Julia Collection Band 50 - Ebook
Medaille tragen soll.“ Er wies auf den Anhänger auf seiner Brust.
„Ja, ich erinnere mich, dass ich es schon bei dir gesehen haben.“ Maude Ann schaute genauer hin. „Weißt du, was dieses Zeichen und das R bedeuten?“
„Das Symbol ist mir völlig unbekannt. Das R könnte für ihren Namen stehen, aber ich weiß nicht, ob das zutrifft. Verflixt, ich weiß noch nicht einmal, warum ich dieses Ding dauernd trage.“
Maude Anns Herz strömte vor Mitgefühl über. „Oh, Liebling, du trägst es, weil diese Medaille die einzige Verbindung zu der Frau ist, die dir das Leben geschenkt hat. Und ob du nun willst oder nicht, deine Mutter bedeutet dir etwas.“
Matt lächelte wehmütig und umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen. „Hey, Liebling, schau nicht so traurig.“
„Ich kann nichts dagegen tun. Es ist so traurig, dass du sie nie kennengelernt hast. Und wer weiß, ob du es jemals tun wirst.“
„So schlimm ist es nicht, Maude Ann. Ich hatte eine wunderbare Kindheit. Kein Junge hätte sich bessere Eltern wünschen können. Spar dir also dein Mitgefühl und deine mütterliche Besorgnis für deine Kinder auf.“
Erneut erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht, aber diesmal lag dabei ein sinnlicher Ausdruck in seinen Augen. Maude Ann kannte diesen Ausdruck nur zu gut, und ein erregendes Prickeln breitete sich in ihr aus.
„Jetzt, da ich deine Neugierde über meine Familie befriedigt habe“, murmelte er rau und zog sie an sich heran, „ist es nur fair, dass du meine Neugierde befriedigst.“
Sie lag halb auf seiner Brust und lächelte, als er zart an ihrer Unterlippe knabberte. „Oh? Und was … was hat deine Neugierde geweckt?“, fragte sie atemlos. „Hat die letzte Nacht nicht all meine Geheimnisse gelüftet?“
Matt lachte verführerisch. „Liebling, ich habe gerade erst begonnen, deine Geheimnisse zu lüften“, flüsterte er und küsste sie.
Maude Ann stöhnte leise auf und wollte sich gerade seinem Kuss hingeben, als sie erschrocken zusammenfuhr.
„Die Kinder!“, rief sie erschrocken.
„Maude Ann? Was …“ Doch sie war bereits aus dem Bett gesprungen und hob ihr Nachthemd und das Negligé vom Boden auf.
Er setzte sich auf und schaute sie gekränkt an. „Maude Ann, komm zurück.“
„Ich kann nicht. Ich habe keine Zeit. Ich habe noch so viel zu tun. Wie konnte ich das nur vergessen?“, stöhnte sie. Dann blieb sie kurz stehen und warf ihm einen besorgten Blick zu. „Komm schon. Steh auf.“
„Maude Ann, was ist los mit dir?“ Er schaute auf die Uhr auf seinem Nachttisch. „Es ist sechs Uhr. Die Kinder stehen doch erst um sieben Uhr auf. Komm zurück ins Bett.“
Sie legte die Hand an den Türknauf und spürte Bedauern in sich aufsteigen. Er sah so sexy und unglaublich männlich aus mit dem Bartschatten am Kinn und dem zerzausten Haar.
„Ich kann nicht. Ich habe völlig vergessen, dass Marshall und Dennis uns heute verlassen. Du weißt doch, sie werden von ihren Verwandten adoptiert. Ihr Cousin holt sie heute ab.“
10. KAPITEL
Es war immer schlimm, wenn eines der Kinder Henley Haven verließ, aber wegen der anderen Kinder versuchte Maude Ann den Abschied als fröhliches Ereignis darzustellen.
Sie und Jane bereiteten ein besonders gutes Frühstück zu. Beide gaben sich Mühe, so glücklich wie möglich zu wirken und sich für die beiden Jungen zu freuen. Maude Ann hatte für beide Brüder ein kleines Geschenk und Karten gekauft, die sie alle, Matt eingeschlossen, unterschrieben hatten.
Sie hatte die Kinder seit Wochen darauf vorbereitet, dass sie eine Anordnung von Richter Simpson erhalten hatte, und dass Marshall und Dennis bald bei Familienmitgliedern leben würden, die sie von ganzem Herzen lieben würden. Sie hatte den anderen Kindern erzählt, dass es in Ordnung sei, traurig zu sein und zu weinen, wenn man Freunde verliert, aber dass sie sich keine Sorgen um sie zu machen brauchten.
Sie hätte den Kindern alles erzählt, nur damit keine Ängste aufkamen, aber nachdem sie die Hendersons persönlich kennenlernte, glaubte sie sogar selbst an das, was sie sagte. Die Hendersons waren ein sympathisches Paar um die vierzig, die Kinder liebten. Sie hatten selbst zwei Söhne, die auf Maude Ann ausgeglichen und glücklich wirkten.
Trotzdem gab es Tränen, und die Stimmung war gedrückt, als Marshall und Dennis schließlich mit den Hendersons davonfuhren. Aber Maude Ann hatte auch nichts anderes erwartet. Mehr Sorgen machte ihr die Angst, die sie in den Augen der Kinder
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