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Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
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hier quasi niemand ohne Sünde ist, wird hier auch niemand einen Stein werfen?“ Lindsey fröstelte. „Wir wissen doch beide, dass das Wunschdenken ist.“
    „Wir werden damit fertigwerden.“
    „Und Cade?“
    „Wir werden ihm beibringen, selbstbewusst zu sein. Und dieses Selbstbewusstsein kann ihm auch kein Gerede nehmen.“
    „So sollte es nicht sein.“
    „In einer perfekten Welt, nein. Aber wir haben nur eine unvollkommene Welt.“ Er schloss sie noch fester in die Arme.
    „Ich habe dir dein Kind vorenthalten, Lincoln.“
    „Ein Kind, von dessen Existenz du lange Zeit gar nichts wusstest.“ Liebevoll streichelte er ihre Wange. „Wenn ich das, was wir mitten im Waldbrand miteinander erlebten, nicht einen Fehler genannt hätte, wenn ich mich nicht von dir abgewendet hätte, hättest du Lucky dann geheiratet?“
    Lindsey ließ den Blick über den Garten schweifen. Lincolns Paradies. Das Zuhause eines lieben, großmütigen Mannes, der den Löwenanteil an Schuld auf sich nehmen würde, wenn sie es zulassen würde. „Es ist vorbei. Schuldzuweisungen können nichts mehr ändern.“
    „Beantworte meine Frage. Sieh mich an, und sag mir die Wahrheit. Wenn du gewusst hättest, dass ich dich wollte, hättest du dich für Lucky entschieden oder mich?“
    „Lucky war krank, er brauchte mich. Ich hätte fast alles getan, um ihm zu helfen.“
    „Alles, außer ihn zu heiraten, wenn ich nicht ein solcher Idiot gewesen wäre“, folgerte er.
    „Du warst meine erste Liebe, meine einzige Liebe. Das, was ich für Lucky empfunden habe, war Zuneigung für einen lieben Freund. Dabei ist es geblieben. Zu meinem und Luckys Kummer konnte ich ihn nicht so lieben, wie er geliebt werden wollte oder es verdiente.“
    „Dann tu, was er sich jetzt wünschen würde. Er nahm mir meine Liebe und mein Kind. Dann verbrachte er Jahre damit, das wieder­gutzumachen, indem er Cade ein idealisiertes Bild von mir vermittelte. Schließlich bat er mich darum, dir zu helfen, und schickte euch beide zu mir. Du konntest Lucky nicht lieben, weil dein Herz mir gehört. Als ihm klar wurde, wie sein Leben verlaufen würde, hat ihm das sicher nichts mehr ausgemacht. Wollen wir also mit seinem Segen das Beste aus einer wunderbaren neuen Situation machen? Willst du mit mir leben und meine einzige Liebe für den Rest unseres Lebens sein?“
    Gebannt blickte Lindsey ihm in die schönen grauen Augen und entdeckte, dass sich darin Liebe widerspiegelte. „Ja.“ Sie reckte sich seinem Kuss entgegen. „Oh ja.“
    „Lindsey“, sagte er, und es klang wie ein leises Stöhnen, weil er sie erneut heftig begehrte. „Du redest zu viel.“
    „Jefferson hat gesagt, viele Indianer sprechen Spanisch, also haben wir uns ein paar spanische Namen überlegt, die aber doch nicht so schön waren. Nach einer Weile haben wir uns für Hijo del Diablo entschieden. Das bedeutet ‚Sohn des Teufels‘. Aber weil Jefferson fand, das klingt wie ein Fluch, steht der volle Name des Fohlens nur in den Papieren, und wir rufen ihn einfach Sonny.“
    „Eine gute Idee.“ Lindsey gab Cade, der mit leuchtenden Augen am Küchentisch saß, einen Kuss auf die Stirn. „Ist das Fohlen wirklich Diablos Sohn?“
    „Jefferson hat gesagt, dass er es ist.“
    „Jefferson hat gesagt …“ Lindsey fragte sich, wie oft sie in den drei Tagen seit Cades Abenteuer im Baumhaus wohl diesen Satz gehört hatte. „Dann wird aus Sonny bestimmt ein prächtiges Pferd werden.“
    „Klar.“ Cade nickte. Dann sprang er auf, weil jemand angaloppiert kam. „Das muss Merrie sein. Sie wollte von Grandpa Gus’ Plantage herüberreiten, um mich abzuholen, damit ich bei Miss Corey bleiben kann.“
    Lindsey stellte einen noch nicht abgewaschenen Teller beiseite. „Grandpa Gus?“
    „Ja.“ Cade nahm seinen Stetson vom Haken. „Er hat gesagt, da ich ja Cade heiße, genau wie er, könnte ich doch so tun, als wäre ich sein Enkelsohn und er mein Grandpa.“
    Lindsey atmete auf, erleichtert, weil niemand Cade aufgeklärt hatte, ehe sie und Lincoln es tun konnten. „Enkelsohn? Klingt gut, finde ich.“
    „Jefferson und Jesse fanden das auch. Besonders, weil der alte Gus von einem Piraten abstammt. Mom? Glaubst du, dass er eine Klappe über einem Auge hatte? Der Pirat, meine ich.“
    „Keine Ahnung, Tiger.“ Lindsey öffnete Merrie auf deren Klopfen hin die Tür. „Warum fragst du nicht Jefferson?“
    Minuten später stand sie auf der Veranda und winkte Cade und Merrie nach und fragte sich, ob dieser Abend

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