Julia Collection Band 28
bestimmt besser.“
„Beim nächsten Mal?“, fragte er ernst. „Ich dachte, das mit uns sollte nur ein Mal geschehen.“
„Natürlich“, bestätigte sie schnell und versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen. „Ich meinte damit, für mich wird es ein nächstes Mal geben.“
Er antwortete nicht.
Nun gut, sie wollte sich zwar unbedingt wieder von ihm lieben lassen, doch sie hatte von einem einzigen Mal gesprochen und durfte ihn nachträglich zu nichts drängen. Um das Gesicht zu wahren, sagte sie: „Ich gehe davon aus, dass unsere Geschäftsbeziehung nicht darunter leiden wird.“
„Das werde ich sicher nicht zulassen“, beteuerte er.
„Gut.“ Sie rutschte von ihm weg und stand auf.
„Wohin gehst du?“, fragte er und blieb liegen.
„Ich mache mich frisch. Meine Mutter bereitet einen Schmorbraten vor und erwartet dich.“ Lissa strich das Haar über die Schulter zurück und hob ihre Sachen vom Boden auf.
Hoffentlich glaubte Sullivan, das Erlebnis mit ihm habe sie nicht sonderlich beeindruckt. Keinesfalls sollte er merken, dass es ihr Leben auf den Kopf gestellt hatte und sie am liebsten mit ihm bis morgen früh im Bett bleiben wollte – und vielleicht sogar noch länger.
Er sollte nicht erkennen, wie sehr sie sich nach der Aufforderung sehnte, bei ihm zu bleiben.
Im Bad achtete sie darauf, alle Spuren zu verwischen, damit ihre Mutter nichts merkte. Donna sollte ihr keine Vorhaltungen machen oder – was noch schlimmer gewesen wäre – sich schon auf die Hochzeit freuen.
Im Spiegel entdeckte Lissa auf der Wange eine Rötung, die von Sullivans Bartstoppeln stammte. Toll! Dagegen konnte sie nun nichts machen, aber vielleicht fiel es ihrer Mutter auch gar nicht auf.
Betont lässig verließ sie das Bad. Sullivan saß im Wohnzimmer. Er hatte sich nicht wieder angezogen. Himmel, der Mann war nackt! Sie spürte, wie ihr Atem flacher wurde.
„Ich wünschte, ich wäre langsamer vorgegangen“, sagte er. „Damit es kein Missverständnis gibt – für mich war es gut. Sehr gut sogar.“
„Das freut mich“, erwiderte sie lächelnd. „Für mich auch, ob du es glaubst oder nicht.“
„Sag bitte deiner Mutter, dass ich gleich zu euch komme.“
Lissa nickte, hob Barney hoch und verließ das Gästehaus.
Ursprünglich hatte sie nur die Jungfräulichkeit verlieren wollen, nicht mehr und nicht weniger. Doch nun ging es um mehr. Als Nächstes stand ein Höhepunkt auf dem Programm, und den würde sie bestimmt nur mit Sullivan erreichen.
Schon jetzt fragte sie sich, wie er sich verhalten würde, wenn sie entgegen ihrer Zusage versuchte, ihn erneut zu verführen.
7. KAPITEL
Während Lissa und Sullivan zum Abendessen das Haus betraten, tat Lissa, als wäre nichts vorgefallen. Und Sullivan richtete sich ganz nach ihr.
Das fiel ihm allerdings nicht leicht. Donna ließ beinahe die Schüssel mit dem Kartoffelpüree fallen, als Lissa ins Esszimmer kam.
Sie stand neben dem Tisch und drückte die Schüssel fest an die Brust. „Ach, du lieber Himmel, Schatz! Du hast ja gesagt, dass du dir das Haar hast schneiden lassen, und neue Sachen hast du auch erwähnt, aber du hast … du bist … du bist geradezu aufgeblüht!“
„Ich fand, der Wein und ich würden einen frischen und neuen Look verdienen“, erwiderte Lissa lächelnd und hatte Mühe, nicht zu Sullivan zu blicken, um sein Gesicht in diesem Moment zu sehen.
„Ich fasse es einfach nicht“, sagte ihre Mom und wandte sich an Sullivan. „Lissa ist wunderschön, finden Sie nicht auch?“
Nun konnte Lissa es doch nicht vermeiden, den Mann anzusehen, der ihr Leben verändert hatte. Vielleicht bildete sie es sich nur ein, aber für einen Moment entdeckte sie ein tiefes Gefühl in seinen Augen. Dann war es aber auch schon wieder verschwunden.
„Sie sieht toll aus“, bestätigte Sullivan aufrichtig.
Lissa hätte gern gewusst, was er dachte und fühlte, doch er schirmte sich sorgfältig ab. Was hatte sie erwartet? Schließlich war sie es gewesen, die unverbindlich und locker eine einmalige Bettgeschichte vorgeschlagen hatte. Ein kurzes leidenschaftliches Intermezzo, ohne Verpflichtungen, ohne Konsequenzen. Und er hatte betont, dass die geschäftliche Beziehung nicht darunter leiden würde.
Allerdings hatte Lissa nicht damit gerechnet, wie schwer es ihr fallen würde, die Erinnerung zu verdrängen. Plötzlich wollte sie nichts so sehr wie einen Mann, einen Liebhaber. Das musste zwar nicht unbedingt Sullivan sein, doch im Moment dachte sie nur an ihn.
Weitere Kostenlose Bücher