Julia Collection Band 28
Motel.“
„Zahlt das die Versicherung?“
Claire schüttelte den Kopf. „Nein, und ich weiß auch nicht, wie lange wir dort bleiben müssen. Ein Feuerwehrmann hat gesagt, unsere Wohnung sei am schlimmsten in Mitleidenschaft gezogen worden. Wenigstens hat Leigh ihre Handtasche mitgenommen, wir haben also ihre Kreditkarte.“
„Ich habe viel Platz auf der Ranch. Kommen Sie doch zu mir, und bleiben Sie, bis Sie etwas anderes finden.“
Claire zögerte. „Wir können Ihnen nicht dermaßen zur Last fallen.“
Leigh schwieg. Adam überlegte: War die Einladung auf die Ranch nicht etwas sehr impulsiv gewesen? Würde er überhaupt schlafen können, wenn er wusste, dass Leigh unter demselben Dach lag, nur wenige Schritte von ihm entfernt? Jetzt konnte er aber keinen Rückzieher mehr machen. „Sie fallen mir nicht zur Last. Auf der Ranch gibt es drei Schlafzimmer. Sie können Ihr eigenes Zimmer haben, Leigh ebenfalls. Sie bekommen auch ein eigenes Bad. Tagsüber und an den meisten Abenden bin ich im Büro. Diese Lösung ist doch viel besser als ein Motel. Und ich habe sogar einen Großbild-Fernseher“, fügte er hinzu, um den beiden ein Lächeln zu entlocken. Vergebens.
„Wir werden Sie auf jeden Fall für Ihre Unkosten entschädigen“, versicherte Claire.
„Kommt nicht infrage“, wehrte er ab. „Aber wenn Sie ab und zu auch eine Portion für mich mitkochen, würde es mich freuen … wenn Sie sich dann besser fühlen.“
„Wie weit ist es von der Stadt bis zur Ranch?“, fragte Claire.
„Ungefähr zwanzig Minuten.“
„Es wäre nur für einige Tage. Was meinst du?“, fragte Claire ihre Tochter.
„Ich finde Adams Angebot sehr großzügig, und wenigstens heute Abend haben wir keine andere Wahl. Vielleicht finden wir rasch eine neue Wohnung, aber bis dahin müssen wir irgendwo unterkommen. Meinst du das wirklich ernst, Adam?“
Claire würde schon auf ihre Tochter aufpassen, da war er sich sicher. Ein Schießhund war nichts gegen diese Frau. „Ja“, erwiderte er. „Kannst du selber rausfahren?“
„Ja, aber ich muss zuerst mal meinen Wagen finden. Die Polizei hat ihn irgendwohin gebracht.“
„Und wir müssen etwas zum Anziehen kaufen“, sagte Claire.
„Ich habe in meinem Spind immer eine Ersatzuniform hängen“, erwiderte Leigh. „Alles andere muss ich kaufen. Okay, machen wir es so: Wir nehmen meinen Wagen und halten unterwegs. Ich weiß, wie man zur Ranch kommt.“
„Kannst du wirklich fahren?“, vergewisserte sich Adam.
Leigh nickte. „Das geht schon, und wir brauchen außerdem meinen Wagen, um in die Stadt zu kommen. Moms Autoschlüssel sind noch in der Wohnung. Danke“, fügte sie hinzu und legte Adam die Hand auf den Arm.
Obwohl ihre Mutter und auch andere Leute zusahen, strich er Leigh über die Wange, zog aber die Hand zurück, bevor die Geste zu zärtlich wurde. „Es dauert wahrscheinlich eine Weile, bis ihr von hier wegkommt. Ich fahre voraus und kaufe unterwegs was zu essen ein. Besondere Wünsche?“
Leigh lächelte matt. „Schokoladeneis.“
„Das hätte ich mir denken können.“ Schokolade war schon immer ihre Lieblingssorte gewesen, und wenn sie gemeinsam daran leckten … Nicht der richtige Zeitpunkt für solche Gedanken, ermahnte er sich. „Du bekommst dein Schokoladeneis.“
Claire betrachtete sie beide besorgt und missbilligend. Bevor sie es sich anders überlegte und sich doch für ein Motel entschied, zog Adam sich besser von hier zurück. Denn er freute sich auf Leigh in seinem Haus.
9. KAPITEL
Adam hatte gerade die Lebensmittel in seiner Küche verstaut, als es klingelte. Leigh und ihre Mutter standen mit Einkaufstüten vor der Tür.
„Bitte, nur herein!“
Claire sah sich interessiert um.
„Ich hänge die Mäntel auf“, bot Adam an.
Leigh schüttelte den Kopf. „Du kannst sie nicht zu deinen Sachen hängen, sie riechen entsetzlich nach Rauch. Wir müssen sie erst lüften.“
„Im hinteren Vorraum gibt es eine Kleiderstange.“
„Ich müsste mich selbst auch gründlich auslüften“, bemerkte Claire und lächelte schwach.
„Ich zeige Ihnen, wo Sie und Ihre Tochter schlafen. Das Bad befindet sich zwischen den beiden Zimmern.“
In ihrem Zimmer angekommen, legte Claire die Tüten auf das Rattan-Bett mit der Decke, auf der eine Berglandschaft abgebildet war. Die Rattan-Kommode und die Truhe boten viel Platz, die Holzjalousien an den Fenstern waren geschlossen. „Sie haben ein sehr schönes Haus, Adam“, stellte sie fest.
„Das
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