Julia Collection Band 50 - Ebook
passiert mir. Mir! Einem Mann, für den die Polizeiarbeit sein Leben war. Du glaubst gar nicht, wie viel Angst mir das eingejagt hat. Und das ist noch nicht alles. Ich hatte geschworen, nie eine ernsthafte Beziehung mit einer Frau einzugehen. Doch dann habe ich mich in dich verliebt. Oh, Mann, es ist schon so weit mit mir gekommen, dass ich beginne über eine Heirat nachzudenken. Ja, ich habe sogar schon daran gedacht, dass wir die Kinder adoptieren könnten und …“
Freude und Erstaunen erfüllten Maude Ann. Sie hätte ihn jetzt gern umarmt und ihm gesagt, dass sie eine Lösung für alles finden würden, aber er war so aufgebracht, dass sie es nicht wagte. Außerdem hatte er offensichtlich noch mehr zu sagen.
„Und dann kommt wie aus heiterem Himmel auch noch diese Sache mit J.T. Das ist zu viel. Alles ist außer Kontrolle.“ Seine Augen schienen sie anzuflehen, ihn zu verstehen. „Ich muss mein Leben zurückhaben, Maude Ann. Ich muss einfach.“
Während sie ihn anschaute, spürte sie, wie ihr Herz langsam auseinanderbrach. Es spielte keine Rolle, was sie sagte oder tat. Ihr wurde auf einmal klar, dass sie ihn verlieren würde. Und das Schlimme war, dass sie noch nicht einmal wütend auf ihn sein konnte. Dazu verstand sie ihn zu gut.
Als seine Mutter ihn mit zwei Jahren weggegeben hatte, war sein Vertrauen in die Welt zerstört worden. Seine kleine Welt war damals in Scherben gefallen, und obwohl er sich an diese Trennung nicht mehr bewusst erinnerte, hatte sie doch ihre Spuren hinterlassen. Es erklärte, warum er so ordentlich und gewissenhaft war. Diese Kontrolle gab ihm Sicherheit.
Maude Ann hatte nur noch eine Karte übrig, und die spielte sie jetzt aus. „War das Leben, das du vorher geführt hast, wirklich so wundervoll? Besser als das, was du hier gefunden hast?“
„Vielleicht nicht, aber es war das Leben, das ich für mich ausgesucht habe, und ich habe mich wohl darin gefühlt. Es war gut für mich.“ Er fuhr sich erneut mit der Hand durchs Haar. „Hör zu, ich weiß nicht, warum wir überhaupt diese Unterhaltung führen. Wir beide wussten doch, dass dieser Tag kommen würde. Ich muss gehen. Ich bin Polizist. Das ist es, was ich bin – ein Polizist.“
Sie erhob sich abrupt vom Stuhl, die Hände zu Fäusten geballt. „Nein! Das ist nur, wofür du dich entschieden hast. Begreifst du das denn nicht? Du hast noch andere Wahlmöglichkeiten. Nur weil du dich einmal für einen Beruf, für einen Lebensstil entschieden hast, bedeutet das noch lange nicht, dass du deine Meinung nicht wieder ändern kannst. Leben bedeutet immer Veränderung, Matt.“
„Bitte, Maude Ann. Mach es nicht noch schwieriger, als es bereits ist. Ich habe mich entschieden.“
„Du läufst also einfach davon, nicht wahr?“, klagte sie ihn an, und ihre Augen brannten vor ungeweinten Tränen. „Vor mir, vor den Kindern, vor dem, was wir hatten.“
„Ich muss.“
Sie war besiegt. Ein Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf, doch sie schluckte es hinunter und zwang sich, ihr bebendes Kinn unter Kontrolle zu halten. Sie würde nicht betteln. Er hatte seine Wahl getroffen. „Ich verstehe. Wann wirst du gehen?“
„Ich habe bereits mein Gepäck in den Wagen gebracht. Ich wollte dir nur noch Auf Wiedersehen sagen.“
„Du fährst sofort ab?“, fragte sie in Panik. „Aber was ist mit den Kindern? Willst du dich nicht von ihnen verabschieden?“
„Ich glaube, es ist besser, wenn ich es nicht tue.“ Trauer und Bedauern lagen in seinem Blick. „Auf Wiedersehen, Maudie.“
„Nein, warte! Matt, komm zurück!“, rief sie, aber er marschierte hinaus, ohne sich noch einmal umzuschauen. Maude Ann rannte ihm nach, aber als sie auf der Veranda stand, hatte er bereits seinen Jeep erreicht. „Matt, bitte, warte bis die Kinder hier sind.“
Er warf einen Blick über die Schulter und schüttelte den Kopf, aber die Angelegenheit war ihm bereits aus den Händen genommen. Jane fuhr soeben mit den Kindern die Einfahrt hinauf.
Jane hatte kaum den Motor abgestellt, als Tyrone aus dem Wagen hüpfte und auf Matt zulief. „Hey, Matt, wo willst du hin?“
„Ach …“ Matt schaute zu Maude Ann, aber sie verschränkte die Arme vor der Brust und hob stolz das Kinn. Wenn er ein Feigling war und davonlaufen wollte, nur weil er Veränderungen nicht akzeptieren konnte, dann sollte er das tun. Aber er würde von ihr keine Hilfe erhalten.
„Ich fahre nach Houston.“
„Kann ich mit?“
„Leider nicht.“
„Ah, schade.“
Inzwischen
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