Julia Collection Band 57
Er setzte sich ihr gegenüber und erklärte ihr ausführlich, was er im Einzelnen von ihr erwartete.
Anschließend zog er sich an. „Komm.“ Er streckte die Hand nach ihr aus. „Bring mich zur Tür.“
Hand in Hand gingen sie durch den großen Raum zur Tür. Dort wandte sich Jericho zu ihr um und hob ihr Kinn leicht an. Er sah ihr ernst in die Augen. „Wirst du vorsichtig sein?“ Es war mehr eine Bitte als eine Frage. „Wirst du dich nach dem richten, was ich gesagt habe? Denk dran, falls du jemals irgendetwas brauchst oder irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, Cullen und Court sind in der Nähe.“
„Yes, Sir.“ Sie lächelte.
Jericho nahm sie in die Arme und drückte das Gesicht in ihr weiches Haar. „Ich will nicht von dir fort. Nicht einmal für eine Minute.“
„Aber du hast einen wichtigen Beruf.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, zog seinen Kopf zu sich herunter und küsste ihn. „Wenn du fertig bist, komm. Ich warte auf dich.“
Jericho riss sich los und ging schnell aus der Tür. Sie brauchte nicht zu sehen, dass er Angst um sie hatte. Er musste einen Verrückten stoppen, der vor nichts zurückschreckte, und Verrückte waren die Gefährlichsten.
Eine knappe Stunde später trat Jericho in sein Büro. Sein Haar war noch nass vom Duschen, und er hatte eine neue, saubere Uniform angezogen. Yancey Hamilton saß in einem Stuhl vor Jerichos Schreibtisch. Offensichtlich hatte er auf Jericho gewartet.
„Morgen, Sheriff.“
„Guten Morgen, Yancey.“ Jericho hängte die Mütze auf den Haken und trat hinter seinen Schreibtisch. „Du siehst so aus, als hättest du keine besonders guten Nachrichten, was Maria Elenas Auto betrifft.“
Yancey warf ein Bündel Papiere auf den Schreibtisch und faltete dann die Hände vor seinem flachen Bauch. Er sah Jericho düster an. „Wenn du keine Neuigkeiten schlechte Nachrichten nennst, dann hast du recht.“
„Keine Neuigkeiten?“ Jericho ließ sich in seinen Schreibtischsessel fallen und zog die Papiere näher an sich heran. „Was genau heißt das?“
„Wie wir vermuteten, war sonst nirgendwo Sprengstoff zu finden. Der Täter hat außerdem eine ganz schlichte Konstruktion verwendet. Ein Kind könnte so etwas zusammenbauen. Alles, was man dazu braucht, kann man in jedem Eisenwarenladen kaufen.“
„Du bist also überhaupt nicht weitergekommen?“ Obgleich er damit gerechnet hatte, verschlechterte sich Jerichos Laune. Er hatte gehofft, dass der Täter doch einen Fehler gemacht hatte.
„Es gibt nur noch eine Spur.“
Jericho sah Yancey hoffnungsvoll an. „Was denn?“
„Einer meiner Leute hat einen Plastikhandschuh gefunden. Nicht aus Latex, wie ihn Mediziner oder Zahnärzte verwenden, sondern so ein billiges Ding, das relativ leicht reißt.“
„Und da sucht ihr jetzt nach Spuren? Wollt ihr ihn im Labor untersuchen?“
Yancey schüttelte den Kopf. „Ich würde den Handschuh lieber an Simons Leute schicken. Ihr Labor ist besser ausgestattet.“
Jericho nickte. Er hatte ein paarmal mit Simon McKinzie und seiner berühmten Organisation „Black Watch“ zusammengearbeitet. Offenbar kannte Yancey ihn auch.
„Es wird ein wenig länger dauern“, fuhr Yancey fort, „Aber von ihm bekommst du vielleicht Informationen, die du nirgendwo sonst bekommen würdest.“
Jericho sah ihn grinsend an. „Der Handschuh ist schon auf dem Weg zu Simon, was?“
Yancey lächelte, so dass seine weißen Zähne aufblitzten. „Mit Kurier geschickt, gestern Abend schon.“ Dann wurde er wieder ernst. „Es ist keinesfalls sicher, dass sie etwas herausfinden. Dieser Kerl ist ein schlauer Hund. Am Tatort ist absolut nichts zu finden.“
„Vielleicht ist er schlau, vielleicht hat er nur Glück, aber er fühlt sich auch bedroht, und zwar so sehr, dass ihm unter Umständen ein Fehler unterlaufen ist, der nicht nötig gewesen wäre.“
Yancey sah ihn fragend an. „Du scheinst ja eine ganze Menge zu wissen. Willst du mir nicht sagen, worum es geht?“
„Nein“, erwiderte Jericho und fügte dann beschwichtigend hinzu, „es handelt sich um eine Sache, die lange zurückliegt, um einen Fall vor meiner Zeit als Sheriff.“
„Vielleicht schon, aber es hat doch etwas mit deiner Lady zu tun, oder?“ Yancey sah ihn von unten her an. „Es war schließlich ihr Mietauto und das einzige, das noch auf dem Parkplatz stand. Es war also Absicht und kein Zufall, dass es sie getroffen hat. Und Miss Delacroix ist doch deine Lady, oder?“
„Ist das so deutlich zu
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