Julia Collection Band 27
alle Lichter waren an, und sie konnten das Martinshorn der Polizeiautos hören, die auf dem Weg zum Gebäude waren.
„Glaubst du, dass sie schießen werden? Wir werden leicht zu treffen sein“, sagte Meredith.
„Wenn es die hiesige Polizei ist, werden sie zuerst einen Warnschuss abgeben. Dann bleibst du stehen. Und jetzt lauf los.“
Meredith nahm wahr, dass Jason, um ihr Deckung zu geben, hinter ihr rannte. Sie rasten über das Gelände, erreichten ohne Zwischenfall das Tor und eilten zum Pick-up.
Jason gab Gas. Gleich darauf bogen sie um die Ecke und reihten sich innerhalb von Minuten in den Verkehr auf der Main Street ein. Während sie in moderatem Tempo durch die Stadt fuhren, normalisierte Merediths Herzschlag sich wieder.
„Wir sind entkommen“, sagte Jason schließlich. „War es das Risiko wert?“
„Ich denke, ja.“ Sie hielt die Diskette hoch. „Darauf ist einiges, was Dorian belasten könnte. Aber ich bin mir nicht sicher, weil ich alles in einem Höllentempo überflogen habe. Und der Computer ist nicht ausgestellt. Wenn Dorian morgen früh in sein Büro kommt, wird er wissen, dass jemand an seinem PC war.“
„Das weiß er wahrscheinlich jetzt schon. Er war derjenige, der hereingekommen ist.“
„Woher weißt du das?“
„Ich habe ihn mit dem Wachmann reden hören, als sie auf dem Weg zu seinem Büro waren.“
Meredith lief ein eisiger Schauer über den Rücken. „Ich habe den Computer zwar nicht ausgestellt, aber heruntergefahren. Er wird nicht sicher sein können, dass sich jemand Zutritt zu seinen Dateien verschafft hat.“
„Er wird vermuten, dass du es warst.“
„Ja, wahrscheinlich“, stimmte sie zu.
„Versuch jetzt bloß nicht mehr, mir wegzulaufen“, warnte Jason sie. „Du könntest in große Gefahr geraten.“
Meredith fröstelte. „Was bin ich froh, dass Holly ihn nicht geheiratet hat. Sobald ich kann, werde ich ihr erzählen, was ich über ihn erfahren habe.“
„Erzähl ihr jetzt noch nichts, denn wir sind uns ja noch nicht sicher. Dorian weiß, dass du auf meiner Ranch bist, aber solange ich dort bei dir bin, denke ich nicht, dass du in Gefahr bist.“
„Ich kann nach Dallas zurückfahren.“
„Du bleibst, wo du bist“, sagte er sehr ernst. Er war während der ganzen Aktion ruhig und kontrolliert geblieben, während sie immer noch vor Angst zitterte.
Sie atmete einige Male tief durch und realisierte erst jetzt richtig, dass der Einbruch vorüber war. Sie waren bei „Wescott Oil“ eingestiegen, hatten sich Zugang zu Dorians Dateien verschafft und waren ungeschoren davongekommen. Impulsiv schlang sie Jason die Arme um den Nacken. „Wir haben es getan und sind entkommen. Und ich denke, wir haben etwas, dass uns weiterhelfen wird.“
„He!“, rief Jason überrascht. Er war froh darüber, dass sie sich am Rand der Stadt in einer verlassenen Gegend befanden. Er parkte den Pick-up am Straßenrand und umarmte Meredith ebenfalls. Im schwachen Schein des Armaturenbretts konnte er das Funkeln in ihren Augen sehen. Er beugte sich zu ihr, um sie zu küssen.
Einen Moment lang rührte sie sich nicht. Doch dann erwiderte sie den Kuss so begeistert, dass alles andere in den Hintergrund rückte. Selbst dass sie dringend die Stadt verlassen mussten und möglichst wenig Aufmerksamkeit erregen durften, vergaß er.
Meredith war wild und leidenschaftlich. Und er wollte sie so sehr, dass es ihm einen Schock versetzte. Er hätte sie am liebsten hier auf dem Autositz genommen. Aber er wusste, dass es unmöglich war, weil eine Unmenge von Gründen dagegen sprach. Als ihre Zungen sich berührten, wurde Jason von seinen Empfindungen überwältigt. Er wollte Meredith spüren und alle Argumente, warum er sich weiter unter Kontrolle halten sollte, erschienen ihm plötzlich unwichtig. Zärtlich strich er über ihren Körper und hätte ihr nur zu gern die Kleider vom Leib gerissen.
Doch als er ihre Bluse aus dem Hosenbund zog, legte Meredith die Hände auf seine Brust und schob ihn weg. „Wir sind noch in der Stadt und sollten zusehen, dass wir wegkommen.“
Jason konnte nicht antworten, so sehr war er damit beschäftigt, sich in den Griff zu bekommen. Er wusste, dass Meredith recht hatte, und versuchte, vernünftig zu sein. Er wandte seine Aufmerksamkeit der Straße zu und warf einen Blick in den Rückspiegel, um zu überprüfen, ob ihnen jemand gefolgt war. Doch er konnte nichts Auffälliges entdecken. Er fuhr weiter und versuchte, an etwas Neutrales zu denken, um Merry
Weitere Kostenlose Bücher