Julia Collection Band 50 - Ebook
dicke Decke Schnee bedeckte alles um sie herum, und sie glänzte in der Sonne wie ein Diamantenfeld.
In Durango aßen sie in dem besten Hotel der Stadt zu Mittag und gingen dann Hand in Hand durch die ehemalige Westernstadt spazieren.
Danach ging J.T. mit ihr ins Kino. Es war der erste Film, den Kate sah, seit sie das College verlassen hatte, und sie genoss es in der Dunkelheit mit J.T. Händchen zu halten und sich ganz der Geschichte auf der Leinwand hinzugeben.
Die Sonne ging bereits tiefrot unter, als sie das Kino verließen und sich wieder auf den Heimweg machten.
Noch erfüllt von dem schönen Tag, den sie verbracht hatten, waren beide schweigsam. Mozart erklang aus den Boxen des CD-Players, und es gab kein weiteres Geräusch außer dem Knirschen der Reifen auf der schneebedeckten Straße. Unterwegs fuhren nur zwei andere Fahrzeuge an ihnen vorbei, und sie hatten das Gefühl fast allein auf dieser Welt zu sein.
Sie hatten den Turnbow-Pass fast erreicht und begannen die kurvenreiche Straße ins Tal hinabzufahren, als J.T. das Schweigen brach.
„Da ist Gold Fever“, murmelte er, als die Lichter der Stadt unter ihnen erschienen.
„Hm.“ Kate lächelte verträumt. Sie war viel zu entspannt und zufrieden, als dass sie Worte gebraucht hätte.
„Weißt du, ich habe nachgedacht“, sagte J.T., während er den Wagen vorsichtig durch eine enge Kurve lenkte. „Hast du eine Idee, was Reverend Bob Sweet mit dem Geld gemacht haben könnte?“
Kates Zufriedenheit war im Nu verflogen. Sie setzte sich auf, und um ihre Brust schien sich plötzlich eine Eisenklammer gelegt zu haben.
Wie hatte sie nur glauben können, dass J.T. anders wäre. Sie hätte es besser wissen müssen. Sie schaute zum Fenster hinaus und kämpfte gegen die plötzlich aufsteigenden Tränen an. „Nein, wie sollte ich?“
„Ich dachte, dass man zwischen seinen Sachen vielleicht einen Hinweis gefunden hätte. Er hat doch bestimmt die meisten seiner Habseligkeiten zurückgelassen, als er angeblich zu diesem Treffen gefahren war, um kein Misstrauen zu erregen.“
„Das stimmt, aber das FBI hat damals alles genau durchsucht und nichts gefunden“, erwiderte sie mit ausdrucksloser Stimme, doch J.T. schien nicht zu bemerken, wie kühl sie geworden war. „Und nachdem man Bob ins Gefängnis gesteckt hatte, habe ich alle Dinge verbrannt, weil ich sie nicht mehr im Haus haben wollte.“
Er verzog das Gesicht. „Schade. Na ja, wer weiß, ob wir was gefunden hätten. Aber falls wir das Geld finden und es den rechtmäßigen Besitzern zurückgeben könnten, würden Zach und du nicht länger unter Verdacht stehen.“
Kate sah erstaunt zu ihm hinüber. „Du meinst, du würdest das Geld zurückgeben?“
„Klar, es ist doch nicht mein Geld.“ Er warf ihr einen Blick zu, in dem sich Überraschung mit Enttäuschung mischte. „Würdest du das nicht tun?“
Sie war so von ihren Gefühlen überwältigt, dass sie seine Frage zuerst gar nicht registrierte. Eine Welle der Freude und Liebe durchströmte sie.
J.T. sah sie stirnrunzelnd an. „Ah, jetzt komm schon, Kate. Sag mir nicht, dass du das Geld behalten würdest.“
„Was? Oh! Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, ich … ich dachte …“
„Oh, ich verstehe.“ Sein Gesicht wirkte auf einmal wie versteinert. „Du dachtest, ich würde das Geld nehmen und verschwinden, nicht wahr. Du stellst mich in die gleiche Reihe mit Bob Sweet. Vielen Dank, Kate.“ Er lachte humorlos. „Das zeigt mir, wie du über mich denkst.“
„Nein, J.T., das meinte ich nicht. Ich …“
„Vergiss es, es ist nicht wichtig.“
Kate wollte etwas sagen, doch er drehte die Lautstärke des CD-Players höher und machte dadurch eine Unterhaltung unmöglich.
Bereits einige Minuten später hatten sie die Alpenrose erreicht, doch Kate war diese Zeit wie eine kleine Ewigkeit erschienen. Sie machte sich schwere Selbstvorwürfe. J.T. war verletzt. Auch wenn er es nicht offen zeigte, spürte sie, wie wütend er war. Und sie konnte es ihm nicht übel nehmen. Wie konnte sie nur an ihm zweifeln? Wie hatte sie ihn nur mit Bob Sweet und Kurt in einen Topf werfen können?
J.T. hatte ihr in den letzten Wochen immer und immer wieder bewiesen, was für ein ehrenwerter Mann er war, aber sie war inzwischen so verbittert, dass sie ihr Misstrauen einfach nicht loslassen konnte.
Und jetzt hatte sie ihn verletzt, ihn beleidigt. Irgendwie musste sie das wieder gutmachen.
Höflich wie immer half er ihr beim Aussteigen, schloss ihr die
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