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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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Jahr mit ihm verheiratet bleiben, bekommen Sie von mir eine Million Dollar. Wenn Sie sich nach diesem Jahr von ihm trennen wollen, werde ich Ihnen die Scheidung finanzieren. Das Geld bekommen Sie also auf jeden Fall.“
    Cheri rieb sich die Augen. „Wieso sollte ihr Sohn auf diesen Handel eingehen?“
    „Ich hoffe, er sieht es als Chance, die Auflage in meinem Testament zu erfüllen. Er hat dadurch die Möglichkeit, das Zusammenleben mit einer Frau kennenzulernen, und kann danach sein Erbe antreten. Und Sie werden Ihr Geld bekommen.“
    „Das klingt ein bisschen verrückt“, stellte Cheri fest. Offenbar waren reiche Menschen ganz schön exzentrisch.
    „Ich kann verstehen, dass Sie so denken“, bemerkte Bea. „Ich sehe das genauso. Aber Jasper ist sich seiner Sache sehr sicher.“
    Beas Zustimmung beruhigte Cheri ein wenig. „Und Sie meinen, dass Ihr Sohn tatsächlich mitmachen wird?“
    Jasper zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich habe noch nicht mit ihm darüber gesprochen. Ich wollte erst wissen, ob Sie mitmachen würden. Aber ich denke, er wird ähnlich wie Sie reagieren. Er wird es für eine Schnapsidee halten. Aber er hat mir auch gesagt, dass ich mich um eine Ehefrau für ihn kümmern muss, wenn ich möchte, dass er eines Tages heiratet. Also sollte er nicht allzu überrascht sein, wenn ich genau das tue. Einzig das Jahr auf der Insel könnte problematisch sein.“
    Es gab eine Frage, die Cheri unbedingt klären musste. „Ist eine Scheinehe so etwas wie eine normale Ehe? Ich meine, müssen der Mann und die Frau …?“
    „Sie sprechen von den ehelichen Pflichten? Nun, das geht mich wirklich nichts an.“
    „Dem Himmel sei Dank“, murmelte Bea.
    Jasper achtete nicht darauf. „Was Sie beide zusammen tun, ist ganz allein Ihre Sache.“
    Plötzlich kam Cheri eine Idee. „Jake ist nicht zufällig schwul?“
    Jasper schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Er lebt bloß völlig abgekapselt. Es gibt für ihn nur seine Arbeit, und er will sich nicht von einer Beziehung ablenken lassen. Er ist der typische Wissenschaftler, der lieber das Phänomen des Polarlichts untersucht, als selbst ein Leuchten im Auge des geliebten Menschen zu erzeugen.“
    „Also, wenn ich mitmache und ihn heirate, aber sich zwischen uns nichts abspielt, werden Sie auch keine Enkelkinder bekommen.“
    „Das ist mir klar“, antwortete Jasper etwas unwirsch. „Aber dann hat Jake wenigstens einmal in seinem Leben ein Jahr lang mit einer Frau zusammengelebt und sich seinen Anteil am Familienvermögen gesichert. Ich will meinen Kindern ja gar nicht ihr Erbe vorenthalten. Für Jake wird es eine völlig neue Erfahrung sein, und Sie bekommen das Geld, das Sie für Ihren Neuanfang brauchen.“
    Cheri musste zugeben, dass das Angebot sehr verlockend klang. Aber es war einfach zu verrückt. Sie sollte einen Mann heiraten, den sie noch nie gesehen hatte? Mit ihm auf einer einsamen Insel leben? Ein ganzes Jahr lang? Sie stand kopfschüttelnd auf. „Eine interessante Idee. Vielen Dank für das Angebot.“
    Jasper hob die Hand. „Sie müssen jetzt noch gar nichts entscheiden. Denken Sie in Ruhe darüber nach. Ich gebe Ihnen meine Privatnummer, damit Sie mich jederzeit erreichen können, wenn Sie noch Fragen haben. Vergeben Sie mir meine Aufdringlichkeit, aber ich bin ein alter Mann, und diese Sache ist mir sehr wichtig. Überlegen Sie es sich bitte ernsthaft. In einem Jahr hätten Sie keine finanziellen Sorgen mehr und könnten Ihr eigenes Café eröffnen. Sie wären Ihr eigener Boss.“
    Davon hatte Cheri schon immer geträumt. Sie wäre gern eine unabhängige, erfolgreiche Geschäftsfrau, die keinen Mann brauchte, der ihr Leben durcheinanderbrachte. Mit einer Million Dollar könnte sie diesen Traum ohne Weiteres verwirklichen. Aber vorher musste sie erst ein Jahr mit diesem Jake auf einer Insel zusammenleben.
    „Was würde Ihr Sohn wohl von mir erwarten, wenn wir auf der Insel wären?“, wollte sie wissen.
    „Wahrscheinlich, dass Sie ihn weitestgehend in Ruhe lassen“, gab Jasper zurück.
    Eine rein platonische Ehe schien ihr ideal zu sein. Doch ehe sie diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, bemerkte Cheri den ungeduldigen Blick des Managers und stand schnell auf. „Ich muss jetzt arbeiten. Ich bringe Ihnen dann Ihre Pizzen.“
    „Nur keine Eile!“, rief ihr Jasper hinterher.
    Cheri blieb kurz am Tisch der jungen Männer stehen. „Möchten Sie Nachtisch?“
    „Das kommt darauf an, was du anzubieten hast.“

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