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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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Flugzeug zu ihr gesagt hatte?
    Cheri stellte eine Schokoladentorte mit dreißig brennenden Kerzen auf den Tisch. Allein bei diesem Anblick fühlte Jake sich älter.
    „Wünsch dir was“, forderte Cheri ihn auf.
    Traditionen hatten Jake immer gelangweilt. Was, zum Teufel, sollte er sich auch wünschen?
    Lass mich dieses Jahr überstehen, ohne mich selbst zu verlieren. Das klang nach einem guten Wunsch. Mit einem Atemzug blies er die Kerzen aus.
    Cheri stand mit dem Tortenmesser neben ihm. „Möchtest du sie anschneiden?“
    Ihre weibliche Gegenwart war eindeutig zu spüren. So nah kamen sie sich fast nie. Er glaubte, ihr Shampoo oder ihre Bodylotion riechen zu können.
    „Ich bin nicht so gut im Tortenanschneiden. Mach du es lieber.“
    „Sieht sehr lecker aus“, bemerkte Jasper. „Hübsche Verzierung.“
    „Darfst du denn Torte essen?“, fragte Cheri Jasper. „Ich weiß nicht, ob das bei deiner Diät gut ist.“
    „Gib mir ein ganz kleines Stück.“
    Cheri schnitt die Torte an, und alle drei setzten sich schweigend an den Tisch.
    „Nebenbei, Cheri“, meldete sich Jasper zu Wort. „Könnte ich bitte noch ein Stück Torte für Mr Pulsifer bekommen? Ich habe es ihm nämlich versprochen.“
    „Natürlich. Ich packe es dir ein.“
    „Geht das in Ordnung, Jake?“, fragte Jasper seinen Sohn.
    Jake war sich im Klaren, dass sein Vater nur auf seine Eifersucht hoffte. „Du kannst dem Kerl ruhig ein Stück mitnehmen.“
    „Aber ohne Kirsche oben drauf, oder?“, witzelte Jasper.
    Bei diesem Wortspiel mit ihrem Namen – er klang wie cherry, das englische Wort für Kirsche – musste Cheri loslachen.
    „Sehr lustig, Dad. Guter Witz.“ Jake bemühte sich, völlig ruhig zu wirken. In Wirklichkeit ging ihm diese Unterhaltung gewaltig auf die Nerven. „Vater, du kannst so viele Witze über diese Ehe und unsere Situation reißen, wie du möchtest, aber die Wahrheit ist, dass es schon jetzt nicht besonders gut läuft. Cheri würde dir gern heile Welt vorspielen, aber dem ist nicht so. Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.“
    Jasper runzelte die Stirn. „Aber du erfüllst doch zumindest die Klausel des Testaments. Und du verdienst noch fünfhunderttausend Dollar für deine Fakultät dazu.“
    „Ja, in der Beziehung hast du mich in der Hand. Und Cheri braucht ebenfalls das Geld, das du ihr versprochen hast.“
    Jasper schaute Cheri an. „Und du? Bist du sehr unglücklich?“
    Sie blickte nachdenklich drein. „Nein, so krass würde ich es nicht ausdrücken. Wie Jake kümmere ich mich nur um meine Sachen. Und wenn er dieses Jahr hier durchhalten will, dann tue ich das auch. Es zieht mich nichts nach Chicago zurück.“
    „Das tut mir leid.“ Jasper wirkte zerknirscht. „Vielleicht ist das alles mein Fehler. Ich muss zugeben, dass Bea von Anfang an gegen diese Idee war. Aber nun ist die Sache schon so weit gediehen, dass wir nicht mehr zurückkönnen. Ich kann nur hoffen, dass ihr beide trotzdem etwas Positives daraus zieht.“
    „Schon gut“, meinte Jake, nun schon wesentlich ruhiger. „Hoffentlich ziehst du auch eine Lehre aus alldem. Du kannst dich nicht immer in das Leben anderer Menschen einmischen. Du kannst nicht wahllos Leute verkuppeln, in der Hoffnung, dass schon alles gut gehen wird. Ich weiß ja, dass es bei Charles und Jenny geklappt hat, aber das war nur Zufall. Bei Cheri und mir soll es eben nicht sein.“
    „Es tut mir leid, wenn ich euch beiden so viel Kummer bereitet habe.“ Jasper wischte sich über die Augen.
    Cheri schaute ihn aufmunternd an. „Keine Sorge. Wir werden uns schon aneinander gewöhnen. Ich meine, um dieses Jahr durchzustehen. Reg dich nicht darüber auf, Jasper. Bitte!“
    „Alles in Ordnung mit dir, Dad?“ Jake hatte seinen Vater noch nie so niedergeschlagen erlebt.
    „Danke. Ich ärgere mich nur über mich selbst.“
    Diese Entschuldigung überraschte Jake. Sollte er tatsächlich etwas gelernt haben? „Vergiss es, Dad. Ich weiß ja, dass du es nur gut gemeint hast.“
    Jasper nickte, und sie entschlossen sich, Bea anzurufen. Wenigstens am Telefon gelang es ihnen, unbeschwert zu klingen.
    Um sieben Uhr brachten sie Jasper gemeinsam zum Anlegesteg. Sie verabschiedeten sich, aber über der ganzen Szene lag eine Atmosphäre tiefer Enttäuschung.
    Auf dem Weg zurück zum Haus, bedankte sich Jake bei Cheri für das gute Essen.
    „Schon gut. Du warst brutal offen zu ihm. Er ist ein alter Mann mit angegriffener Gesundheit, Jake. Es mag ja der Wahrheit

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