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Julia Collection Band 50 - Ebook

Julia Collection Band 50 - Ebook

Titel: Julia Collection Band 50 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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gegangen. Meine Mutter hat kein Geld von ihnen bekommen. Was einst als Traum für den Ruhestand gesehen wurde, war auf einmal eine absolute Notwendigkeit, um zu überleben. Wenige Monate, nachdem Dad gestorben war, eröffnete meine Mutter das Hotel.“
    „Ich verstehe. Eure Gäste müssen dieses Haus lieben. Ich wette, es kommen viele immer wieder hierher zurück.“
    „Ja, wir haben eine Menge Stammgäste.“
    Er schwieg für einen Moment und sah sie dann fragend an. „Du hast eben einen Bruder erwähnt. Hilft er dir mit dem Hotel?“
    Kate warf ihm einen scharfen Blick zu, aber J.T. wirkte völlig unschuldig. Offensichtlich brachte allein seine Neugierde ihn dazu, solche Fragen zu stellen.
    „Nein. Zach lebt seit Jahren nicht mehr in Gold Fever.“ Nicht mehr, seit Mutter Reverend Bob Sweet geheiratet und damit das Leben aller verändert hat, dachte Kate traurig. „Er hilft mir mit Reparaturen und bei anderen anfallenden Arbeiten, wenn er hier ist. Aber er führt sein eigenes Leben.“
    Vorsicht, mahnte sich J.T., als er das Misstrauen in ihren Augen sah. Du musst ganz langsam vorgehen.
    J.T. aß den Rest seiner Rühreier auf und wandte sich dann wieder Kate zu. „Kann ich irgendetwas für dich tun, bevor ich mich meiner Arbeit zuwende? Ich könnte den Rest des Komposts verteilen oder irgendeine andere Aufgabe für dich erledigen.“
    „Nein, danke, das schaffe ich schon allein.“
    „Bist du sicher? Ich würde dir wirklich gern helfen.“
    „Ganz sicher. Danke.“

4. KAPITEL
    Einen Monat später kam Kate sich ziemlich lächerlich vor, sich jemals Sorgen gemacht zu haben, dass sie an J.T. ihr Herz verlieren könnte. Dazu sah sie ihn viel zu selten.
    Offensichtlich hatte die Muse ihn geküsst, denn er ging mit einem wahren Eifer an seine Arbeit. Jeden Tag saß er entweder bis spät in die Nacht in der Bibliothek und steckte seine Nase in Bücher oder schrieb an seinem Laptop. Thanksgiving kam und ging, doch J.T. schien es noch nicht einmal bemerkt zu haben.
    Er erschien nur hin und wieder zu den Mahlzeiten, und obwohl es ihr schwerfiel, musste sie doch die meiste Zeit das mit Liebe gekochte Essen für ihn in den Kühlschrank stellen. Manchmal vergaß er sogar ganz, zu essen.
    Kate versuchte sich einzureden, dass es sie nichts anging. Wenn der Mann hungern wollte, war das ganz allein seine Angelegenheit. Er war schließlich alt genug.
    Aber so einfach war das nicht. Bereits ihr Vater und Zach pflegten sie damit aufzuziehen, dass sie wie ihre Mutter eine geborene Glucke wäre. Sich um Menschen zu kümmern, für sie zu sorgen und da zu sein, war für sie so natürlich wie das Atmen. Und so sehr sie sich auch bemühte, J.T.s ungesundes Essverhalten wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen.
    Mitte Dezember, als er drei Abende hintereinander nicht zum Abendessen gekommen war, konnte sie es nicht länger aushalten. Entschlossen ging sie zu ihm die Treppe hinauf. Vielleicht war er ja vor Hunger schon umgefallen?
    Sie blieb vor der Tür stehen und lauschte, aber sie hörte nicht das Klappern der Laptop-Tastatur. Nur Stille.
    War er eingeschlafen? Du lieber Himmel, oder war er etwa ohnmächtig geworden? Oder gar krank?
    Sie hob die Hand, um anzuklopfen und zögerte dann. Vielleicht sollte sie ihn doch allein lassen. Schließlich hatte er ihr ausdrücklich zu verstehen gegeben, dass er nicht gestört zu werden wünschte. Sie wartete noch eine Weile und horchte angestrengt, aber sie vernahm keinen Ton.
    Die Sorge wurde immer größer und legte sich wie ein eisernes Band um ihre Brust. Kate schaute sich um, als ob Hilfe aus dem Nichts auftauchen könnte. Sollte sie hineingehen? Er könnte krank oder verletzt sein.
    „J.T.? J.T., bist du da drin?“ Sie klopfte an und presste das Ohr gegen die Tür.
    Immer noch nichts.
    Ihre Sorge war mittlerweile in Panik umgeschlagen, und Kate schlug mit beiden Fäusten gegen die Tür. Sie wollte gerade noch einmal dagegen trommeln, als J.T. die Tür aufriss. „Was ist los?“
    „Ich … ich …“
    Er hatte keine Ähnlichkeit mehr mit dem sympathischen gut gelaunten Mann, der noch vor sechs Wochen an ihrem Küchentisch gegessen hatte. J.T.s. Gesicht war wutverzerrt, und in seinen Augen lag ein wilder, verwirrter Ausdruck, so als ob er gerade aus einem Traum oder einer Trance gerissen worden wäre. Dunkle Ringe lagen unter seinen geröteten Augen, und seine Kleidung wirkte so ungepflegt und zerknittert, als ob er darin geschlafen hätte. Sein Haar sah aus, als ob es seit ewigen

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