Julia Collection Band 28
lassen, bevor sie zum Weingut zurückfuhr. Und Jared wollte sie verständigen, sobald er das Ergebnis erfuhr.
Die Sache mit der Knochenmarktransplantation war also geklärt. Erstaunt stellte Lissa fest, dass ihr Vater noch tausend andere Fragen an sie hatte, die nur mit ihr zu tun hatten. Vielleicht war es ihm tatsächlich ernst mit ihr? Vielleicht hatte er Interesse an ihr – und nicht nur an der Frage, ob sie eine geeignete Spenderin sei.
Er zeigte ihr Fotos seiner Frau Danielle, einer attraktiven Frau mit gelocktem braunem Haar, das bis zu den Schultern reichte. Es gefiel Lissa, dass er so liebevoll von seiner Frau sprach.
Das Bild von Mark hatte sie schon gesehen, und nun warf sie auch einen Blick auf ihre beiden anderen Halbgeschwister, den siebzehnjährigen Chad im Football-Dress und mit Helm unterm Arm und die fünfzehnjährige Shawna, ein hübsches Mädchen mit Zahnspange.
„Das Foto von Shawna ist schon älter“, bemerkte Jared. „Die Zahnspange wurde vor einem halben Jahr herausgenommen.“
„Ich würde gern irgendwann alle kennenlernen“, erwiderte Lissa. „Aber dafür ist es noch zu früh. Ihr habt jetzt andere Sorgen. Außerdem nimmt mich unser neuer Wein gerade vollständig in Anspruch.“
„Deine Eltern sind bestimmt sehr stolz auf dich“, meinte Jared lächelnd. „Ich werde mir ein paar Flaschen Virgin Mist bestellen, sobald er in den Handel kommt. Ich hoffe, mein Weinhändler ist schlau genug, die Sorte in sein Sortiment aufzunehmen.“
Sie erwiderte das Lächeln und freute sich darüber, dass er ihre Leistungen anerkannte. „Der Wein kommt in ungefähr zwei Monaten auf den Markt.“
„Dann hoffe ich jetzt schon, dass du großen Erfolg haben wirst.“
„Danke. Die Präsentation wird ein besonderes Ereignis. Sosehr ich mich auf die offizielle Einführung freue, so sehr hasse ich es, mich elegant dafür anziehen zu müssen.“
„Wieso denn das?“, fragte er. „Die meisten Frauen lieben elegante Sachen.“
„Aber dann werde ich beachtet, und das macht mich verlegen.“
„Das verstehe ich nicht. Du bist eine schöne Frau, Lissa.“
Ihre Mutter hatte ihr das oft versichert, auch ihr Dad, aber aus Jareds Mund klang es für sie seltsamerweise auf einmal glaubwürdig.
„Ich bin voll Selbstvertrauen, wenn es um das Weingut geht, nur …“ Lissa verstummte.
Jared griff nach ihrer Hand. „Weißt du was? Wir beide gehen einkaufen. Ich bin ein guter Ratgeber in Sachen Mode, lach nicht! Wir werden etwas finden, worin du dich wohlfühlst, egal wie viele Menschen dich anstarren.“
„Nein, nein, das brauchst du nicht zu machen“, wehrte sie ab.
„Ich will es aber. Das ist schließlich nur eine geringe Entschädigung dafür, dass ich nicht für dich da war.“ Jared drückte ihre Hand. „Bitte, es würde mir große Freude machen.“
Es war vollkommen neu für Lissa, dass ein Mann Freude an Shopping hatte. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, mit Jared einkaufen zu gehen. Er sah elegant aus, verstand also offensichtlich was von Mode. Bei ihnen zu Hause hatte das Einkaufen immer ihre Mutter übernommen. Ihr Dad hasste es regelrecht, in eine Boutique zu gehen.
Jared gab der Kellnerin einen Wink und bat um die Rechnung. „Du wirst ganz wunderbar aussehen in deinen neuen Sachen, glaub mir. Und weißt du was? Hier um die Ecke ist ein toller Friseursalon, da gehen wir auch noch hin!“
Lissa tastete nach dem dicken Knoten auf ihrem Kopf.
„Du bist eine hübsche Frau, Lissa, lass dir von Experten zeigen, wie du deine natürliche Schönheit betonen kannst“, drängte Jared.
Er brachte das so aufrichtig vor, dass es ansteckend wirkte. Was würde ihre Mutter sagen, wenn sie mit einem völlig neuen Haarschnitt und in neuen Sachen heimkam? Und was würde erst Sullivan denken?
Konnte das für ihn eine Rolle spielen? Würde er sie dann attraktiv finden und mit ihr ins Bett gehen? Natürlich nicht.
„Also gut“, entschied sie, weil sie neugierig auf ihr neues Aussehen war. Und weil sie sich freute, dass ihr leiblicher Vater Interesse an ihr zeigte. Und wenn bei dem allem Sullivan einen zweiten Blick auf sie werfen würde … aber nein, das war nun doch zu viel der Fantasie.
„Sehr schön. Fangen wir an!“
Zuerst führte Jared sie in eine Boutique, wo er ihr eine völlig neue Garderobe kaufte. Schicke Schnitte, lebhafte Farben, die Lissas grüne Augen hervorhoben und ihre Figur betonten. Zuletzt wählten sie noch ein grünes Seidentop und einen engen schwarzen
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