Julia Collection Band 50 - Ebook
unruhig. In dem dämmrigen Licht konnte sie den gequälten Ausdruck seines Gesichtes sehen.
„Matt! Liebling, was hast du?“ Maude versuchte sich zu ihm umzudrehen, doch instinktiv schlang er den Arm um ihre Taille und hielt sie fest an sich gepresst. Sie langte mit dem Arm über die Schulter und strich ihm mehrere Male leicht über das Gesicht. „Matt. Matt, wach auf. Du träumst.“
Er wachte abrupt auf und schoss mit dem Oberkörper hoch. „Was ist los? Was …?“ Er schaute sich verwirrt um. „Ich …“
„Es ist alles in Ordnung.“ Maude Ann stützte sich auf einem Ellbogen ab und strich ihm über den Rücken. „Du hast nur geträumt.“
Er senkte den Kopf. „Ja, ich weiß …“
Mit einem Seufzer legte er sich wieder in die Kissen zurück und legte den Unterarm über die Augen. Maude Ann lehnte sich leicht über ihn, streichelte seine Brust und bemerkte, wie er sich zu beruhigen versuchte. „Du hast diesen Traum schon oft gehabt, nicht wahr?“
Er verzog den Mund. „Ja, viele Male.“
„Wann hat es angefangen?“
„Diesen Traum kenne ich, solange ich mich erinnern kann.“
„Möchtest du ihn mir erzählen?“
Er schob den Arm einen Moment zur Seite und warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Bist du nur neugierig, oder spricht aus dir die Psychiaterin?“
„Ich frage als die Frau, die dich liebt.“
Die Antwort schien ihn zu entwaffnen, und sein Blick wurde weicher. Er strich ihr zärtlich über die Wange. „Es ist nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest, Liebling. Der Traum ist nicht bedrohlich.“
„Warum erzählst du mir dann nicht davon?“
Er warf ihr einen verzweifelten Blick zu, aber sie wartete nur geduldig, und schließlich seufzte er und gab nach. Er erzählte ihr von der gesichtslosen Frau im Nebel, und wie er zu weinen begann, als sie verschwand.
Maude Ann hörte ihm aufmerksam zu. Als er geendet hatte, sah sie ihn fragend an. „Weißt du, wer die Frau sein könnte?“
„Ich habe zumindest eine Idee. Ich bin zwar kein Psychiater, aber ich könnte mir denken, dass es sich bei dieser Frau um meine leibliche Mutter handelt.“
„Deine leibliche Mutter?“ Maude Ann setzte sich auf. „Ich wusste nicht, dass du adoptiert worden bist.“
Matt lächelte über ihr Erstaunen und glitt mit der Hand über ihren Rücken, um dann die Hand an ihrem Po liegen zu lassen. Die leichte Berührung ließ sie erschauern. „Es gibt vieles, was du nicht weißt. Aber ich kann es dir beibringen.“
„Matt, hör auf damit.“ Sie griff hinter sich und umfasste sein Handgelenk. „Wir reden über deinen Traum und darüber, dass du adoptiert worden bist.“
„Hm, ich könnte mir nettere Sachen vorstellen.“
„Benimm dich. Das hier ist wichtig.“
„Spielverderberin“, zog er sie auf, aber ein Blick auf ihr Gesicht sagte ihm, dass sie nicht nachgeben würde. „Also gut. Aber da gibt es nicht viel zu erzählen. Aus Gründen, die mir nicht bekannt sind, hat meine Mutter mich mit zwei Jahren zur Adoption freigegeben.“
„Mit zwei? Das ist ungewöhnlich. Normalerweise trifft eine Mutter solch eine Entscheidung direkt nach der Geburt. Hast du überhaupt keine Ahnung, warum sie dich abgegeben hat?“
„Vielleicht hat es ihr keinen Spaß gemacht, Mutter zu sein, oder sie hatte nicht die Mittel, um mich großzuziehen. Was weiß ich? Vielleicht mochte sie mich auch einfach nicht. Ich werde es wahrscheinlich nie wissen. Ich weiß ja noch nicht einmal ihren Namen.“
Matt hatte ungezwungen klingen wollen, aber Maude Ann hörte die unterschwellige Bitterkeit und die Verletzung aus seiner Stimme heraus. „Erinnerst du dich an sie?“
„Nur in meinen Träumen, und selbst dann sehe ich kein Gesicht. Aber man braucht wirklich kein Genie zu sein, um zu wissen, warum dieser Traum immer wieder kommt. Sie hat mich weggeben, und das habe ich damals nicht verstanden. Die Trennung muss traumatisch für mich gewesen sein.“
„Hm. Wahrscheinlich hast du recht. Das muss für einen Zweijährigen wirklich erschütternd gewesen sein. Mit zwei hat man schon eine starke Beziehung zu seiner Mutter aufgebaut. Und obwohl du sagst, dass du keine Erinnerungen an sie hast, müssen sie doch irgendwo in deinem Unterbewusstsein vergraben sein.“ Sie dachte einen Moment nach und fragte dann: „Weißt du irgendetwas über sie?“
„Nicht viel. Sie hatte an meine Adoption zwei Bedingungen geknüpft. Erstens, dass ich zu einer Familie irischer Abstammung komme, zweitens, dass ich immer diese
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