Julia Collection Band 57
hatte.
„Lindsey?“, sagte Lincoln eine ganze Weile später leise.
„Ja?“
„Ich hätte da noch einen besonderen Wunsch.“
„Dass wir Lucky nach Hause holen?“
„Woher wusstest du das?“
„Weil er einfach hier sein sollte, bei Frannie. Bei uns allen.“
„Lindsey, ich liebe dich.“
Lindsey, ich liebe dich.
Während Lindsey glücklich dachte, dass Lincoln sie liebte, schnitt sie noch eine Gardenie ab. Auch im zweiten Jahr, nachdem Lincoln sie aus dem Garten in Belle Terre auf die Farm gebracht hatte, blühte sie überreichlich. Sie vergrub das Gesicht in der vom Morgentau feuchten Blüte und erinnerte sich an eine andere Gardenienblüte, die inmitten eines geborgten Kleides auf dem Boden eines Balkons gelegen hatte. Auf diesem Balkon hatte Lincoln sie geliebt und ihr zum ersten Mal seine Liebe gestanden.
Wenn sie früher mehr über die Liebe gewusst hätte, dann hätte sie gemerkt, wie oft Lincoln seine Liebe ganz ohne Worte zum Ausdruck gebracht hatte.
„Lincoln“, murmelte sie, „immer und ewig Lincoln.“
Lincoln, der um sie besorgt war und vor jedem Sprung mehrfach ihren Fallschirm überprüft hatte. Lincoln, der eine Gehirnerschütterung davontrug, weil er einen Felsbrocken abgefangen hatte, der sonst sie erwischt hätte. Lincoln, der sie in die Geheimnisse der körperlichen Liebe eingeführt hatte.
Lincoln, der Treppenstufen reparierte, eine Scheune, einfach alles, was nicht in Ordnung war. Der sich mit einem lieben kleinen Jungen anfreundete, stundenlang mit ihr in einem Krankenhaus wartete und ohne zu zögern sein Blut spendete.
Lincoln, der mit ihr im Regen tanzte. Sie zärtlich liebte, sie glauben machte, schön zu sein. Der bereit war, sie gehen zu lassen, falls sie das unbedingt wollte. Und der schließlich trotz eines drohenden Tornados losritt, um sie zu retten.
Lincoln, der ihr seine Liebe in kleinen Gesten zeigte, mit einfachen, wunderbaren Geschenken. Und die allerschönsten Geschenke waren Cade und das Baby, das sie unter dem Herzen trug.
Die Hand auf ihrem noch kaum gewölbten Bauch, atmete Lindsey tief den Duft ihres Gartens ein und hob das Gesicht der Sonne entgegen. Als sie auf Cades Gelächter lauschte, wusste sie, dass gleich Lincolns leises Lachen folgen würde.
Lächelnd nahm Lindsey den Korb mit Blumen auf, die am Abend den Esstisch zieren würden, wenn sie ihm sagte, dass sie ein Baby bekamen. „Für dich, Lincoln“, flüsterte sie, „ein Geschenk meiner Liebe.“
Er wartete auf sie, als sie das Bachufer erreichte, um sie zu umarmen. Und seine Umarmung sagte ihr einmal mehr, wie sehr er sie liebte.
– ENDE –
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