Julia Collection Band 55 (German Edition)
analysieren versuchte, würde er darüber nur den eigentlichen Sinn vergessen, der darin lag, ihr Zusammensein zu genießen, egal, wie lange es dauerte.
Er hatte sich nie allzu viele Gedanken über irgendetwas gemacht. Warum sollte er ausgerechnet jetzt damit anfangen?
8. KAPITEL
Als Penelope am nächsten Morgen neben Craig aufwachte, war sie darüber nicht beunruhigt. Im Gegenteil, ihr war sogar angenehm warm, und sie fühlte sich geborgen. Er war schon wach und betrachtete sie mit Bewunderung. Sie war völlig nackt und hatte auch nicht die Decke über sich gezogen, dennoch war sie nicht verlegen. Craig hatte offenbar eine bislang verborgene Seite von ihr aufgedeckt. Diese Seite gefiel ihr, und Penelope hatte die Ahnung, dass die ihrer wirklichen Persönlichkeit entsprach und sie eigentlich nicht die übervorsichtige, biedere Frau war, als die man sie in Chicago kannte.
„Guten Morgen“, begrüßte Craig sie lächelnd.
Sie war froh, dass er die letzte Nacht nicht bereute. „Guten Morgen. Gut geschlafen?“
„Bestens.“
„Ich auch.“
Sie küssten sich.
„Ab jetzt werden wir uns jeden Morgen so großartig fühlen“, versprach er.
„Wirklich?“
„Wir verbringen deinen restlichen Urlaub doch zusammen. Gestern hast du noch zugestimmt. Hast du deine Meinung etwa geändert?“
„Nein.“ Sie war glücklich, dass er sich wegen ihrer neuen Beziehung solche Gedanken machte. Noch gestern war sie der Meinung gewesen, Männer wie Craig meiden zu müssen, aber nun wurde ihr klar, dass sie sich schon viel zu lange auf ausgetretenen Pfaden bewegt hatte. Solange Craig und sie wussten, wo sie hingehörten, konnten sie sich eine Affäre in diesem tropischen Paradies ruhig leisten.
Mit einem Finger fuhr er ihren Bauch entlang. „Ich muss mich heute noch um einiges kümmern, aber gegen sechs bin ich wieder da. Dann können wir in der Stadt essen gehen, und danach nehme ich dich zu dem Haus mit, in dem ich gerade wohne. Kannst du bis dahin packen?“
„Natürlich.“ Sie war zwar neugierig, was er wohl zu tun hatte, fragte aber nicht. Eigentlich wollte sie es auch gar nicht wissen. Wenn sie die nächsten Tage mit ihm die wundervolle Welt der Ekstase erkunden wollte, sollte sie sich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Wenn sie zu viel wusste, würde das nur ihre Beziehung trüben.
„Musst du denn gleich gehen?“ Sie ließ ihre Hand über seine Lenden gleiten.
„Du hast dich ja in eine Sexsüchtige verwandelt“, bemerkte er lachend und hielt ihre Hand fest.
„Daran hast du selber schuld“, flüsterte sie. „Durch dich bin ich überhaupt auf den Geschmack gekommen.“
Er zog ihre Hand an die Lippen und küsste sie. „Ich muss wirklich gehen, Liebling. Tut mir leid, aber wir sind so spät aufgewacht, und ich habe eine Verabredung. Heute Nacht können wir alles nachholen.“ Er küsste leidenschaftlich ihren Mund, als ob er jede weitere Diskussion verhindern wollte, und stand dann auf.
Während er duschte, zog sie ihr Nachthemd wieder an und begann, das Frühstück vorzubereiten. Als er angezogen und rasiert in die Küche kam, stellte sie gerade die Teller mit den Rühreiern auf den Tisch.
„Danke!“ Er setzte sich und aß mit großem Appetit.
Sie war noch am Essen, als er aufstand und sie umarmte und küsste. „Es wird keine Störungen mehr geben“, versprach er. „Der Himmel weiß, dass ich dich auf der Stelle lieben möchte. Aber heute Nacht gehen wir ins Bett und werden es für die nächsten Tage nicht mehr verlassen. Und ich könnte schwören, dass wir dann immer noch nicht genug voneinander haben.“ Er lachte auf. „Was ist nur mit uns geschehen?“
Penelope war hingerissen. Noch nie hatte ein Mann sie so begehrt und ihr das auch gezeigt. „Das liegt an dir.“ Sie fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. „Durch dich fühle ich mich wie neu geboren. Das ist schon etwas Einmaliges.“
Seine Augen leuchteten auf. „Ja, wir haben wirklich etwas Besonderes entdeckt“, flüsterte er. „Ich war noch nie von etwas besessen, aber ich glaube, von dir bin ich es jetzt.“ Er küsste sie stürmisch. „Verdammt!“, fluchte er dann leise. „Ich muss los. Wenn ich zurück bin, machen wir einfach da weiter, wo wir jetzt aufgehört haben. Okay?“
„Okay.“ Sie lächelte ihn an, und er drückte ihre Hand. Dann war er auch schon aus der Tür.
Allein am Küchentisch sitzend, schloss sie die Augen, überwältigt, dass ein so aufregender Mann in ihr Leben getreten war. Doch da fiel ihr ein, dass
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