Kurz darauf hatte er Lucy geheiratet. Lucy war seine Ehefrau. Und sie war eine von Julias beiden besten Freundinnen. Auf keinen Fall wollte sie diese Freundschaft verraten.
Irgendwie gelang es Julia, sich loszureißen, doch schon nach wenigen Schritten wurde sie erneut von hinten am Arm gepackt.
„Nein, Nick. Es war mir vollkommen ernst damit“, sagte sie scharf, ohne sich umzublicken.
„Wirklich? Anscheinend hat er das nicht geglaubt. Und ich glaube es auch nicht!“
„Silas!“ Bestürzt sah Julia den Mann an, der sie festhielt. „Wie …“, begann sie, aber er unterbrach sie.
„Wie viel ich gehört habe? Alles. Wie lange läuft das schon zwischen euch beiden?“
„Nichts läuft!“
Die eisblauen Augen zusammengekniffen und einen zynischen Zug um den Mund, warf Silas ihr einen ungläubigen Blick zu. Julia spürte die vertraute Mischung aus Ärger und Abneigung in sich aufsteigen.
„Es ist die
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