Julia Collection Band 55 (German Edition)
entsprechen …“
„Hätte ich es schonender ausdrücken sollen? Weißt du, mein Vater ist immer derart von der Richtigkeit seiner Ideen überzeugt, dass er sich nicht vorstellen kann, dass andere Menschen es nicht genauso sehen.“
„Nun zu uns“, begann Cheri zögerlich. „Ich fand es gut, dass du ihm nicht alles erzählt hast. Aber es wäre mir sehr lieb, wenn ich wüsste, woran ich bei dir bin.“
„Gut. Ich werde mich bemühen.“ Plötzlich wurde er unerklärlich nervös. „Ich hätte mich nicht auf dieses Gespräch über Pulse einlassen sollen.“
„Ich auch nicht.“
„Ich bin nicht eifersüchtig oder so. Er treibt mich nur zur Weißglut.“
„Verstehe.“
„Also, was hat er zu dir im Flugzeug gesagt?“
Sie schaute ihn unsicher von der Seite an. „Wieso willst du es wissen, wenn du doch nicht eifersüchtig bist?“
Darauf fand Jake keine Antwort.
Jasper saß ganz entspannt neben Pulsifer im Flugzeug. Sein Plan funktionierte! Er hatte sich große Mühe gegeben, den beiden nicht seine wahren Gefühle zu offenbaren. Es war eindeutig, dass Jake Cheri begehrte. Das konnte ein Blinder sehen. Und Cheri schien sich insgeheim nach Jake zu sehnen.
Jasper lachte in sich hinein. Es war großartig! Wenn die beiden sich nicht bald liebten, dann würden sie wahrscheinlich durchdrehen.
7. KAPITEL
Es dauerte über eine Woche, bis Cheri wieder das Brummen von Pulses Wasserflugzeug hörte. Er hatte Tira an Bord, der die Fäden gezogen worden waren. Cheri konnte es kaum noch abwarten, ihre kleine Katze wieder in die Arme schließen zu können.
Jake, der das Flugzeug auch gehört hatte, kam in die Küche. „Ich gehe zum Anlegesteg und nehme die Katze in Empfang. Du musst nicht extra …“
„Nein, das mache ich lieber selbst.“
Jake deutete auf ihr T-Shirt und die Shorts. Es war in den letzten Tagen erstaunlich warm geworden.
„Ich werde so gehen.“
„Es ist nur so, dass er dich immer so anstarrt. Vielleicht ist dir das ja nie aufgefallen.“
„Jake, ich weiß, wie er mich anschaut. Aber er ist eigentlich völlig harmlos. Du kannst ja meine Anstandsdame spielen.“
„Das werde ich auch.“
Cheri musste bei seiner geflüsterten Bemerkung lächeln. Jake war so berechenbar. Er benahm sich eifersüchtig, behauptete aber, es nicht zu sein. Er verschlang sie mit Blicken, aber wenn sie sich ihm näherte, verließ er den Raum. Der Ärmste! Cheri fühlte sich geschmeichelt, eine solche Wirkung auf den Mann auszuüben. Sie wünschte sich nur, er würde endlich aus seinem Elfenbeinturm kommen und seine ehelichen Rechte wahrnehmen.
Als sie am Anlegesteg ankamen, war Pulse gerade dabei, sein Flugzeug zu vertäuen. „Schauen Sie, was ich hier habe!“, rief er freudig aus. Cheri rannte ihm entgegen.
Cheri achtete nicht darauf, sondern hatte nur Augen für Tira, die in ihrem Korb miaute. Sie holte die Katze heraus und drückte sie an sich. „Armes Kätzchen. Endlich bist du wieder zu Hause.“
Sie steckte die Katze wieder in den Korb und reichte Pulse die Hand. „Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar, dass Sie sich so um sie gekümmert haben.“
Der Pilot erwiderte ihren Händedruck. „Ich freue mich immer, wenn ich Ihnen helfen kann. Sie sind so eine nette Frau.“
Cheri war so glücklich, Tira wiederbekommen zu haben, dass sie seinen anzüglichen Unterton eher belustigend fand. „Ich habe noch ein Stück …“
„Danke sehr“, wehrte Pulse ab. „Ich muss sofort nach Anacortes zurück. Da warten ein paar Touristen auf mich.“ Cheri wusste, dass Pulse die ganze Zeit Jake im Auge hatte, der ihn düster anblickte.
„Dann beim nächsten Mal.“
„Schön! Ich freue mich schon darauf“, verabschiedete sich Pulse, und schon war er im Cockpit verschwunden.
Jake nahm den Katzenkorb und ging mit Cheri zum Haus zurück. Er kochte innerlich.
„Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar“, machte er sie nach. „Der Kerl betatscht dich, und du bist ihm dankbar!“
„Nun, er hat sich um Tira gekümmert.“
„Und dann bietest du ihm auch noch Kuchen an!“
„Das mache ich immer. Aber heute hast du ihm offenbar gehörig Angst eingejagt.“
„Was soll das heißen?“
„Du hast gerade eine bühnenreife Darstellung eines eifersüchtigen Mannes abgeliefert.“
Jake ging nicht auf ihre Worte ein, sondern stellte nur den Katzenkorb in den Flur. Cheri bückte sich und ließ Tira hinaus. Doch sie spürte, dass Jake sie beobachtete.
„Was ist?“
„Du hast mit ihm geflirtet!“ Er klang ungewohnt
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