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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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so wie Pulse es vorhin getan hatte, aber er wusste, dass er mehr wollen würde, wenn er erst einmal ihren warmen, weichen Körper berührte. „Ich muss noch am Computer arbeiten“, rettete er sich aus dieser Situation. „Machst du dir noch Sorgen wegen der Katze?“
    „Ich werde nachher den Tierarzt anrufen und mich erkundigen, ob es ihr gut geht.“
    „Gute Idee. Ich muss jetzt arbeiten.“
    Cheri betrachtete ihn mit leicht spöttischem Gesichtsausdruck. „Tu das. Ich bringe dir nachher dein Sandwich.“
    Jasper saß neben Ken Pulsifer im Cockpit und ließ seinen Blick über den Puget Sound schweifen. In der Ferne konnte er die kleine Inselkette der San Juan Inseln erkennen.
    „Sie versorgen also meinen Sohn und meine Schwiegertochter“, sprach er den Piloten an, in der Hoffnung, neue Informationen zu bekommen.
    „Ja, Sir. Eine nette junge Frau, diese Cheri. Und genau wie von Elsie Miller bekomme ich von ihr immer ein Stück Kuchen. Ich persönlich halte ja Cheri für die bessere Köchin, aber das muss unter uns bleiben. Nicht, dass ich mich je über Elsies Kochkünste beschwert hätte, aber Cheri hat einfach ein Händchen dafür.“
    „Tatsächlich? Nun, ich besuche sie heute, weil mein Sohn Geburtstag hat. Ich verspreche, Ihnen ein Stück von der Geburtstagstorte mitzubringen, wenn Sie mich wieder zurückfliegen.“
    „Ich weiß das zu schätzen, Mr Derring!“
    „Aber sagen Sie mal, wie geht es den beiden denn so? Sie wissen doch, Eltern machen sich immer ihre Sorgen, gerade bei Neuvermählten. Machen sie einen glücklichen Eindruck?“
    Der Pilot zögerte einen Moment und räusperte sich.
    „Nur frisch von der Leber weg, Mr Pulsifer. Das bleibt unter uns, genau wie Elsies Kochkünste.“
    „Na gut. Um ehrlich zu sein, scheint eine gewisse Spannung zwischen ihnen zu herrschen.“
    „Was Sie nicht sagen.“
    „Ich fürchte, dem ist so. Sie ist eine so nette, aufmerksame, junge Frau. Ich fürchte, dass Jake das gar nicht richtig zu schätzen weiß. Tut mir leid, so über Ihren Sohn sprechen zu müssen …“
    „Schon gut. Ich habe Sie ja gefragt. Aber Sie können mir glauben, dass ich mir über das Verhalten meines Sohnes völlig im Klaren bin. Aber wie kommen Sie darauf?“
    „Zum Beispiel war da dieser Tag, an dem ich die eine Katze zum Tierarzt bringen sollte. Cheri war völlig aufgelöst, und Jake schien verärgert. Also habe ich sie ganz kurz gedrückt, um ihr Mut zuzusprechen. Erschien mir einfach aus christlicher Nächstenliebe geboten.“
    Jasper lächelte in sich hinein. Er kannte Pulsifers Ruf als Frauenheld und hatte insgeheim darauf spekuliert, dass sich bei Jake Eifersucht regen würde.
    „Das war nett von Ihnen. Was hat Jake getan?“
    „Mich zur Eile angetrieben. Aber auf die nette Tour. Ihr Sohn ist immer sehr höflich.“
    „Das weiß ich“, seufzte Jasper. Eigentlich hatte er gehofft, dass bei seinem intellektuellen Sohn so weitab von der Zivilisation die primitiven Triebe durchbrechen würden.
    Die Insel war nun in Sicht, und Pulse setzte zur Landung an. Kaum hatten sie festen Boden unter sich, als auch schon Jake angelaufen kam.
    Jasper verabredete mit dem Piloten, gegen sieben Uhr abends wieder abgeholt zu werden. Dann hatte er endlich Gelegenheit, Jake die Hand zu schütteln.
    „Schön dich zu sehen. Deine Haare sind ganz schön lang geworden!“
    „Es gibt keinen Friseur auf der Insel“, antwortete Jake lachend. „Aber ich fliege die Tage nach Anacortes und lasse es mir schneiden.“
    „Lass es dir doch von Cheri schneiden“, schlug Jasper vor. „Für die Insel wird das bestimmt reichen.“
    Jake nickte aus reiner Höflichkeit. „Das wäre eine Idee.“
    Aber Jasper konnte spüren, dass Jake nichts davon hielt. Jasper konnte es kaum noch erwarten, Cheri zu treffen, denn er wollte unbedingt wissen, wie die beiden zusammenlebten. Natürlich würden sie sich in seiner Gegenwart zusammenreißen, aber er hatte ein gutes Gespür für unterschwellige Gefühle. Und wenn sein jüngster Sohn mittlerweile immer noch keine unterschwelligen Gefühle entwickelt hatte, dann konnte Jasper nur annehmen, dass Bea Jake vor dreißig Jahren in einem Kohlfeld gefunden hatte.
    Jake hielt Jasper die Haustür auf, und Cheri eilte ihm aus der Küche entgegen. Es behagte Jake nicht, als er sah, wie herzlich die beiden sich begrüßten. Ganz so, als seien sie wirklich miteinander verwandt. Hatte sein Vater vergessen, dass diese Ehe ein rein geschäftliches Arrangement war, für das er

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