Julia Collection Band 57
seine Angst vor Enttäuschung bemerkte, legte er Cade einen Arm um die schmalen Schultern. „Tiger, du kannst es ruhig sagen, denn wenn du glaubst und hoffst, dass ich dein Dad bin …“, nun konnte auch er seine Tränen nicht mehr zurückhalten, „… dann hast du recht.“ Lincoln hatte keine Chance, mehr zu sagen, denn Cade sprang auf und fiel ihm stürmisch um den Hals. Leise lachend küsste Lincoln den dunklen Haarschopf seines Sohns. „Es tut mir leid, dass Lucky dich ausgeliehen hat, aber ich bin sehr froh, dass er dich zu mir zurückgeschickt hat. Und er hatte recht, ich liebe dich mehr als irgendjemand sonst, außer deiner Mom.“
Lindsey lachte und weinte gleichzeitig, aber nur ganz leise, weil sie den magischen Moment nicht stören wollte.
„Da wäre noch etwas, Cade. Du musst noch entscheiden, wie du mit Nachnamen heißen willst.“
Cade sah Lincoln ernst an. „Bedeutet das, du möchtest, dass wir denselben Namen haben?“
„Ja. Alle sollen nämlich wissen, dass du mein Sohn bist. Aber wenn du lieber weiterhin Stuart heißen möchtest, ist das auch okay.“
„Cade Cade … klingt irgendwie komisch.“
„Wie wär’s denn mit Leland Stuart Cade“, schlug Lindsey vor. „Das sind alle deine Namen, nur in anderer Reihenfolge.“
Cade überlegte. „Würde man mich dann Leland nennen oder Stuart?“
„Warum nicht weiterhin Cade?“, fragte Lindsey.
„Kinder bekommen vielleicht zwei Nachnamen, aber sie werden doch nicht beim zweiten Nachnamen gerufen, oder?“
„Manchmal schon“, mischte sich Lincoln ein. „Davis Cooper zum Beispiel. Nur Fremde nennen ihn Davis. Für seine Freunde ist und bleibt er Cooper.“
„Leland Stuart Cade“, probierte Cade seinen Namen aus. „Cade. Ja, das gefällt mir. Sehr sogar.“ Er lachte, dann kam ihm ein neuer Gedanke. „Und wie soll ich dich nennen?“
„Wie möchtest du mich denn nennen?“
„Ich dachte, vielleicht Dad.“
„Das dachte ich auch.“ Lincoln lächelte.
Cade strahlte. „Ich hatte noch nie einen richtigen Dad.“
„Jetzt hast du einen, Tiger. Für immer.“
„Dann ist Grandpa Gus ja auch mein richtiger Großvater.“ Cade strahlte noch mehr. „Kann ich es ihm gleich sagen?“
„Sicher.“ Lindsey strich ihrem Sohn übers Haar. „Geh und sag es ihm. Sag es allen in Belle Rêve.“
Nachdem er sich überglücklich von seiner Mom und seinem Dad verabschiedet hatte, stürmte Cade die Treppe hinunter, ohne dass ihn sein Gips sonderlich behindert hätte.
Als er mit seinem Fahrrad auf dem Waldpfad verschwunden war, zog Lincoln Lindsey an sich. „Was für ein Geheimnis! Lucky war immer voller Überraschungen.“
„Wir haben Cade nicht gewarnt.“
„Vor dem, was die Leute vielleicht sagen?“ Lincoln lachte. „Sweetheart, glaubst du wirklich, dass ihn das kümmern wird? Das denke ich nicht.“
„Er ist so klug für sein Alter. Aber er hat keinerlei Fragen gestellt.“
„Das wird er noch. Jede Menge, und schneller, als wir sie beantworten können.“ Zärtlich küsste Lincoln Lindseys Stirn. „Übrigens, es war einmal ein Garten in Belle Terre, in dem ich eine Frage gestellt habe.“ Mit einem zweiten und dritten zärtlichen Kuss verschloss er ihr die Augen. „Ich hätte gern eine Antwort darauf.“ Nun berührte er ihre Lippen. „Jetzt gleich.“
„Du meinst, ob ich mit dir leben möchte?“
„Genau.“
Da schmiegte sich Lindsey an ihn und eroberte hingebungsvoll seinen Mund, während sie ihn am ganzen Körper zu streicheln begann. Sanft zog sie Lincoln schließlich hoch. „Cade wird ein paar Stunden wegbleiben“, murmelte sie. „Wie wär’s, wenn ich dir meine Antwort auf eine ganz spezielle Art gebe?“
„Ich dachte, das hättest du bereits. Aber ich bin nicht dagegen.“ Lincoln holte einen Ring aus der Tasche und steckte ihn Lindsey an. Dann küsste er sie erneut.
„Ob mit Ring oder ohne, ich liebe dich, Lincoln. Schon immer und für immer.“
„Bis dass der Tod uns scheidet?“
„Nein“, flüsterte sie, als er sie auf die Arme hob, um sie ins Schlafzimmer zu tragen. „Bis in alle Ewigkeit.“ Sie küsste seinen Hals. „Und falls du nichts dagegen hat, bekommen wir bis dahin noch viele, viele Söhne.“
„Wie wär’s mit einer Tochter oder zwei?“
„Oh ja. Cade wird ein wunderbarer älterer Bruder sein.“
Lächelnd strich Lincoln ihr das wirre Haar aus dem Gesicht. Lindsey war nicht mehr einsam und verlassen. Und er würde ihr die Familie schenken, die sie bisher nie gehabt
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