Julia Collection Band 50 - Ebook
Lust, diese Freundschaft mit einem gebrochenen Herzen zu bezahlen.
Sie sehnte sich zwar danach zu lieben und geliebt zu werden, jemanden zu haben, der immer für sie da wäre, was auch immer passierte, doch sie war in der Vergangenheit bereits zu sehr verletzt worden. Sie wollte nicht noch einmal das Risiko eingehen, das jede ernsthafte Liebesbeziehung oder selbst eine flüchtige Affäre darstellte. Und selbst wenn sie es wagen würde, hätte sie sich niemals einen Kandidaten wie J.T. ausgesucht. Denn wenn der Frühling kam, würde er weiterziehen, und sie konnte dann sehen, wie sie ihr gebrochenes Herzen wieder gekittet bekam. Wieder einmal. Und so allein sie auch war, sie zog die Einsamkeit dem Liebeskummer und dem Schmerz vor.
Aber da sie es offensichtlich nicht schaffte, J.T. auf Distanz zu halten, war es alles in allem vielleicht doch besser, auf sein Angebot einzugehen. Sie konnte nur hoffen, dass es ihr gelang, innerhalb einer lockeren Freundschaft ihr Herz unter Kontrolle zu halten.
„Nun, was sagst du dazu?“ Er hatte die Hand zurückgezogen und lächelte.
„Habe ich eine Wahl?“
„Eigentlich nicht“, erwiderte er so unbeschwert und fröhlich, dass sie ein Lächeln nicht zurückhalten konnte. „Jetzt, da alles besprochen ist, können wir uns doch endlich unserem Frühstück zuwenden, was meinst du?“
Kate nickte nur und starrte auf ihren Teller. Sie war es nicht gewohnt, mit jemandem in der Küche zu sitzen oder gar mit jemandem zu essen. Ausgenommen bei den seltenen Gelegenheiten, wenn ihr Bruder vorbeikam.
Sie aßen schweigend und Kate fiel erneut auf, was für einen guten Appetit dieser Mann besaß. Für einen schlanken Mann, wie er es war, aß er erstaunlich viel, und er schien dabei jeden Bissen zu genießen. Da sie eine leidenschaftliche Köchin war, war das natürlich ein Kompliment, und als er auch noch das gute Essen lobte, war sie ehrlich erfreut.
„Danke“, sagte sie steif. „Meine Mutter hat mir das Kochen beigebracht. Sie war eine ausgezeichnete Köchin.“
J.T. trank einen Schluck Kaffee und schaute sich um. „Das ist wirklich ein wunderschönes Haus.“ Er lehnte sich zurück und glitt mit dem Blick über den gekachelten Boden, über die massiven Holzbalken an der Decke, die Einbauküche aus Walnussholz und die Kupfertöpfe und Utensilien, die an den Wänden hingen, bis hin zu dem offenen Feuer, das im Küchenkamin brannte. „Wie lange gehört dir dieses Haus schon?“
„Es gehört meinem Bruder und mir zusammen. Wir haben es vor vier Jahren geerbt, als unsere Mutter starb.“
„Wirklich? Entschuldige, wenn ich das so sage, aber ich wusste nicht, dass ein Ingenieur so viel Geld verdient, um sich solch ein riesiges Haus leisten zu können. Es muss ein Vermögen gekostet haben.“
„Als meine Familie vor dreiundzwanzig Jahren hierher kam, hatte das Haus bereits zwanzig Jahre leer gestanden. Sie haben es praktisch für einen Apfel und ein Ei bekommen.“
„Du machst Witze. Solch ein wunderbares Haus?“
„Nun, keiner der Smithson-Erben wollte es, und kein Einheimischer konnte es sich leisten. Bis meine Eltern kamen, war kein Fremder daran interessiert gewesen, Geld in eine über hundert Jahre alte Villa in solch einem abgelegenen Ort zu stecken.“
„Nachdem es so lange leer gestanden hat, mussten deine Eltern sicherlich viel Arbeit und Geld investieren.“
„Meine Eltern machten das meiste selbst. Glücklicherweise war das Haus solide gebaut, und mit den Mauern war alles in Ordnung. Trotzdem brauchten sie dreizehn Jahre, um ihre Arbeit zu beenden.“
Kate lächelte versonnen, als sie sich erinnerte. „Ich lebe hier, seit ich sechs Jahre alt war, und solange ich mich erinnern kann, bin ich über Farbdosen und Abdeckplanen, Holz, Sägen und Leitern gestiegen. In irgendeinem Teil des Hauses wurde immer renoviert.“
„Deine Eltern haben großartige Arbeit geleistet, aber war dieses Haus für eine vierköpfige Familie nicht zu groß?“
„Ja, aber sie hatten von Anfang an vor, es in ein Hotel umzuwandeln, wenn Dad in Rente gehen würde und Zach und ich das Haus verlassen hätten.“ Kates Gesicht nahm einen traurigen Ausdruck an. „Doch dann wurde mein Vater bei einem Minenunglück getötet. Er war damals erst fünfundfünfzig Jahre alt.“
„Das tut mir sehr leid. Das muss eine schlimme Zeit für euch gewesen sein.“
„Ja, Dad hatte nur eine kleine Lebensversicherung, und die Gesellschaft, der die Mine gehörte, ist kurz nach dem Unglück Bankrott
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