Julia Collection Band 28
gewöhnen – sofern das Verlangen ihr galt.
Wenn sie sich nach den Büchern und Filmen richtete, sollte Sullivan sie nun in die Arme nehmen und sie küssen. Wollte er es, oder brauchte er eine Aufmunterung?
Ja! Lissa ließ das Leben nicht länger an sich vorbeiziehen. Darum legte sie Sullivan die Hand an die Wange und streichelte ihn sachte. Und weil er sie nicht zurückhielt, schob sie ihm die Hand in den Nacken und zog ihn zu sich heran.
Wie sie es im Film gesehen hatte, schloss sie die Augen und wartete darauf, dass sich die ganze Welt um sie drehen würde.
Und wie die Welt sich drehte!
Sullivan hatte keine Ahnung, was aus seinen Grundsätzen geworden war. Als Lissa ihn an sich zog, verlor er jedenfalls die Beherrschung. Und zwar restlos.
Es war verrückt und falsch, doch er konnte den Kuss nicht verhindern, einen von Anfang an heißen und leidenschaftlichen Kuss. Ihr Haar umgab ihn wie ein sinnlicher Schleier, und Verlangen packte ihn.
Er drückte diese wundervolle Frau gegen seine Erregung und streichelte ihren Rücken, doch das genügte ihm nicht. Ohne den Kuss zu unterbrechen, tastete er mit den Händen ihre Brüste entlang. Wann hatte eine Frau jemals so süß geschmeckt?
Noch vor Stunden hatte er sie interessant und bewundernswert gefunden. Wie hatte sich diese nette und stets vernünftige Geschäftsfrau nur in diese aufreizende Schönheit verwandelt?
Himmel, er war hier, um zu arbeiten. Um die Cartwrights geschäftlich zu beraten! Was hatte Lissa mit ihm angestellt?
Widerstrebend zog er die Hände zurück, beendete den Kuss und versuchte, sich dem Bann zu entziehen, in den sie ihn geschlagen hatte. „Ich … ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Für gewöhnlich vermische ich nie Beruf und Vergnügen.“
„Und wie kann ich dich umstimmen?“, fragte sie leise und sichtlich erregt.
„Ich sollte mich nicht umstimmen lassen“, erwiderte er, doch er wollte es. Seit sie das Gästehaus betreten hatte, war er in den Anblick dieser Frau versunken, die sich vom blassen Entlein in einen schillernden Schwan verwandelt hatte. Sie brachte ihn völlig aus dem Gleichgewicht.
„Ich will nur diese eine Nacht“, fuhr sie fort. „Keine Verpflichtungen, keine Schuldgefühle, nur eine Nacht. Niemand braucht davon zu erfahren.“
Sie wollte, dass er sie liebte? Das erregte ihn noch mehr, und er fand wahrlich nicht die Kraft, abzulehnen. Er brachte überhaupt kein Wort hervor, als sie mit dem obersten Knopf ihrer Bluse spielte.
Ihre Finger wanderten zum nächsten Knopf. Zog sie sich aus, oder wollte sie ihn nur reizen? Zwei Knöpfe waren bereits geöffnet.
Lissa ging es langsam an, als würde sie sich das erste Mal vor einem Mann ausziehen, und dieses unschuldige Verhalten stellte seine Geduld auf eine harte Probe. Doch sie wusste bestimmt, was sie tat. Diese leicht scheue Art wirkte. Zumindest bei ihm wirkte sie ausgezeichnet.
In den letzten zwei Jahren hatte er so viel gearbeitet, dass er sich kaum noch daran erinnerte, wann er das letzte Mal Sex gehabt hatte.
Drei Knöpfe.
Ein schwarzer seidig glatter BH. Sullivan mochte schwarze Unterwäsche auf heller Haut. Aber er wich Frauen aus, die eine Bindung und einen Ehemann suchten. Lissa war eine Frau, die nur an ihren Beruf dachte. Gut so. Und noch besser, sie war eine erotische Vollblutfrau, die im Moment nur an eins dachte: Sex.
Vier Knöpfe. Blieben noch zwei. Sie hörte doch jetzt nicht auf?
„Du treibst mich zum Wahnsinn“, flüsterte er. „Wie soll ich da an das Geschäftliche denken?“ Ihr Lächeln verriet, dass sie genau wusste, was sie mit ihm anstellte.
Hör auf, sofort, verlangte sein Gewissen, doch er war zu erregt, um darauf zu hören.
Nach dem letzten Knopf holte Sullivan tief Atem. Wie gern hätte er die Hände unter die offene Bluse geschoben und die nackte Haut berührt, doch Lissa hatte einen Striptease begonnen, und er würde dieser Vorführung auf keinen Fall ein Ende bereiten.
Der grüne Seidenstoff glitt von ihren Schultern und fiel auf den Küchenboden. Nun war der enge Rock an der Reihe. Lissa öffnete den Reißverschluss, ließ das Kleidungsstück zu Boden sinken und schob es achtlos beiseite.
Das Haar fiel über die Schultern bis zur Taille, verdeckte jedoch nicht den schwarzen BH und den knappen schwarzen Slip. Wie hatte sie jemals diese atemberaubende Figur unter weiter Kleidung verbergen können?
Obwohl sie ihm stumm ihren Körper anbot, fühlte er doch ein leichtes Zögern. Mit Blicken suchte sie seine
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