Julia Collection Band 50 - Ebook
die kleinen Salz- und Pfefferstreuer näher an ihn heran und strich eine Falte aus der Damastserviette. „Ich konnte Sie doch nicht hungern lassen.“
Ihm war nicht entgangen, dass ihr Perfektionismus offenbar aus Nervosität geboren war. Seine Augen glitzerten humorvoll. „Und das weiß ich sehr zu schätzen.“
„Es ist besser, Sie essen, bevor es kalt wird.“
Gehorsam nahm er eine Gabel voll von dem Stew, und seine Augen weiteten sich vor Erstaunen. „Oh, Mann, ist das köstlich. Es ist so gut, dass ich mich direkt in Sie verlieben könnte.“
Bevor ihr noch klar wurde, was er vorhatte, ergriff er ihre Hand und presste sie an seine Wange. Seine Haut war warm. Kate spürte seine leichten Bartstoppeln. Sie schluckte nervös und ihr wurde auf einmal heiß – viel zu heiß.
„Jetzt, da ich weiß, was für eine begabte Köchin Sie sind, müssen Sie mich heiraten, Kate“, erklärte er feierlich und rieb seine Wange an ihrer Hand. „Ich werde verhungern, wenn Sie es nicht tun. Ich werde nie mehr normale Kost zu mir nehmen können.“
Verlegen, aber fest entschlossen ihre Würde zu wahren, entzog sie ihm die Hand und sah ihn kühl an. „Das bezweifle ich. Es ist doch nur ein einfaches Stew.“
„Nicht für einen Junggesellen, der an Mikrowellenmenüs und Restaurantessen gewöhnt ist. Das Einzige, was dieses Mahl noch besser machen könnte, wäre ein wenig Gesellschaft. Warum ziehen Sie nicht einen Stuhl heran und leisten mir Gesellschaft?“
„Entschuldigen Sie, aber ich habe bereits gegessen“, log sie und rückte von ihm ab. „Außerdem will ich Sie nicht bei Ihren Recherchen stören. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich werde die Küche aufräumen und mich dann auf mein Zimmer zurückziehen. Sie können natürlich so lange hier arbeiten, wie Sie wollen. Wenn Sie nur so nett wären, das Tablett zur Spüle zu tragen und überall das Licht auszuschalten, wenn Sie auf Ihr Zimmer gehen.“ Unfähig, seinen amüsierten Blick direkt zu erwidern, sagte sie ihm rasch Gute Nacht und wandte sich ab.
„Gute Nacht, Katy.“
Kate biss die Zähne zusammen. Sie hatte vorgehabt, so schnell wie möglich das Zimmer zu verlassen, aber jetzt drehte sie sich noch einmal um und sah ihn mit strengem Blick an. „Mein Name ist Kate. Nicht Katy. Ich hasse es, Katy genannt zu werden.“
J.T. warf den Kopf in den Nacken und lachte. Es war ein tiefes, angenehmes Lachen, bei dessen Klang ihr ein prickelnder Schauer über den Rücken lief. „Ich werde dran denken.“
Als J.T. am nächsten Morgen die Treppe hinunterging, empfing ihn bereits der Duft von Kaffee. Da er dringend eine Dosis Koffein benötigte, beschleunigte er seine Schritte und folgte dem Duft in den Speiseraum. Auf einer Warmhalteplatte entdeckte er mehrere zugedeckte Platten, aber es war die Kaffeekanne, die sofort seinen Blick auf sich lenkte.
„Gott segne dich, Kate“, murmelte er und goss sich rasch eine Tasse ein. Beim ersten Schluck stöhnte er genussvoll und schloss die Augen. Was sich auch immer hinter dieser Frau verbarg, ihr Kaffee war einfach himmlisch. Er trank immer noch genussvoll, während er sich langsam umdrehte und bemerkte, dass an dem langen Tisch nur ein Platz gedeckt war.
J.T. runzelte die Stirn. Verflixt noch mal, was sollte das?
Er sah sich um und bemerkte dann, dass durch die breite Doppelschwingtür am anderen Ende des Raumes Geräusche zu ihm hinüberdrangen. Entschlossen legte er Rührei, Würstchen und Toast auf seinen Teller, goss noch einmal Kaffee nach und marschierte entschlossen durch die Schwingtür. Er durchquerte einen schmalen Durchgang, in dem sich zu beiden Seiten Schränke mit Besteck, Geschirr und Gläsern befanden, bis er schließlich durch eine weitere Schwingtür in die Küche kam.
Kate saß am Küchentisch, murmelte leise vor sich hin und schrieb etwas nieder, während sie nebenbei frühstückte. Allein.
J.T. sah sie scharf an. Oh nein, meine Liebe. Nicht mit mir, dachte er. So leicht wirst du mich nicht los.
„Lewis Goodman anrufen und darauf bestehen, dass er Feuerholz liefert“, flüsterte Kate und fügte diese Aufgabe zu den anderen hinzu, die bereits auf ihrer Liste standen. „Einen Kuchen backen. Das Geländer polieren. Den Rest des Komposts verteilen.“ Sie dachte darüber nach, was sonst noch für Aufgaben anstanden und trank dabei einen Schluck Kaffee. Dann zuckte sie zusammen und hätte sich fast verschluckt, als J.T. plötzlich mit einem Lächeln vor ihr stand.
„Guten Morgen.
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