Julia Collection Band 28
beobachtete, wie Adam sich mehr und mehr abschottete. Er gab es vielleicht nicht zu, aber er hatte sicher gehofft, in Jared Cambry den Vater zu finden, den er nie gehabt hatte. Doch Jared hatte ihn nicht als seinen Sohn vorgestellt. Leigh konnte nicht verstehen, warum. Sie litt mit Adam.
Adam beugte sich zu Leigh. „Ich suche Shawna und gebe ihr mein Geschenk. Danach wäre ich bereit zu gehen. Was ist mit dir?“
„Wann immer du willst.“ Sie hatte für Shawna eine schicke Handtasche besorgt, die dem Mädchen hoffentlich gefiel. „Möchtest du mit ihr allein sein?“, fragte sie, als sie Shawna entdeckten.
„Nein, ich will dich dabeihaben.“
Shawna blieb neben einer Zimmerpalme stehen. Sie war sichtlich glücklich und aufgeregt und genoss die Party in vollen Zügen. „Ihr geht doch noch nicht?“
„Bald“, erwiderte Adam. „Aber ich will dir vorher auf alle Fälle noch mein Geschenk geben. Ich wollte es nicht nur so auf den Tisch legen, damit es womöglich untergeht.“ Er holte einen Umschlag aus dem Jackett. „Hoffentlich freust du dich darüber.“
Shawna griff nach dem weißen Umschlag, der nichts über den Inhalt verriet, und holte ein Blatt Papier und vier Karten heraus. „Das Konzert von NSYNC! Nein! Das war doch schon ausverkauft. Woher hast du die Karten?“
„Ich kenne zufällig ihren Tourmanager. Mein Partner hat ihn einmal zu einer seiner Partys eingeladen.“
„Nein!“, rief Shawna erneut. „Und das hier ist ein … Backstage-Pass?“
„Aber sicher. Du kannst kurz mit den Jungs sprechen. Nimm auf jeden Fall eine Kamera mit. Dann kann jemand ein Foto von dir und den Jungs machen.“
„Und ich kann drei Freunde mitnehmen!“ Sie umarmte Adam begeistert. „Das ist irre cool! Das muss ich Mark erzählen. Dad ruft ihn jetzt sowieso gleich über das Bildtelefon an. Bleibst du noch so lange?“
„Nein, Leigh und ich brechen jetzt auf. Richte Mark aus, dass ich ihm nachher maile.“
Nachdem Adam und Leigh sich von allen verabschiedet hatten, fuhren sie zurück, schweigend. Leigh hätte gerne mit Adam geredet über die tausend Dinge, die ihr im Kopf herumgingen. Doch sie verstand, dass er seine Zeit und Ruhe brauchte, um über den Abend heute nachzudenken.
Als sie schließlich gegen elf die Ranch erreichten, war Claire noch auf. „Ich habe einen Anruf bekommen und muss mit dir darüber reden“, sagte sie zu Leigh.
„Dann gehe ich schlafen“, entschied Adam.
„Nein, bleiben Sie“, bat Claire. „Es war die Hausverwalterin der Wohnung, die uns so gut gefallen hat, die mit einem Schlafzimmer. Wir würden sie haben können, aber wir müssen uns bis morgen früh entscheiden, sonst bekommt sie ein anderer. Ich würde sie gern nehmen. Das wird zwar eng, bis du zur Universität gehst, Leigh, aber danach bin ich ja ohnedies allein.“
„Hast du in Cleveland schon eine Unterkunft?“, fragte Adam.
„Ja, eine WG zusammen mit zwei anderen Frauen.“
„Falls wir zusagen“, fuhr Claire fort, „können wir morgen unsere Sachen aus der alten Wohnung holen und sofort in das Apartment einziehen. Es ist komplett möbliert.“
„Du hast dich offenbar entschlossen“, stellte Leigh fest.
„Ja. Und ich finde, das Schlafzimmer ist groß genug für uns beide. Wenn du mich in den College-Ferien besuchen kommst, kannst du es jederzeit benutzen.“
„Wenn die neue Wohnung so klein ist, Leigh“, sagte Adam überraschend, „kannst du gern hierbleiben, bist du nach Cleveland gehst. Ich habe genug Platz.“
„Das halte ich für keine gute Idee“, wehrte Claire sofort heftig ab.
„Das sehe ich anders“, wandte Leigh ein. „Die Knochenmarktransplantation findet wahrscheinlich nächste Woche statt. Dann braucht Adam jemanden, der ihn nach dem Eingriff nach Hause fährt. Außerdem sollte mindestens für einen Tag jemand bei ihm sein. Das könnte ich übernehmen.“
„Ja, aber dafür brauchst du nicht bis Juni hier zu wohnen. Was sollen denn die Leute sagen?“, hielt Claire ihr vor.
„Welche Leute, Mom? Es geht niemanden etwas an, was ich mache.“
„Ich wüsste nicht, was daran anstößig ist, wenn Leigh hier in meinem Haus wohnt, Mrs. Peters“, warf Adam ein. „Wir sind beide den ganzen Tag am Arbeiten und würden uns ohnehin nur selten sehen. Aber, Leigh, wenn es dir nur darum geht, dass ich nach der Transplantation nicht alleine bin, könnte auch Dylan mich vom Krankenhaus heimbringen. Ich dachte eben, dass du hier mehr Platz hast als in einer Wohnung mit nur einem
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