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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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Jasper.
    Cheri lächelte schief. „Nein. Das ist ins Wasser gefallen.“
    Jasper betrachtete sie eindringlich mit seinen dunklen braunen Augen. „Es tut mir leid, wenn ich ein trauriges Thema angesprochen habe.“
    „Kein Problem“, erwiderte Cheri mit Galgenhumor. „Mein ganzes Leben ist ein trauriges Thema.“
    „Oh, meine Liebe, was ist denn aus Ihren Heiratsplänen geworden?“, wollte Jasper wissen.
    „Die haben sich auch in Luft aufgelöst.“ Für einen Moment glaubte Cheri, ein freudiges Aufblitzen in Jaspers Augen zu sehen.
    „Ich hatte schon damals ein ungutes Gefühl, als Sie mir davon erzählten“, erklärte er voller Mitgefühl. „Hat sich der junge Mann als unzuverlässig erwiesen?“
    „Unzuverlässig ist eine nette Umschreibung. Er meinte, es würde die Sache einfacher machen, wenn wir ein gemeinsames Konto hätten. Und da wir ja verlobt waren, habe ich mich darauf eingelassen.“
    „Oh nein!“, riefen Bea und Jasper.
    „Ganz schön dumm, was? Gestern war ich auf der Bank, um mir einen Überblick zu verschaffen, und sie erzählten mir, dass das Konto aufgelöst sei. Von meinem Verlobten. Er ist verschwunden, und ich bezweifle, dass ich jemals wieder etwas von ihm hören werde. Ich bin pleite, und den Traum vom eigenen Café kann ich endgültig abschreiben. Ich muss wieder von ganz vorne anfangen.“
    „Wieso haben Sie ihm vertraut?“, fragte Bea nach. „Waren Sie so in ihn verliebt?“
    „Er schien so anders zu sein. Ich war immer Männer gewöhnt, die mich bedrängten. Sie können sich wohl vorstellen, warum. In der Highschool haben die Jungen sogar böse Lügen über mich auf die Wände der Schultoilette geschrieben.“
    Bea wirkte schockiert.
    „Glauben Sie mir, ich hatte nichts getan, womit ich das verdient hätte. Seit dieser Zeit trage ich hauptsächlich weite, kaschierende Kleidung. Mein Selbstvertrauen sank immer mehr, und da auch meine Noten darunter litten, konnte ich den Gedanken, aufs College zu gehen, vergessen. Ich wurde mit der Zeit zwar immer härter, aber ich war wohl doch zu unerfahren, um zu begreifen, dass ein Mann, der sich wie ein Gentleman benimmt, nicht zwangsläufig einer sein muss.“
    „Er hat Sie also voller Respekt behandelt“, stellte Bea fest.
    Cheri seufzte laut auf. „Ja. Er war der erste Mann seit Jahren, der nichts mehr von mir wollte als einen Kuss. Er war sogar mit mir der Meinung, dass wir bis nach der Hochzeit warten sollen, bevor wir … Sie wissen schon. Das war mein Test für Männer. Wenn ich ihnen erzählte, ich wolle bis zur Hochzeitsnacht warten, und sie rannten nicht gleich weg, dann waren sie es wert, dass ich mich näher mit ihnen beschäftigte. Er war der Erste, der nicht gleich wegrannte, und ich verliebte mich in ihn. Ich habe zu spät herausgefunden, dass er nicht auf mich, sondern auf meine Ersparnisse gewartet hatte. Ich hatte fünfzehntausend Dollar seit meiner Highschool-Zeit zusammengespart. Dafür musste ich sogar oft zwei Jobs annehmen.“
    „Wie furchtbar“, sagte Bea. „Haben Sie denn keine rechtlichen Möglichkeiten, um den Mann zu belangen?“
    „Ich fürchte, nein. Ich habe das Konto freiwillig mit ihm eröffnet. Er hat auch selbst Geld eingezahlt. Und ich habe sogar den Antrag für den Kredit mit unterschrieben, den wir für unser Restaurant aufnehmen wollten. Und nun ist er mit dem gesamten Geld verschwunden, und ich habe kein Geld, um mir einen Anwalt oder einen Privatdetektiv zu leisten. Ich will das alles nur noch vergessen.“
    „Was wollen Sie jetzt unternehmen?“, fragte Jasper.
    Cheri zuckte mit den Schultern. „Darauf hoffen, dass ich eine Million im Lotto gewinne! Ich werde mein Schicksal jedenfalls nicht mehr von anderen Menschen abhängig machen, schon gar nicht von Männern.“ Sie lächelte. „Anwesende selbstverständlich ausgenommen. Ich muss jetzt aber endlich Ihre Bestellung aufgeben.“
    Sie eilte durch das Restaurant zurück, wobei sie auch an dem Tisch mit den vier jungen Männern vorbeikam.
    „Hey, Baby, was ist mit unserem Bier?“
    Sie hatte es einfach vergessen, aber sie hasste es, Baby genannt zu werden. „Ach so, Sie wollten es noch heute?“
    „Meinst du, du schaffst das?“
    Cheri holte ihnen das Bier und ging dann in die Küche. Sie musste ein wenig mit dem Koch flirten, damit er Jaspers Pizza nach Wunsch zubereitete. Manchmal war eine atemberaubende Figur eben doch von Vorteil, aber eben nur manchmal.
    Sie stellte den Salat selbst zusammen, wobei sie ihn mit Zitrone

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