Julia Collection Band 57
diesem letzten Einsatz viel gelernt und bin zu einigen Entscheidungen gekommen.“ Sie lächelte. „Aber ich möchte darüber jetzt nicht sprechen. Wenigstens nicht gleich. Es gibt auch andere Möglichkeiten, sich zu verständigen.“
Sie richtete sich wieder auf, ohne den Blick von ihm zu lösen. Jerichos Züge glätteten sich, und ein Glitzern trat in seine Augen. „Was denn für Möglichkeiten, Liebste?“
„Diese zum Beispiel.“ Sie schob ihm die flache Hand unter das offene Hemd und strich ihm über den nackten Oberkörper, bis seine kleinen Brustwarzen hart wurden. Als sie die Hand auf seinen Hosenknopf legte, ging Jerichos Atem schneller, und sein Blick verdunkelte sich.
„Und diese.“ Sie presste ihm die Lippen auf den Mund und kitzelte ihn mit der Zungenspitze. Er stöhnte laut auf, umfasste ihre Schultern, schob ihr den Arm unter die Knie und stand auf. Während er sie fest an sich drückte, ging er mit langen Schritten auf sein Schlafzimmer zu.
9. KAPITEL
„Solltest du nicht schon im Büro sein?“
Marias Stimme hallte von den hohen Decken wider, als sie mit Jericho durch die großen Räume von Lady’s Hall schlenderte. Nachdem sie sich zwei Tage in seinem Haus eingeschlossen hatten, sich abwechselnd geliebt und ausgeruht hatten, war sie heute Morgen frisch und munter aufgestanden. Allerdings wirkte sie immer noch verschlossen und rastlos.
Obwohl sie darauf bestanden hatte, dass er ins Büro fuhr, wo sicher viel Arbeit auf ihn wartete, war er stur wie ein Maultier geblieben. Nein, er wollte unbedingt dabei sein, wenn sie zum ersten Mal die Umbauarbeiten von Lady’s Hall in Augenschein nahm. Er hatte sich das so schön vorgestellt, aber sie war immer wortkarger geworden.
„Ich habe schon zu viel von deiner Zeit beansprucht.“ Maria wollte, dass er ging, damit sie in Ruhe nachdenken konnte. Denn wenn er bei ihr war, war sie dazu nicht fähig. „Sicher wird man bald deinetwegen eine Suchanzeige aufgeben.“
„O’Brian weiß, wo ich bin und dass ich etwas später komme. Sie ist schon zwei Tage ohne mich zurechtgekommen und wird es wohl noch einen halben Tag länger aushalten.“
„O’Brian?“ Der Name kam Maria bekannt vor, aber sie konnte sich das dazu passende Gesicht nicht vorstellen.
„Ja, sie ist meine Sekretärin und achtet darauf, dass ich in Ruhe arbeiten kann. Du wirst den Namen erinnern, denn sie war eine junge Polizistin damals, als wir auf der Schule waren.“
Jetzt erinnerte Maria sich an Miss O’Brian. „Ich sehe immer noch ihr strenges Gesicht vor mir“, sagte sie, „und dabei hatte sie ein Herz aus Gold. Sie hatte keinerlei Vorurteile, für sie war nicht der Name oder das Vermögen der Eltern ausschlaggebend. Sie war immer sehr nett zu mir, und ich habe nie gewusst, wie sie mit Vornamen hieß.“
„Sie heißt Molly“, sagte Jericho, „aber für die Leute hier in Belle Terre ist sie nur Officer O’Brian. Der Beruf ist ihr Leben.“ Er massierte sich nachdenklich den Nacken und sah Maria dabei durchdringend an. „So, jetzt aber Schluss mit dem Small Talk. Willst du mir nun nicht endlich sagen, was in deinem hübschen Kopf vor sich geht?“
„Wieso?“ Maria wandte sich ab und betrachtete sorgfältig die Tapete in der Eingangshalle. „Was soll denn da vor sich gehen?“
Jericho packte sie bei den Schultern und drehte sie zu sich um. „Du hast gesagt, der Einsatz da im Mittleren Osten hätte dir geholfen, manches klarer zu sehen. Das bedeutet doch wohl, dass du einige Entscheidungen gefällt hast.“
Er schwieg und wartete auf ihre Reaktion. Als nichts kam, stieß er frustriert die Luft aus. „Deinem Verhalten nach zu urteilen, werde ich über diese Entscheidungen wohl nicht sehr glücklich sein, oder?“
„Lass uns später darüber sprechen.“ Sie strich ihm leicht über die Hand, die ihre Schulter umfasst hielt. „Du solltest jetzt lieber gehen.“
Er schüttelte stur den Kopf. „Ich bleibe hier, bis du mir sagst, was heute mit dir los ist.“
„Ich hatte gehofft, wir könnten später darüber reden, bei einer Flasche Wein vielleicht, wenn ich etwas klarer sehe und wir beide besserer Laune sind.“ Normalerweise war Jericho die Liebenswürdigkeit in Person und begegnete jedem mit ausgesuchter Höflichkeit. Aber sie wusste, dass er anders reagierte, wenn ihm teure Menschen in Gefahr waren. Und sie war sicher, dass sie dazugehörte.
„Du wolltest mich doch nur weich stimmen, bevor du mich mit der schlechten Nachricht konfrontierst.“ Er
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