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Julia Collection Band 50 - Ebook

Julia Collection Band 50 - Ebook

Titel: Julia Collection Band 50 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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wie ihm die Nackenhaare zu Berge standen. „Ich wurde um sechs Uhr fünfzig im St.-Joseph-Krankenhaus in Houston geboren.“
    Für einen Moment schauten sich Matt und J.T. nur an. Matt spürte solch eine Enge in der Brust, dass er kaum noch atmen konnte, während Maude Ann die beiden Männer fassungslos betrachtete.
    Dann nahm J.T. die Kette ab und ging zu Matt hinüber. Die beiden Medaillen waren identisch. Auf beiden befand sich das gleiche Symbol mit dem großen R .
    „Verdammt“, stieß J.T. hervor.
    Matt hätte auch gern geflucht, aber ihm hatte es die Sprache verschlagen. Er fühlte sich wie gelähmt.
    Maude Ann sprang von der Rattanbank auf. „Verflixt noch mal! Sagt doch endlich etwas. Wisst ihr denn nicht, was das bedeutet?“
    „Doch, es ist uns klar“, bemerkte J.T. trocken und lächelte. „Es sieht so aus, Dolan, als ob wir Brüder wären.“
    „Tja, es sieht tatsächlich so aus.“
    „Ist das nicht unglaublich?“
    Maude Ann sah aufgebracht von einem zum anderen. „Ist das alles, was ihr zu sagen habt? Was ist los mit euch? Wenn ich gerade erfahren hätte, dass ich eine Schwester habe, von deren Existenz ich vorher nichts gewusst hätte – dazu noch eine Zwillingsschwester, wäre ich so aufgeregt, dass ich Rad schlagen würde.“
    „Was soll dieses Zeichen nur bedeuten?“ J.T. war so mit der Medaille beschäftigt, dass er Maude Anns Ausbruch gar nicht mitbekommen zu haben schien.
    Matt schüttelte den Kopf. „Dieses Zeichen habe ich noch nie gesehen und das R ? Nun, es könnte für ihren Vor- oder Zunamen stehen. Aber sicher können wir nicht sein.“
    „Warum hat unsere Mutter uns wohl diese Medaillen mitgegeben?“
    „Vielleicht hofft sie, dass wir neugierig werden und herausfinden, was es mit diesem Symbol und Namen auf sich hat. Sie wollte bestimmt, dass wir zusammenfinden.“
    „Wenn das der Fall ist, warum hat sie uns dann überhaupt weggegeben?“
    „Wahrscheinlich weil sie keine andere Wahl hatte“, warf Maude Ann ein.
    „Vor zweiunddreißig Jahren wurden Adoptionen noch anders gehandhabt. Man hat sich keine große Mühe gegeben, Geschwister zusammen zu vermitteln. Man dachte sich bestimmt, bevor wir eine Familie mit zwei Babys belasten, machen wir lieber zwei mit einem glücklich.“
    J.T. stand an der Brüstung und schaute nachdenklich zum See hinüber. „Hast du noch irgendwelche Erinnerungen an früher? An sie?“
    Matt musste nicht fragen, wer gemeint war. „Nur in Form von Träumen. Und du?“
    „Hin und wieder lüftet sich mal kurz der Schleier. Ein Gesicht. Der Klang einer Stimme. Aber niemals deutlich.“
    Es entstand ein kurzes Schweigen, dann fragte J.T.: „Nun, und was jetzt?“
    „Ich weiß es nicht.“ Matt hatte sich das Gleiche gefragt, aber noch keine Antwort darauf gefunden. Es war aufregend, sich der Tatsache stellen zu müssen, plötzlich einen Zwillingsbruder zu haben. Dass dieser Bruder auch noch J.T. Conway war, war mehr, als er an einem Tag ertragen konnte.
    „Ist das nicht offensichtlich?“, fragte Maude Ann und warf beiden Männern einen ungläubigen Blick zu. „Ihr müsst euch näher kennenlernen.“
    „Liebling, wir kennen uns seit über zehn Jahren.“
    „Als flüchtige Bekannte. Nicht als Brüder. Ihr müsst über eure Kindheit und über Erfahrungen sprechen, die euch im Leben geformt haben. Ich meine, ihr müsst euch wirklich kennenlernen.“
    Matt und J.T. wirkten ziemlich unbehaglich und warfen sich fragende Blicke zu.
    „Was ist nur los mit euch? Freut ihr euch denn gar nicht?“ Maude Ann schien ehrlich betrübt.
    Matt ging zu ihr und legte einen Arm um ihre Taille. „Maude Ann, ich weiß, dass du es nur gut meinst, aber du musst uns Zeit lassen. Wir müssen uns erst an den Gedanken gewöhnen, dass wir Brüder sind.“
    J.T. sah sie ernst an und nickte.
    Maude Ann war am Boden zerstört. In ihren Augen war soeben ein Wunder geschehen. Zwei Brüder, die nichts voneinander wussten, hatten sich gefunden. Doch die beiden Männer hatten sich noch nicht einmal die Hände geschüttelt, sie beäugten sich immer noch wie zwei misstrauische Wölfe.
    Sie hatte jedoch keine andere Wahl, als ihr Verhalten zu akzeptieren. Sie würden schon einen Weg zueinanderfinden. Auf ihre eigene Art und zu ihrem eigenen Zeitpunkt.
    „Okay, wenn ihr meint“, sagte Maude Ann schließlich. „Aber ich finde, dass ihr einen Fehler macht.“
    Als die Tage vergingen, machte sich Maude Ann immer größere Sorgen um die beiden. Doch Matt und J.T. schienen sich

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