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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Antwort gefürchtet und war jetzt erleichtert. „Wenn ich zurückkomme“, sagte er, „dann komme ich nicht allein, sondern mit Bautrupps, Architekten und der neuesten Ausrüstung. Der Sturm hat schwere Schäden angerichtet, im Dorf gibt es große Verwüstungen. Häuser, Geschäfte und selbst die kleine Klinik sind teilweise zerstört. In den nächsten Monaten möchte ich mich nur um den Aufbau kümmern.“
    Das hörte sich schrecklich an. Annie war bisher nur zwischen dem Wohnhaus und der Station hin- und hergependelt. Deshalb hatte sie keine Ahnung, was der Sturm im Dorf angerichtet hatte. Das einzig Positive war, dass sie so die Gelegenheit hatte, auf der Station zu arbeiten.
    Nick räusperte sich umständlich. „Da ist noch etwas, das ich mit dir besprechen muss. Es geht um uns.“
    Aha, nun kam es. Darauf hatte sie schon die ganze Zeit gewartet. Annie presste die Lippen zusammen und bemühte sich, eine gleichgültige Miene aufzusetzen, aber es gelang ihr nicht.
    Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, sprudelte es aus ihr heraus: „Du brauchst mir gar nichts zu sagen. Ich weiß, dass dein Knie wieder voll funktionsfähig ist. Die ganze Zeit schon überlege ich, wie ich dir beibringen könnte, dass es für mich Zeit ist zu gehen. Dann ist jetzt vielleicht die Gelegenheit da, einen Schnitt zu machen. Natürlich bleibe ich noch so lange, wie du mich wegen der Station brauchst. Ich muss zugeben, die Insel ist mir ans Herz gewachsen.“
    Nick runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust, sagte aber nichts.
    Mit Mühe brachte Annie ein halbes Lächeln zu Stande, obgleich ihr im Grunde zum Heulen zu Mute war. „Vielen Dank, dass du mir geholfen hast, meinen ersten Hurrikan zu überstehen. Dafür werde ich dir immer dankbar sein. Und ich bin sicher, wir werden bis ans Ende unserer Tage die besten Freunde sein.“
    Sie hielt kurz inne und fuhr dann hastig fort: „Du hattest ja so recht, als du sagtest, es wäre ganz einfach. Unsere Hormone haben lediglich verrückt gespielt, kein Wunder bei der aufgewühlten Natur.“ Sie sprach, fast ohne Luft zu holen, aus Angst, sonst in Tränen auszubrechen.
    „Ich wäre dir dankbar, wenn du mir helfen könntest, meine Sachen in meiner Suite zusammenzusammeln. Wegen des Chaos im Badezimmer kann ich dort wohl schlecht bleiben. Ich könnte in das kleine Haus am Pool ziehen, während du in Amerika bist. Ich weiß zwar, dass deine Mutter dort wohnt, wenn sie dich besucht, aber das Haus hat zwei Schlafzimmer. Es ist groß genug für uns beide. Außerdem ist es besser, wenn du und ich nicht in einem Haus wohnen, ich meine, wenn all deine Leute wieder hier sind.“
    Sie holte hastig Luft, sprang auf und stürzte zur Tür. „Lass uns schnell duschen, und wir treffen uns dann hier in einer Stunde wieder. Okay?“
    Sie war schon im Flur, als ihr auffiel, was sie da eben gesagt hatte. Schnell kehrte sie noch einmal um. „Ich wollte sagen, wir duschen, natürlich getrennt, und dann ziehen wir uns an. In verschiedenen Räumen.“
    Nick saß immer noch unbeweglich auf der Schreibtischkante. Annie sah ihn kurz an, dann rannte sie aus der Tür. Sie hatte Angst, sich lächerlich zu machen, wenn sie ihn bat, ein letztes Mal mit ihr zu kommen.
    Sie sehnte sich danach, ihren Tränen endlich freien Lauf zu lassen, und das ging am besten unter der Dusche. Allein.
    Passionata blickte in die Kristallkugel und traute ihren Augen nicht. Ihr gefiel überhaupt nicht, was sie da sah. Sie schüttelte den Kopf. „Falsch, mein Junge, ganz falsch. Ich hatte wirklich gehofft, es ginge einfacher.“
    Missbilligend runzelte sie die Stirn. „Was für ein sturer Mann. Nun gut, es wird Zeit, dass du dich um Lösungen bemühst. Aber vielleicht müssen wir da noch ein bisschen nachhelfen. Mal sehen, was du aushalten kannst, bevor du dich der Magie unterwirfst.“
    Passionata machte eine Handbewegung, und die Kugel verdunkelte sich. „Große Belastungen werden auf dich zukommen, Scoville. Nutze die magischen Kräfte.“
    „Dann seid ihr mit den Aufbauarbeiten so ziemlich fertig?“, fragte Nicks Mutter am Telefon.
    In den letzten sechs Wochen war viel passiert. Nick hatte im Schnitt achtzehn Stunden am Tag gearbeitet und bei den Aufräumarbeiten im Dorf geholfen. Die viele Arbeit kam ihm entgegen, denn so hatte er wenig Zeit, an Annie zu denken.
    Er hatte sich ein Büro in der Bauhütte nahe dem Dorf eingerichtet und Annie die Räume im Haupthaus überlassen. Auf diese Weise hatte sie alle

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