Julia Collection Band 57
gleiten und sah sie lächelnd an. „Unzählige Liebhaber? Das ist ja wirklich schlimm. Was mache ich bloß mit dir?“
„Ich hätte da eine Idee.“ Sie legte die Hand auf seine Gürtelschnalle und zog spielerisch daran. „Aber da heute Montag ist und ein Arbeitstag, werden wir mit der Ausführung meiner Idee wohl warten müssen.“
„Ich habe noch eine Stunde Zeit.“ Schnell legte er ihr die Arme um die Taille und zog Maria wieder an sich. Er drückte ihr einen Kuss aufs Haar und atmete tief ihren Duft ein. „Aber wenn du darauf bestehst, in Belle Terre zu bleiben, dann ist es sicherer in meinem Haus. Komm.“
„Nein“, sagte Maria leise aber bestimmt. „Irgendetwas steht noch zwischen uns, was erst aus dem Weg geräumt werden muss, bevor ich bei dir einziehen kann. Auch wenn die Anziehung noch so stark ist. Tatsache ist, dass achtzehn Jahre vergangen sind. Wir haben uns verändert und sollten uns erst wieder kennenlernen, bevor wir uns wirklich fest binden.“
„Du sollst dich nicht verpflichtet fühlen. Ich würde nie etwas von dir verlangen, was du nicht freiwillig geben möchtest.“
„Weißt du denn, was du wirklich willst?“, fragte sie leise, „außer Freundschaft und gutem Sex?“
„Ich glaube schon.“ Und wie genau er das wusste. Er wollte mit Maria zusammenleben und mit ihr ein Kind haben.
„Du glaubst es“, wiederholte sie mit Betonung.
„So habe ich es nicht gemeint.“ Er strich zart mit den Lippen über ihren Mund. „Ich weiß genau, was ich will. Ich habe es immer gewusst. Seit dem Tag, an dem du mir sagtest, dass du ein Kind von mir erwartest.“
Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie wandte sich ab und wischte sie schnell fort. Ihre Stimme klang heiser. „Noch ein Grund mehr, warum wir absolut sicher sein müssen.“
„Willst du wirklich nicht mit zu mir kommen?“
Wie gerne würde sie mit ihm gehen. Aber das erste Mal hatte ihrer Beziehung so vieles im Weg gestanden, dass sie einfach nicht ein zweites Mal so naiv in ein Leben mit Jericho stolpern durfte. Sie konnte nicht noch einmal einen solchen Verlust ertragen. Wenn sich herausstellen sollte, dass sie Jericho ein zweites Mal verlassen musste, dann würde sie das nicht überleben.
Sie schüttelte traurig den Kopf. „Noch nicht, Jericho. Es ist zu früh. Zu viel ist noch in der Schwebe. Aber trotzdem können wir so oft zusammen sein wie möglich.“
„Und uns lieben“, fügte er hinzu. „Denn das ist es, Maria Elena – Liebe.“ Er streichelte ihr Kinn. „Das wirst du uns doch nicht verbieten, oder? Das könntest du doch nicht.“
„Bestimmt nicht. Du brauchst mich doch nur zu berühren, und schon …“
Jericho fühlte genauso. Er hatte bisher gar nicht richtig gelebt. Aber das war ihm erst bewusst geworden, als Maria Elena wieder in sein Leben trat.
„Wie ist es dann mit heute Abend?“, fragte er vorsichtig. „Wir könnten doch hier im Hotelrestaurant essen.“ Sanft fuhr er mit einer Hand durch ihr dichtes, seidenweiches Haar. „Und danach …“
„Und danach könnten wir wieder hierherkommen.“ Plötzlich lachte sie auf. „Es ist nicht zu fassen. Wir haben unsere Beziehung gerade erst aufgefrischt, und beenden schon füreinander die Sätze wie ein altes Ehepaar.“
„Ich habe nichts dagegen. Und wenn wir Zeit hätten, dann würde ich dir gern zeigen …“ Jericho zwang sich, den Blick von ihren faszinierenden Augen zu lösen, und sah auf seine Armbanduhr. „Aber Zeit ist etwas, was wir jetzt ganz und gar nicht haben.“
„So, so.“ Maria legte ihm die Arme um die Hüften und schmiegte sich an ihn. Sie seufzte leise und blickte zu ihm auf. „Das heißt wohl, dass wir uns fertig machen und den Tag beginnen müssen.“
„Maria Elena.“ Jericho umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen und sah ihr ernst in die Augen. „Ich weiß, dass du gefährliche Situationen kennst. Aber bisher bist du eher ein außenstehender Beobachter gewesen. Dies hier ist etwas anderes. Dieses Mal könnte man es auf dich abgesehen haben.“
„Warum sagst du das jetzt?“
„Weil ich einige Sicherheitsvorkehrungen treffen muss. Ich muss dir auch ein paar Beschränkungen auferlegen. Wirst du dich danach richten?“
Sie sah, wie groß seine Angst um sie war. Jericho war immer mutig gewesen, und sie hatte erst einmal erlebt, dass er Angst hatte. Und zwar um sie und um das Baby.
„Ich tue alles, was du sagst. Außer Belle Terre zu verlassen.“
Jericho lächelte kurz. Dann führte er sie zu einem Stuhl.
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