Julia Collection Band 61 (German Edition)
spielte sie mit beiden, dann entschied sie sich für Jacques. Armand konnte es nicht ertragen zu verlieren. Es machte ihn rasend, und er machte sich auf die Suche nach den beiden.“
„Oje“, sagte Kate. „Ich bin nicht sicher, ob ich den Rest hören möchte.“
Robert tätschelte ihre Schulter. „Als der Qualm verraucht war, waren sowohl Armand als auch die Frau, die den beiden Männern den Kopf verdreht hatte, tot. Jacques war dem Tode nahe, doch er kam durch. Der Vater der Frau war untröstlich. Er verfluchte beide Familien und schwor, dass deren folgende Generationen für den Tod seiner Tochter bezahlen würden.“
„Okay“, unterbrach Chase, als Robert Luft holte. „Das ist genug von Flüchen.“ Ihm gefiel Kates entsetzte Miene nicht. Und die Sache mit der Roma war schon fast unheimlich.
Robert verstand den Wink und legte Kate einen Arm um die Schultern. „Wenn es einen Fluch gegeben hat, Kate, dann endete er mit dem Tod deines Vaters. Mach dir keine Sorgen darüber.“
Chase verdrehte die Augen über diese fantastische Geschichte. Aber es gab andere Dinge, die er noch wissen wollte. Vielleicht hatte Robert Guidry die passenden Antworten.
„Bitte versuchen Sie mir nicht zu erzählen, dass es ein Familienfluch war, der Kates Vater dazu gebracht hat, mich zu hassen. Das ergibt keinen …“
„Da hast du recht, mein Sohn“, erwiderte Robert. „Henry Beltrane hatte seine eigenen Dämonen.“
„Können Sie mehr darüber erzählen?“, fragte Chase und meinte dann besorgt zu Kate: „Du musst dir das nicht anhören, wenn du nicht möchtest, chérie.“
Sie schien sich gefasst zu haben und schüttelte den Kopf. „Ich möchte wissen, was Sie uns über meinen Vater erzählen können. Ich habe die Dinge, die er gemacht hat, nie verstanden.“
Robert betrachtete sie einen Moment lang aufmerksam. „Ich vermute, ihr solltet beide die Wahrheit erfahren. Und dann sollte die Vergangenheit ruhen“, erklärte er. „Dein Vater war ein schwacher Mann, Kate. Er war ein verwöhnter Junge, der zu einem schwachen und selbstsüchtigen Mann heranwuchs.“
Chase entschied, dass Kate lieber sitzen sollte. „Komm her zu mir, chérie. Ich brauche dich.“
Sie zögerte einen Moment, als wollte sie nicht zulassen, dass er sie beschützte, doch als Chase sie anlächelte, erwiderte sie sein Lächeln, kam um den Tresen herum und setzte sich auf einen Barhocker. Chase glitt von seinem herunter, um sich hinter sie zu stellen. Er legte die Arme um sie, und Kate schmiegte sich an ihn. Ihr Körper war warm, und er hatte das Gefühl, sie strahlte eine beruhigende Stärke auf ihn aus.
Ihm fiel auf, dass er sie tatsächlich brauchte. Mehr als sie ihn.
Guidry setzte seine Geschichte fort: „Henry Beltrane und Charles Severin gingen zusammen zur Schule und wetteiferten auf allen Gebieten miteinander. Aber es war kein fairer Wettbewerb. Tut mir leid, Kate, aber Henry war der geborene Verlierer.“
Sie nickte und bedeutete ihm fortzufahren.
„Charles wurde Klassensprecher. Er verabredete sich mit den hübschesten Mädchen. Und obwohl er nicht die Zeit hatte, um richtig Sport zu treiben, gewann sein Team, wann immer sie in einem Spiel aufeinandertrafen. Dadurch steigerte sich der Hass, den dein Vater für Charles empfand, mit jedem Jahr“, meinte Robert seufzend. „Auf dem Abschlussball trank Henry zu viel und belästigte das Mädchen, mit dem er gekommen war … zerriss ihr das Kleid. Charles, der als Gentleman erzogen worden war, ging dazwischen und brachte das verängstigte Mädchen nach Hause. Das brachte Henry erst richtig in Rage und er schwor, dass Charles irgendwann dafür büßen würde.“
„Das klingt nach meinem Vater“, meinte Kate. „Aber was ist mit Charles passiert, dass er sich so verändert hat?“
Robert schüttelte traurig den Kopf. „An dem Tag, als Chases Mom beerdigt wurde, griff Charles zur Flasche, um seinen Kummer zu ertränken, und konnte sie einfach nicht wieder wegstellen. Und Henry lachte ihm jeden Tag ins Gesicht. Nannte ihn einen lächerlichen Trunkenbold. Zudem benutzte er jeden miesen Trick, den er kannte, um Charles an der Flasche zu halten“, berichtete Robert grimmig. „Und es klappte ja auch, bis Chase seinen Vater schließlich rettete und ihn trocken bekam.“
Kate drehte sich zu Chase um. „Du bist damals hergekommen, um dich um deinen Vater zu kümmern?“
Chase konnte nur nicken. Es war nicht leicht gewesen, diese Geschichte zu hören. Alles, was er je über seinen
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