Julia Collection Band 50 - Ebook
rückte von ihr ab, bis sie sich nicht mehr berührten.
Sein Blick glitt zu Kates Gesicht und dann wieder auf den Anhänger. Ein entsetzlicher Gedanke durchfuhr ihn. Ein Gedanke, der so furchtbar war, dass ihm vor Angst kalter Schweiß ausbrach. Konnte es sein, dass das Krankenhaus sich vertan hatte und der dritte Drilling nicht männlich, sondern weiblich war? Sollte Kate etwa …?
„Oh, mein Gott …“, stieß J.T. fassungslos hervor.
„Verflixt, J.T., was ist mit dir? Was hast du?“
„Die Medaille, ich …“
Kate schaute auf die Kette hinunter und schüttelte den Kopf. „Was soll damit sein?“
„Ich habe die gleiche, Kate“, stieß J.T. mit tonloser Stimme hervor. „Du bist meine Schwester.“
„Deine Schwester?“ Kate konnte nicht anders, sie musste lachen. „Du lieber Himmel, J.T. Wie kommst du denn darauf?“
„Verdammt, Kate, hör auf zu lachen. Die Sache ist viel zu ernst. Du und ich, wir sind wahrscheinlich Geschwister.“
Sie schüttelte den Kopf und versuchte sich zu beherrschen. „Dann müssten meine Eltern irgendwann einen Sohn gezeugt haben, von dem sie mir nie etwas erzählt haben“, erklärte sie. „Und das ist mehr als unwahrscheinlich.“
„Nein, hör mir zu. Du, ich und unser Bruder, Matt Dolan, sind Drillinge. Unsere Mutter hat uns zur Adoption freigegeben, als wir zwei Jahre alt waren. Sie verlangte nur eine Sache von den Adoptiveltern, dass jedes Kind ständig diesen Anhänger tragen sollte.“
Er griff unter seinen Pullover und holte seine Kette hervor. „Sie gab jedem von uns einen. Als ich deinen sah …“
„… hieltst du mich plötzlich für deine Schwester.“ Sie lachte erneut.
„Verdammt, Kate, was ist los mit dir?“
„Ent…schuldige, ich … kann … einfach nichts … dagegen tun.“
„Nun, ich bin froh, dass dich die Sache amüsiert. Ich für meinen Fall bin ziemlich geschockt.“
„Oh, J.T.“ Ernüchtert rutschte Kate an seine Seite und legte eine Hand auf seinen Arm. „So habe ich das nicht gemeint. Das Ganze ist einfach nur ein Irrtum. Ich bin wirklich nicht deine Schwester, J.T. Zuerst einmal bin ich nicht adoptiert …“
„Aber deine Medaille …?“
„Es ist eine Kopie.“
Er runzelte die Stirn.
„Eine Kopie?“, wiederholte er leise.
„Ja, eine Kopie. Das Original gehört meinem Bruder. Ich sagte dir doch, wie nah wir uns stehen.“ Sie schaute ihn lächelnd an. „Nachdem meine Eltern zehn Jahre verheiratet waren und immer noch kein Kind bekommen hatten, haben sie Zach adoptiert. Wie so oft, wenn der Druck weg ist, haben sie drei Jahre danach dann doch noch mich bekommen. Zach war der beste Bruder, den ein Mädchen haben konnte, und ich habe ihn als Kind verehrt. Und ich tue es immer noch. Meine Eltern haben mir bereits in jungen Jahren von Zachs Adoption erzählt, und ich wusste auch, dass seine leibliche Mutter ihm die Medaille gegeben hatte. Irgendwie war ich von dem Anhänger fasziniert, vielleicht weil ich dachte, dass er Zach zu etwas Besonderem machte. Ich war dreizehn, als er Gold Fever verließ, um aufs College zu gehen. Mir ist damals fast das Herz gebrochen. Um mich zu trösten, hat er eine Kopie seiner Medaille anfertigen lassen und sie mir geschenkt. Und ich trage diesen Anhänger noch heute ständig, wie er auch seinen trägt.“
J.T. hatte immer noch Zweifel. „Du bist also ganz bestimmt nicht meine Schwester?“
Kate musste ein Lächeln unterdrücken. „Ich bin ganz bestimmt nicht deine Schwester.“
„Gott sei Dank.“ J.T. seufzte erleichtert auf.
„Allerdings scheint Zach dein Bruder zu sein“, bemerkte Kate.
„Ja, es sieht so aus. Und ich werde mich später auch darüber freuen, endlich den dritten Bruder gefunden zu haben, aber im Moment bin ich nur unendlich erleichtert, dass ich dich als Geliebte behalten darf.“ Er legte eine Hand an ihre Wange. „Ach, Katy, ich bin so froh. Wie hätte ich aufhören können, dich zu lieben. Ich meine, wie ein Mann eine Frau liebt.“
„Oh, J.T. Ich liebe dich auch“, flüsterte sie und schmiegte ihre Wange gegen seine Hand.
Ihre Blicke trafen sich, und die Welt um sie herum wurde unwichtig.
„Kate“, sagte J.T. leise, und sie erschauerte, als sie die Liebe und die Bewunderung in seinem Blick sah. „Meine Katy, ich liebe dich so sehr.“
Dann küsste er sie so zärtlich und behutsam, als ob sie für ihn das Kostbarste auf der Welt wäre. Kate konnte ihr Glück nicht fassen. Hier war endlich die Liebe, auf die sie ihr ganzes Leben lang gewartet
Weitere Kostenlose Bücher