Julia Collection Band 50 - Ebook
mit den Händen und wischte mit den Daumen die letzten Tränen ab. „Du hast recht. Sie brauchen dich. Und ich dich auch.“ Er zog sie langsam an sich heran und küsste sie.
Er küsste sie mit all der Liebe und Zärtlichkeit, die er für sie empfand. Er wollte sie nicht erregen, sondern nur trösten und aufbauen. Trotzdem weckte dieser zarte Kuss erneut die Leidenschaft in Matt, und als er den Kuss beendete, seufzte Maude Ann in seinen Armen.
„Warum küsst du Miss Maudie?“
Maude Ann zuckte zusammen und wäre aufgesprungen, wenn Matt sie nicht festgehalten hätte.
„Tyrone. Wir, hm … es ist …“
„Brauchst du etwas, Tyrone?“, unterbrach Matt Maude Anns Gestammel. Zu seinem großen Vergnügen lief sie rot an und hatte Schwierigkeiten, den Jungen anzusehen.
„Miss Jane sagt, Miss Maudie wird am Telefon verlangt.“
„Oh, okay. Danke, Tyrone.“ Sie reagierte auf seine Worte wie ein Ertrinkender, der nach einem Strohhalm greift, und rannte ins Haus.
Tyrone blieb, wo er war, und schaute Matt mit trotziger Neugier an. „Du magst diese Küsserei, nicht wahr?“
Matt musste lächeln, als er den Abscheu aus den Worten des Jungen heraushörte. „Du wirst es eines Tages auch mögen. Glaub mir, der Tag wird kommen.“
„Iii! Nein! Ich küsse doch keine Mädchen. Die sind blöd.“
„Nun …“ Matt erhob sich aus der Schaukel, legte eine Hand auf die Schulter des Jungen und ging mit ihm zur Tür. „Die Sache ist die, dass Mädchen nicht immer blöd bleiben. So mit dreizehn, vierzehn wirst du sie von Tag zu Tag anziehender finden.“
Tyrone sah Matt ungläubig an. Er schien nicht von Matts Worten überzeugt zu sein. „Heißt das, dass du Miss Maudie noch öfter küssen wirst?“, fragte er schließlich.
Matt lachte und fuhr Tyrone mit der Hand durchs Haar. „Klar, Junge. Und zwar bei jeder Gelegenheit, die sich bietet.“
Die nächsten Wochen waren eine Offenbarung für Maude Ann. Sie hatte nicht gewusst, dass man so glücklich sein und gleichzeitig so unglücklich sein konnte, aber genauso fühlte sie sich.
Außer den Stunden, in denen er seine Gymnastikübungen machte, verbrachte Matt jede Minute mit ihr und den Kindern. Er nahm an der Gartenarbeit teil und beim Putzen ebenso wie beim Versteckspielen oder Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel.
Nachdem Tyrone sie erwischt hatte, war es zwecklos gewesen, den Kindern etwas vorzumachen. Aber Maude Ann hätte nie angenommen, dass Matt so offen seine Zuneigung zeigen würde. Sie hatte geglaubt, dass er seine Liebe nur nachts im Bett zeigen würde, doch Matt wollte nichts davon wissen. Er erklärte ihr, dass Ehrlichkeit und liebevolle Zuwendung gerade bei den Vorbildern eine Grundvoraussetzung für eine gesunde seelische Entwicklung der Kinder wären.
Und Matt schenkte ihr liebevolle Zuwendung. Er berührte sie, wann immer er konnte. Er hielt ihre Hand, legte den Arm um ihre Taille oder auf ihre Schultern, strich ihr übers Haar oder küsste sie.
Wenn er Lust hatte, sie zu küssen, war es ihm egal, ob Jane, die Kinder oder J.T. anwesend waren. Maude Ann kam es sogar so vor, als würde er sie besonders gern vor J. T. küssen.
Sehr zu Matts Ärger war der Reporter ein regelmäßiger Gast in Henley Haven geworden. Er hatte sogar schon zwei Wochenenden mit ihnen verbracht.
„Ich verstehe nicht, warum er ständig hier rumhängt“, beschwerte sich Matt nach einem von J.T.s Besuchen. „Er weiß doch, wie es um uns beide steht.“ Matt hatte J.T. bei einem Picknick zur Seite genommen und ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass Maude Ann zu ihm gehörte.
„Matt! Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass J.T. und ich nur gute Freunde sind. Freunde besuchen Freunde. Außerdem freue ich mich über seine Besuche. Er kann gut mit den Kindern umgehen. Er mag sie, und sie mögen ihn. Diese Kinder brauchen unbedingt Männer, die ihnen Aufmerksamkeit schenken.“
„Das steht auf einem anderen Blatt. Ich bin mir nicht sicher, ob er einen guten Einfluss auf sie hat. Conway geht etwas zu locker mit ihnen um. Er macht ständig Witze und albert herum. Er nimmt nie etwas ernst. Ich halte diesen Mann für oberflächlich.“
Maude Ann sah ihn erstaunt an. „Was ist los, Matthew Dolan? Es ist also nicht nur meinetwegen? Du bist auch auf seine Beziehung zu den Kindern eifersüchtig.“
„Ich? Eifersüchtig auf Conway? Mach dich nicht lächerlich. Ich habe keinen Grund, eifersüchtig auf diesen Schaumschläger zu sein.“
Sie ging lachend zu ihm hinüber und schlang
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