Julia Collection Band 28
„Wir haben über die Party bei den Cambrys gesprochen. Da wir beide eingeladen sind, fahren wir gemeinsam hin.“
Claire freute sich mehr als offensichtlich nicht darüber, doch sie schwieg.
Leigh lächelte ihrer Mutter zu. „Nach der Wohnungssuche muss ich noch etwas für heute Abend zum Anziehen kaufen.“
„Wir finden bestimmt etwas“, erwiderte Claire recht kühl.
„Ich helfe Mom mit dem Frühstück“, sagte Leigh zu Adam.
„Ich komme gleich nach“, versprach er.
Zwei Stunden später kehrte Adam vom Ausritt zurück. Beim Frühstück hatten er und Leigh oft Blicke gewechselt. Sie steuerten auf etwas zu, das erneut Schmerz bringen würde, doch sie waren offenbar machtlos dagegen.
Nachdem er Thunder versorgt hatte, wählte er Lissas Handynummer, die er von Jared erhalten hatte.
„Hallo“, meldete sich eine melodisch klingende Stimme.
„Lissa Grayson?“
„Ja, am Apparat. Wer spricht?“
„Adam Bartlett.“
Sekundenlang herrschte Schweigen. Dann rief sie: „Adam! Ach, du lieber Himmel! Ich freue mich, dass du anrufst. Ich bin erst gestern zurückgekommen, und ich liege noch im Bett. Das heißt … ich meine …“
Adam hörte im Hintergrund einen Mann lachen. „Ich hätte nicht so zeitig anrufen sollen“, erwiderte er lächelnd. „Du hast schließlich erst vor Kurzem geheiratet.“
„Warte einen Moment, Adam.“ Sie sagte etwas, das er nicht verstand. „Also, jetzt bin ich wach und ganz für dich da. Kommst du heute Abend zu Shawnas Party?“
„Ja, aber das erscheint mir irgendwie nicht die ideale Umgebung für unsere erste Begegnung, oder?“
„Du hast recht. Ich bin ja schon so neugierig, wie du aussiehst! Ich kann noch immer kaum fassen, dass ich einen Zwillingsbruder habe.“
„Geht mir ähnlich wie dir. Weißt du, dass ich als Spender für Mark infrage komme?“
„Jared hat es auf den Anrufbeantworter gesprochen. Das ist großartig. Alle waren damals schrecklich enttäuscht, weil ich diese Hoffnung nicht erfüllen konnte.“
„Es gibt zwar keine Garantie, dass die Transplantation auch wirklich zu einem Erfolg führt, aber wenn wir alle fest daran glauben, wird das helfen.“
„Es ist so unbeschreiblich, dass ich mit dir spreche. Jared hat mich in Schottland angerufen und erzählt, dass er bei dir war. Er hat mir nur gesagt, dass du eine Software-Firma hast. Bist du verheiratet, Single oder hast du eine Freundin?“
Es freute ihn unbeschreiblich, wie unbefangen und natürlich Lissa mit ihm sprach. Wie neugierig sie war, alles über ihn zu erfahren. „Ich bin ein Single.“
„Aha“, meinte sie. „Habe ich da eben ein leichtes Zögern bemerkt?“
„Das ist eine lange Geschichte“, erwiderte er lachend.
„Erzähle sie mir. Sullivan ist mit Barney spazieren gegangen. Das ist unser Hund.“
Schon jetzt kam es Adam vor, als würde er Lissa seit Ewigkeiten kennen. „Na ja, wie soll ich anfangen … Im Moment wohnt eine Frau bei mir, die ich schon auf der Highschool gekannt habe. Sie ist Krankenschwester im Portland General und hat sich um Mark gekümmert. Und weil es gestern in ihrem Wohnhaus einen schweren Brand gab, wohnen sie und ihre Mutter nun vorübergehend bei mir.“
„Aha, da läuft was zwischen euch, nicht wahr“, fragte Lissa lachend. „Ich glaube, du hast eine Menge ausgelassen.“
„Leigh kommt heute Abend mit mir zur Party. Ich werde nicht so recht schlau aus der Sache mit ihr. Vielleicht kannst du ja …“
„Und ob ich kann“, unterbrach Lissa ihn, noch immer lachend. „Und du wirst Sullivan sehen.“ Sie erzählte ihm in knappen Worten, wie sie ihren Mann kennengelernt hatte. „Und das Schönste ist“, fügte sie hinzu, „dass ich ein Kind erwarte. Stell dir das vor! Du kennst mich noch gar nicht und wirst schon Onkel!“
„Gratuliere!“ Onkel. Eine Schwester. Das alles kam sehr schnell, aber Adam gewöhnte sich allmählich an das Tempo. „Du bist offenbar glücklich.“
„Das sind wir beide.“
Adam hörte einen Hund bellen. Lissas Mann war wieder zurück. „Ich halte dich nicht länger auf. Hoffentlich können wir uns heute Abend ein bisschen unterhalten.“
„Und ob wir das werden! Ich wohne auch nicht weit von dir entfernt. Wir können uns jederzeit treffen, wann immer du willst.“
Das klang alles so schön, dass er es kaum noch erwarten konnte, Lissa persönlich kennenzulernen.
An diesem Abend waren im Cambry-Haus sämtliche Lichter eingeschaltet. Autos parkten in der Zufahrt und vor der Garage.
„Eine volle
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